Eishockey DEB-Team unterliegt Weißrussland mit 2:3

Minsk · Bis zum Start der Olympia-Qualifikation am Donnerstag wartet noch Arbeit auf Eishockey-Bundestrainer Sturm. Sein diesmal hochkarätig besetzter Kader verlor am Sonntag das letzte Testspiel in Weißrussland. NHL-Verteidiger Seidenberg wurde erneut geschont.

 Das Team von Bundestrainer Marco Sturm verlor gegen Weißrussland knapp mit 2:3 (0:2, 0:0, 2:1).

Das Team von Bundestrainer Marco Sturm verlor gegen Weißrussland knapp mit 2:3 (0:2, 0:0, 2:1).

Foto: dpa, ua axs

Auch das erste Länderspieltor von Tom Kühnhackl hat Deutschlands Eishockey-Team nicht zu einer geglückten Generalprobe für die Olympia-Qualifikation in der kommenden Woche verholfen. Am Sonntag verlor die Auswahl von Bundestrainer Marco Sturm mit 2:3 (0:2, 0:0, 2:1) in Minsk gegen Weißrussland. Neben Stanley-Cup-Sieger Kühnhackl (52. Minute) war auch Marcus Kink von den Adler Mannheim erfolgreich (43.). Für die Gastgeber trafen Stanislaw Lopatschuk (8.), Andrej Stas (11.) und Alexander Pawlowitsch (53.).

"Wir haben die ersten 20 Minuten verschlafen und waren schnell 0:2 hinten. Wir haben nur 40 Minuten unser Eishockey gespielt. Bei der Olympia-Qualifikation müssen wir das in jedem Spiel über 60 Minuten machen", sagte Bundestrainer Sturm. Die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) steigerte sich zwar im Spielverlauf, blieb aber hinter der Leistung vom 4:0 am Samstag gegen Frankreich zurück. "Der Gegner war einfach besser als Frankreich", meinte Sturm, der sich keine Sorgen wegen des Qualifikations-Turnier in Riga macht: "Wir müssen nur Kleinigkeiten noch verändern."

Wie schon gegen die Franzosen bot Sturm nur sechs seiner sieben zur Verfügung stehenden NHL-Spieler auf. NHL-Veteran Dennis Seidenberg wurde erneut geschont. Der Stanley-Cup-Sieger von 2011 leidet noch unter den Folgen einer Magen-Darm-Grippe. Der Abwehrcrack steht erstmals seit Olympia 2010 wieder im deutschen Kader und flog am Abend mit dem gesamten Team direkt weiter nach Riga.

Erst Mitte der Woche will Sturm seinen endgültigen Kader für das Qualifikations-Turnier in Lettland benennen. Dafür muss er aus dem diesmal hochkarätig besetzten Kader noch zwei Spieler streichen.

Offen ist auch noch, mit welcher Nummer eins Deutschland in das Turnier geht, oder ob es einen Torhüter-Wechsel geben wird. Am Sonntag spielte NHL-Ersatzgoalie Philipp Grubauer von den Washington Capitals durch. Am Samstag hatte er sich mit dem stärksten deutschen Nationaltorhüter der vergangenen Jahre, Dennis Endras von den Adler Mannheim, abgewechselt.

In Lettland tritt Deutschland gegen Außenseiter Japan (Donnerstag/14.30 Uhr), Österreich (Freitag/14.30 Uhr) und die Gastgeber (Sonntag/17.00 Uhr) an. Nur der Turniersieger löst das Ticket für die Winterspiele 2018 im südkoreanischen Pyeongchang.

Der DEB steht extrem unter Druck und muss unbedingt das Olympia-Comeback schaffen. 2013 hatte Deutschland unter Sturms Vorgänger Pat Cortina erstmals überhaupt eine Olympia-Qualifikation für Sotschi 2014 verpasst. Ein erneutes Scheitern würde einen weiteren erheblichen Imageschaden bedeuten, möglicherweise Fördergelder kosten und wäre ein herber Rückschlag auf dem Reformkurs von DEB-Präsident Franz Reindl, der bis 2026 das deutsche Männer-Eishockey in die Weltspitze führen will.

(dpa)
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