Krefeld Pinguine Bittere Niederlage für starke Pinguine

Wolfsburg · Die Krefelder waren im ersten Pre-Play-off-Spiel gegen die Grizzly Adams Wolfsburg lange Zeit dem Sieg viel näher als die Gastgeber. Sie mussten sich aber in der 18. Minute der Verlängerung geschlagen geben.

 Nach sieben Minuten war Daniel Pietta hier auf dem Weg zur Krefelder Führung. Doch er scheiterte an Wolfsburg Torwart Felix Brückmann.

Nach sieben Minuten war Daniel Pietta hier auf dem Weg zur Krefelder Führung. Doch er scheiterte an Wolfsburg Torwart Felix Brückmann.

Foto: GPS

Grausamer hätte der Play-off-Auftakt für die Pinguine kaum sein können. Trotz einer sehr starken Vorstellung mussten sich die Krefelder in Wolfsburg im ersten Duell gegen die Grizzly Adams mit 3:4 nach Verlängerung geschlagen geben. Dabei waren die Gäste vom Niederrhein lange Zeit dem Sieg viel näher gewesen als die Gastgeber. Ausschlaggebend war letztendlich mal wieder das Überzahlspiel, bei dem die Grizzlys zwei ihrer vier Treffer erzielten. Mit der Leistung von Mittwoch sind die Schwarz-Gelben morgen im zweiten Duell aber nicht chancenlos. Sie müssen jetzt das bittere Ende schnell verdauen und mit der gleichen Energie und Einstellung wie Mittwoch aufs Eis gehen.

Eine erfreuliche Nachricht kam aus dem Lager der Pinguine bereits am Morgen. Beim Frühstück erfuhr die Mannschaft, dass Tomas Duba kurz vor Mitternacht zum zweiten Mal Vater geworden war. Mutter Hanna und Tochter Sofia waren wohlauf, so dass der Torwart wie geplant nachreiste. Kurz vor 16 Uhr traf er im Teamhotel ein. Da seine Nacht ziemlich kurz war, wirkte er etwas müde. "Ich hoffe, die Wolfsburger schießen mich gleich wach", sagte der Tscheche. Daraus wurde nichts. Denn das Match begann ganz anderes als erwartet. Nicht Wolfsburg kam wie die Feuerwehr aus der Kabine, sondern die Pinguine.

Mit vier Sturmreihen praktizierten die Schwarz-Gelben ein sehr aggressives Forechecking. Teilweise wurden die Gastgeber schon im eigenen Drittel beim Spielaufbau gestört. Die größte Chance zur Krefelder Führung vergab Daniel Pietta, als er bei einem Solo an Torwart Brückmann scheiterte (7.). Besser machte es Josh Meyers, der mit einem verdeckten Fernschuss ins Schwarze traf (9.). Die Freude der knapp 100 mitgereisten KEV-Fans dauerte aber nicht lange. Zwei Minuten später waren die Grizzlys erstmals in Überzahl und kamen zu ihrem ersten gefährlichen Torschuss, mit dem Furchner aus kurzer Distanz unhaltbar traf. Die Pinguine boten bis zur Pause weiter ihr bestes erste Drittel der Saison auf fremden Eis.

Für den verdienten Lohn sorgte Marcel Müller, der mit einer tollen Einzelleistung das 2:1 erzielte. Hellwach war Duba Sekunden nach dem Wiederanpfiff, als er gegen Aubin und Scofield den Ausgleich verhinderte. Im Gegenzug scheiterte Müller an Brückmann. Es entwickelte sich eine ausgeglichene Begegnung, in der jetzt weniger vor den Toren passierte. David Fischer hatte Pech mit einem Pfostenkracher (26.). Sechs Minuten später fielen gleich zwei Treffer. Erst trudelte ein verdeckter Fernschuss von Höhenleitner ins Krefelder Tor. Nur 14 Sekunden später staubte Müller nach einem Schuss von Pietta ab. Kurz vor der zweiten Pause kassierte Fischer die zweite Krefelder Strafe. Doch diesmal überstanden die Pinguine diese gefährliche Situation.

Vier Minuten waren im Schlussdrittel gespielt, da vergab Martin Schymainski eine Großchance zum 4:2. Dann kamen die Pinguine zu ihrer ersten Überzahl. Doch daraus wurde schnell eine Unterzahl, weil erst Kyle Sonnenburg und dann Joel Perrault auf die Strafbank mussten. Dabei schlug das beste Überzahlteam der Liga durch Rosa wieder zu. Die Pinguine schockte der Ausgleich nicht. Robin Weihager konnte so gerade eben noch am 4:3 gehindert werden. Dann jubelten die KEV-Fans doch. Aber Yared Hagos hatte den Puck mit einem hohen Stock unkorrekt ins Tor befördert (55.). Bis zum Ende der regulären Spielzeit passierte nicht mehr viel. Das Eis wurde für die Verlängerung neu aufbereitet. Da wurden bei den Fans beider Teams Erinnerungen wach an das Play-off-Halbfinale von 2011, als sich Krefeld in der siebten Minute der zweiten Verlängerung geschlagen geben musste. Die späte Chance zur Revanche ergab sich zwischen der 63. und 67. Minute, als Krefeld in Überzahl war. Doch die Grizzlys waren nicht zu bezwingen. Auch nicht, als Müller frei vor Brückmann auftauchte und am Keeper scheiterte (74.). Auch Duba verhinderte gegen Polaczek mit einer Glanztat die Entscheidung. Zwei Minuten vor dem Ende der ersten Verlängerung mussten sich die Pinguine dann überaus unglücklich geschlagen geben. Ein abgefälschter Schuss fand den Weg ins Tor.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort