"Wer ist Düsseldorf?" Podolski feiert umstrittenen Derbysieg mit den Haien

Köln · Die Kölner Haie haben ein hitziges 205. Derby gegen die Düsseldorfer EG glücklich mit 2:1 gewonnen. Als Edelfan war Fußball-Weltmeister Lukas Podolski dabei, der den Erfolg in der Kabine feierte.

Lukas Podolski – kölsche Jung, Stimmungskanone, Weltmeister
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Das ist Lukas Podolski

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Vor dem Spiel gab es zwar keine Blumen, aber immerhin ein paar nette Worte. "Mirko Lüdemann ist einer der größten Eishockeyspieler, den Deutschland je hatte und noch immer hat", sagte Düsseldorfs Kapitän Daniel Kreutzer anerkennend. "Mit seinen läuferischen Fähigkeiten und seiner Fitness könnte er vermutlich auch noch bis 45 spielen." Ob er es so weit bringt, steht in den Sternen. Heute vollendet der Kölner Verteidiger sein 41. Lebensjahr. Die Feier begann auf jeden Fall am Vorabend mit dem 2:1 (0:0, 1:1, 1:0)-Sieg der Kölner Haie im 205. Derby gegen die Düsseldorfer EG.

Mirko Lüdemann schnürt in der 22. Saison seine Schlittschuhe für die Haie, absolvierte am Sonntag sein 1154 DEL-Spiel für den Klub seines Herzens. "Es gab auch mal eine Anfrage aus Düsseldorf, auch aus Mannheim und der Schweiz. Das ist aber schon ein paar Tage her", erinnert sich Mirko Lüdemann. "Aber das war für mich nie ein Grund, Köln zu verlassen." Inzwischen genießt er in der Domstadt eine hohe Popularität, die vielleicht nur von Lukas Podolski übertroffen wird. Der war als Zuschauer beim Derby dabei und grüßte danach via Facebook aus der Kabine der Haie — nicht ohne Seitenhieb auf den rheinischen Rivalen.

Wie lange noch? Diese Frage drängt sich Lüdemann an seinem 41. Geburtstag natürlich auf. Doch wenn es nach ihm geht, ist ein Ende noch nicht in Sicht. "Eishockey macht mir noch immer Spaß", sagt er. Er trainiere nicht mehr oder weniger als seine Mannschaftskameraden, lediglich mit der Saisonvorbereitung fange er etwas früher an. "Mit einer Gruppe zu spielen und gegen andere zu kämpfen, das ist einfach toll. Täglich mit den Jungs in der Kabine zu sein, das ist es."

Das fiel ihm in den vergangenen Wochen jedoch so schwer wie lange nicht mehr. Zweimal in Folge waren die Haie Vizemeister, im dritten Anlauf sollte endlich wieder der Titel her. Doch zu Saisonbeginn lief es überhaupt nicht. Trainer Uwe Krupp und Manager Lance Nethery mussten gehen, jetzt steht Niklas Sundblad an der Bande, der nur ein Ziel hat: irgendwie noch die Pre-Play-offs erreichen. Dazu musste aber unbedingt ein Sieg her. Vor 14 274 Zuschauern deutete nicht allzu viel darauf hin. Die Gäste aus der Landeshauptstadt waren in Überzahl in Führung gegangen, wobei es doch ein besonderer Treffer war. DEG-Kapitän Kreutzer erzielte sein 248. Tor ind er Deutschen Eishockey Liga (DEL) und zog mit dem Rekordtorschützen Robert Hock gleich. Wenig später glichen die Haie jedoch ebenfalls in Überzahl aus.

Die Begegnung war ausgeglichen, denn die DEG war die spielerisch bessere Mannschaft, die Kölner kämpften tapfer und ließen sich auch von dem überragenden Torhüter Tyler Beskorowany nicht entmutigen, der ein um die andere Chance zunichte machte. Der Entscheidung ging ein haarsträubender Fehler der Schiedsrichter voraus. Ein übler Bandencheck des Kölners John Tripp an Ken Olimb wurde nicht geahndet, dafür aber gegen Düsseldorf eine Bankstrafe wegen Reklamierens ausgesprochen. Das Überzahlspiel nutzten die Haie zum Siegtreffer. Dem Ausgleich der DEG 46 Sekunden vor Schluss hingegen wurde die Anerkennung verweigert.

Die Haie haben damit den Anschluss ans Mittelfeld der Tabelle hergestellt und den Rückstand auf die DEG auf sechs Punkte verkürzt. Den Düsseldorfern bleibt nichts anderes übrig, als auf Revanche zu sinnen — beim nächsten Treffen, dem Winter Game am 10. Januar vor über 50 000 Zuschauern in der Esprit Arena. Keine schlechte Perspektive.

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