Eishockey-WM Draisaitl will Deutschland helfen

Köln · Nach dem 3:2 nach Penaltyschießen gegen die Slowakei ist die deutsche Nationalmannschaft weiter gut im Rennen um das WM-Viertelfinale. Am nächsten Morgen gab es gute Nachrichten aus Übersee: NHL-Jungstar Leon Draisaitl will kommen.

Eishockey, NHL: Das ist Leon Draisaitl - Edmonton Oilers, German Gretzky
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Das ist Leon Draisaitl

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Foto: dpa/Chris Brown

Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft bekommt bei der Heim-WM prominente Unterstützung: NHL-Jungstar Draisaitl läuft nach seinem Aus im Play-off-Viertelfinale mit den Edmonton Oilers für die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) auf. "Er hat sich schon gemeldet, er würde gerne kommen", sagte Bundestrainer Marco Sturm nach dem Training. Am Abend gaben die Oilers über Twitter die Freigabe bekannt.

Zunächst waren noch versicherungstechnische Fragen zu klären, weil der NHL-Vertrag des Jungstars ausläuft und er noch keine neue Vereinbarung abgeschlossen hat. "Der DEB muss seinen Teil dazu beitragen", sagte Sturm. Der Verband muss einen Gehaltsausfall im Falle einer Verletzung versichern. Spätestens im letzten Vorrundenspiel am kommenden Dienstag (20.15 Uhr/Sport1) gegen Lettland soll Draisaitl auf dem Eis stehen.

"Vielleicht könnte er Freitag schon fliegen", mutmaßte Sturm. Ob Draisaitl direkt nach seiner Ankunft schon am Samstag (20.15 Uhr/Sport1) gegen Aufsteiger Italien spielen könnte, ließ der Bundestrainer offen: "Ich muss erst mal sehen, wie er sich fühlt. Es war eine lange Saison, und es ist eine lange Reise."

Draisaitls Oilers unterlagen im entscheidenden Spiel 1:2 bei den Anaheim Ducks und verloren damit die Serie mit 3:4. Der 21-Jährige stand in Anaheim 20:13 Minuten auf dem Eis, verbuchte aber im Gegensatz zu seiner Fünf-Scorerpunkte-Gala beim zurückliegenden 7:1 diesmal keinen Punkt. Verteidiger Korbinian Holzer kam bei den Ducks nicht zum Einsatz. Im Finale der Western Conference (best of seven) treffen die Ducks auf die Nashville Predators.

Die Nationalmannschaftskollegen würden Draisaitl bei dessen dritter WM mit offenen Armen empfangen. "Er ist der beste deutsche Eishockeyspieler", meinte Verteidiger Dennis Seidenberg, "es wäre eine super Sache." In seiner dritten NHL-Saison ist Draisaitl zu einem Star der Liga aufgestiegen. In der Hauptrunde war der 21-Jährige achtbester Scorer, in den Play-offs sammelte er in 13 Spielen 16 Punkte.

Grubauer fraglich

Ob auch Torhüter Philipp Grubauer nach dem K.o. mit den Washington Capitals nach Köln kommt, ließ Sturm dagegen offen. "Es muss einfach Sinn machen", sagte der Bundestrainer und machte einen WM-Einsatz des 25-Jährigen vom Gesundheitszustand der Nummer eins Thomas Greiss abhängig. Der Stammtorwart war beim 3:2-Sieg nach Penaltyschießen gegen die Slowakei am Mittwochabend überraschend schon nach wenigen Minuten ausgewechselt worden - wegen einer leichten Verletzung, über die er laut Sturm schon vor dem Spiel geklagt hatte.

Am Donnerstag verzichtete der 31-Jährige von den New York Islanders auf das Training, stattdessen ließ er sich behandeln. "Ich glaube, es ist nicht so schlimm", sagte Sturm. Der Münchner Danny aus den Birken hatte Greiss ersetzen müssen, fabrizierte zunächst ein kurioses Eigentor, hielt am Ende mit zwei Paraden im Penaltyschießen aber den Sieg fest. "Er war ein sehr solider Rückhalt", lobte Sturm.

(sid)
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