Krefeld Pinguine Anerkennung vor der Haustüre fehlt

Krefeld ist in diesen Tagen bundesweit in vieler Munde. Verantwortlich dafür sind die Pinguine, die nach zwei Dritteln der DEL-Saison völlig überraschend die Tabelle anführen. Der sportliche Höhenflug der Schwarz-Gelben gleicht einer Sensation.

Krefeld Pinguine: Anerkennung vor der Haustüre fehlt
Foto: TL

Denn schließlich ist Krefeld im September mit dem zweitkleinsten Etat aller 14 DEL-Klubs angetreten. Dem Team wurde von den meisten Experten nach 52 Punktspielen nur ein Platz in den Pre-Play-offs zugetraut. Jetzt winkt sogar die direkte Qualifikation für die Play-offs. Die Leistung der Mannschaft sowie der Mitarbeiter und der Verantwortlichen im Hintergrund ergibt ein Gesamtbild, das in der DEL höchste Anerkennung genießt, nur vor der eigenen Haustüre nicht.

Seit Saisonbeginn wünscht sich der Aufsichtsrat der KEV Pinguine Eishockey GmbH mehr Unterstützung von der Stadt, der Politik und der Wirtschaft. Denn nur dann besitzt der DEL-Standort Krefeld und damit das sportliche Aushängeschild der Stadt eine Zukunft. Bis auf ein paar Gespräche ist noch nichts passiert. Kein anderer DEL-Klub muss als Hauptmieter des Stadions mit unbefriedigenden Rahmenbedingungen leben wie die Pinguine. Der fast zehn Jahre alte Mietvertrag ist im Profisport nicht mehr zeitgemäß. Zum Beispiel muss der Kartenverkauf (außer Logen) ausschließlich vom Veranstalter abgewickelt werden.

Es bestehen derzeit große Zweifel, dass den Pinguinen als sportliches Markenzeichen der Stadt endlich mal entscheidend unter die Arme gegriffen wird. Dem Aufsichtsrat der Seidenweberhaus GmbH als Vermieter des KöPa scheint der notwendige Sachverstand zu fehlen. Geschäftsführer Paul Keusch, der seinen Vertrag gekündigt hat, ließ in der Vergangenheit hier und da durchblicken, dass er bei den Politikern gegen Windmühlen kämpft. Vielleicht sollte der Oberbürgermeister die Angelegenheit zur Chefsache machen. Der äußerte sich in seiner Neujahrsbotschaft nicht zum Höhenflug der Pinguine. Er erklärte, dass man im Tagesgeschäft manchmal den Blick für die wirklich wichtigen Dinge des Lebens verliere.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort