Krefeld Pinguine Das Theater ist langsam filmreif

Ärzte-Romane lassen sich am Bahnhofs-Kiosk immer noch sehr gut verkaufen. Vielleicht finden die Krefeld Pinguine ja einen Verlag, der den hausgemachten Ärzte-Skandal publiziert und dadurch zusätzliche Sponsoren-Gelder in die schwarz-gelbe Kasse fließen. Anders ist der Tabellendreizehnte der Deutschen Eishockey-Liga derzeit wohl nicht zu vermarkten.

 „Wir haben eine sehr gute Situation, um unseren Platz zu verteidigen und unser Ziel zu erreichen“, sagt Trainer Ehrenberger.

„Wir haben eine sehr gute Situation, um unseren Platz zu verteidigen und unser Ziel zu erreichen“, sagt Trainer Ehrenberger.

Foto: Krefeld Pinguine

Hauptdarsteller im neuen Ärzte-Roman aus der Seidenstadt ist Jiri Ehrenberger. Der schrieb diese Woche in Form einer Stellungnahme, die ein Eishockey-Fachmagazin abdruckte, selbst den Text für seine Rolle: "Unsere damaligen Ärzte waren trotz mehrfacher Gespräche nicht zu einer effektiven Zusammenarbeit mit dem Physiotherapie-Team bereit." Dem entlassenen Mannschaftsarzt Dr. Wazinski muss beim Lesen diese Zeilen fast das Frühstücksbrötchen im Halse stecken geblieben sein. Denn der versicherte gestern, dass er das letzte Gespräch zu diesem Thema am 31.10.2008 geführt habe.

Jedenfalls ist Wazinskis Arbeitgeber, das St. Josefs Hospital in Uerdingen, alles andere als erfreut, dass die Fähigkeiten ihres anerkannten Mediziners in Frage gesellt werden. Ehrenberger hat sich mit seiner Stellungnahme ein zweites Eigentor geschossen und Öl ins Feuer gegossen. Der Image-Schaden ist für die Pinguine sowieso schon ziemlich groß.

Für eine schnelle Schadensbegrenzung müssen Entscheidungen und sportliche Erfolge her. Ob die KEV Pinguine GmbH im Januar ihre Option zieht und den am Saisonende auslaufenden Vertrag von Ehrenberger verlängert, ist angesichts des filmreifen Theaters höchst unwahrscheinlich. Damit es in der Tabelle wieder nach oben geht, ist Martin Jiranek gefordert.

Gestern musste der Trainer in der Geschäftsstelle erklären, wie er mit seinem Team wieder die Kurve kriegen will. In Augsburg hatte er am Sonntag eine harte Trainingswoche angekündigt. Die begann allerdings erst gestern um 18 Uhr. Bis dahin konnten sich die Spieler nach der 1:5-Niederlage bei den Panthern ausruhen. Harte Arbeit sieht sicher anders aus. Einer hat wenigstens von den fast drei freien Tagen profitiert. Verteidiger Janne Grönvall ist nach seiner kleinen Gehirnerschütterung mit Nackenprellung wieder einsatzfähig. Wenigstens ein paar positive Zeilen aus dem neuen Ärzte-Roman.

(RP)
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