Krefeld Pinguine Das Ende einer wertvollen Reise

Krefeld · Die Krefelder verabschiedeten sich am Samstagabend im finnischen Oulu mit einer 3:5-Niederlage aus der Champions Hockey League. Nur vier schwache Minuten im Schlussdrittel kosteten die mögliche Play-off-Teilnahme.

 Torwart Patrick Klein musste sich beim Duell in Oulu fünf Mal geschlagen geben. Hier kann der Krefelder Torhüter einen Treffer von Kärpät-Kapitän Mika Pyorala verhindern.

Torwart Patrick Klein musste sich beim Duell in Oulu fünf Mal geschlagen geben. Hier kann der Krefelder Torhüter einen Treffer von Kärpät-Kapitän Mika Pyorala verhindern.

Foto: GIP

In Finnland schloss sich am Samstagabend für die Krefeld Pinguine in der Champions Hockey League der Kreis. Die Reise nach Europa begann am 4. September 2014 mit einer 1:6-Niederlage bei IFK Helsinki, jetzt ging sie in Oulu, dem nördlichsten Eishockey-Standort Europas, mit einer 3:5-Niederlage zu Ende. Ab der kommenden Saison wird die Liga von 48 auf 32 Startplätze reduziert. Dann sind nur noch Teams dabei, die sich in ihrem Land sportlich qualifiziert haben. Und das ist nach Lage der Dinge für die Schwarz-Gelben eine zu hohe Hürde.

Insgesamt war die Reise nach Europa wertvoll. Sich mit den besten Teams Europas bei einem Wettbewerb messen zu können, ist besser als jedes Testspiel. Und die Reise machte deutlich, dass der Eishockey-Standort Krefeld einen Nachholbedarf hat. Die Bedingungen in Ostrava, Oulu, Skeleftea, oder Helsinki sind vorbildlich für Nachwuchsarbeit und Profisport. Dort steht zum Beispiel ganzjährig Eis zur Verfügung. In den insgesamt 14 CHL-Duellen gab es zwar nur drei Siege, doch die Pinguine erwischten stets schwere Gruppen. Dafür hat sich die Mannschaft unterm Strich besser verkauft als erwartet. Das galt auch am Samstag in Oulu, wo die Mannschaft bis auf die ersten vier Minuten des Schlussdrittels eine starke Leistung zeigte und so die 3726 Zuschauer staunen ließ.

Trainer Franz Fritzmeier setzte in Oulu auf eine Bündelung seiner Kräfte und agierte mit sieben Verteidigern und neun Stürmern (siehe Statistik). Kapitän Herberts Vasiljevs stürmte, wie bereits am Mittwoch in Ostrava, an der Seite von Daniel Pietta und Marcel Müller. Das Tor hütete erneut Patrick Klein. Nach 40 Sekunden stand den Pinguinen das Glück bei einem Pfostenschuss zur Seite. Nach 146 Sekunden kamen die Krefelder zu ihrer ersten Torchance, die Marco Rosa mit einem Rückhandschuss zur Führung nutzte. Die Gastgeber zeigten sich aber nur kurz geschockt und glichen in Überzahl aus. Kurz vor der ersten Pause scheiterte John Albert nach einem Alleingang an Klein. Im zweiten Abschnitt kamen die Schwarz-Gelben erstmals in Überzahl (23.), wussten aber mit der numerischen Überlegenheit nicht viel anzufangen. Als die Gastgeber wieder komplett waren, schickte Mika Pyorala mit einem langen Pass Niklas Olausson auf die Reise. Dieser ließ Torwart Klein nicht den Hauch einer Abwehrchance. Die Pinguine zeigten sich nicht geschockt. Marcel Müller zielte in die Fanghand von Keeper Sami Aittokallio, wenig später traf Lukas Koziol nach einem Bullygewinn von Marc Mancari zum Ausgleich.

Im Schlussabschnitt brach dann aber das Unheil über die Auswahl von Franz Fritzmeier herein. Binnen 3:37 Minuten schlug es dreimal im Kasten von Patrick Klein ein. Fritzmeier nahm seine Auszeit. Die Pinguine bäumten sich noch mal gegen die drohende Niederlage und dem damit verbunden Aus in der CHL auf. Mehr als der erneute Anschlusstreffer von Pinguine Kapitän Herberts Vasiljevs (46.) sprang aber nicht mehr heraus. Das lag auch daran, weil die Krefelder zwei Überzahlspiele in der Schlussphase nicht nutzen konnten. Sie setzten den Kasten von Aittokallio unter Dauerdruck, aber der Puck fand nicht mehr den Weg ins Tor des finnischen Vizemeisters.

211 Sekunden vor der Schlusssirene setzte Fritzmeier alles auf eine Karte und nahm Klein zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Diese Maßnahme verpuffte aber, da Herberts Vasiljevs sich wenig später eine Zwei-Minuten-Strafe einhandelte.

(RP)
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