Deutsche Eishockey Liga Mannheim dank mentaler Stärke Meister

Düsseldorf · Im Fußball ist es selbstverständlich, dass der Tabellenerste der Punkterunde zum Meister gekürt wird, im Eishockey eher die Ausnahme. Doch diesmal hat der souveräne Spitzenreiter der 52 Spiele umfassenden Hauptrunde auch den Titel gewonnen.

Adler Mannheim feiern mit den Fans
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Adler Mannheim zeigen Meisterpokal den Fans

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Foto: dpa, ua hak

Die Adler Mannheim entthronten den Vorjahresmeister ERC Ingolstadt im sechsten Spiel der Finalserie. Mit dem 3:1-Sieg auf bayerischem Eis sicherten sich die Kurpfälzer zum siebten Mal den Titel. Gestern wurde die Mannschaft von Trainer Geoff Ward im Rathaus empfangen, heute steigt eine weitere Meisterfeier in der SAP-Arena. "Wenn man acht Jahre dafür kämpft, sei es einem auch gegönnt, dass man acht Tage feiert", meinte Nationalspieler Kai Hospelt.

Dass die Mannheimer ein würdiger Meister sind, ist unstrittig. Die Gründe für den ersten Titel seit 2007 sind vielschichtig. Der Klub verfügte mit 10,5 Millionen Euro über den zweithöchsten Etat in der Liga hinter Red Bull München (12,0). Manager Teal Fowler holte in Geoff Ward einen Trainer, der in der Stunde des Triumphs im Hintergrund blieb: "Ich habe meine Arbeit gemacht."

Die Mannschaft verfügte in allen Teilen über Akteure mit herausragenden Qualitäten. Die Korsettstangen waren Torhüter Dennis Endras, Verteidiger Sinan Akdag, der aus Krefeld kam, und im Angriff der ehemalige NHL-Star Jochen Hecht, der als "wertvollster Spieler der Play-offs" ausgezeichnet wurde. "Den Alten haben wir mit durchgeschleppt", flachste Nationalspieler Christoph Ullmann in Anspielung auf Hechts Alter. Dann attestierte er dem fast 38-Jährigen jedoch: "Er hat so viele Schlachten geschlagen, so was ist Gold wert."

Entscheidend auf dem Weg zur Meisterschaft war die mentale Stärke. In drei Halbfinalspielen lag Mannheim gegen Wolfsburg mit 0:3 zurück und verließ trotzdem jedes Mal als Sieger das Eis. Und auch im Finale kehrten die "Comeback-Könige" zurück und entschieden die Serie nach einem 1:2-Rückstand mit 4:2 für sich. "Der Glaube an uns war immens", bestätigt Jochen Hecht, dessen Vertrag noch ein weiteres Jahr läuft. "Wir hatten immer eine Lösung parat."

Eine größere Überraschung als der Titelgewinn der Mannheimer ist der zweite Platz von Ingolstadt. Dass der Überraschungsmeister des Vorjahres - er war damals als Tabellenneunter in die Play-offs gegangen - seine Saisonleistung derart verbessern (Tabellendritter) und erneut um den Titel kämpfen würde, damit hatten nur wenige gerechnet.

(RP)
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