4:1-Sieg bei den Haien Pinguinen gelingt in Köln eine Sensation

Köln · Als krasser Außenseiter waren sie angetreten, doch die Krefeld Pinguine feierten bei den Kölner Haien mit einem Mini-Aufgebot tatsächlich einen 4:1-Erfolg.

 Marc Mancari reißt jubelnd die Arme hoch. Mit seinem vierten Saisontreffer sorgte er gestern in Köln für den wichtigen Ausgleichtreffer zum 1:1. Rechts dreht Marcel Müller ab, der gestern sein bisher bestes Spiel der Saison bot.

Marc Mancari reißt jubelnd die Arme hoch. Mit seinem vierten Saisontreffer sorgte er gestern in Köln für den wichtigen Ausgleichtreffer zum 1:1. Rechts dreht Marcel Müller ab, der gestern sein bisher bestes Spiel der Saison bot.

Foto: samla

Wunder gibt es auch im Eishockey immer wieder. Bestes Beispiel waren gestern die Pinguine, die mit einem stark dezimierten Aufgebot das zweite Saisonduell auf Kölner Eis mit 4:1 gegen den Tabellenzeiten gewannen. Die gut 150 KEV-Fans rieben sich die Augen, mit welcher Spielfreude ihre Mannschaft in die Rolle des krassen Außenseiters schlüpfte und dem großen Favoriten mit Kampf und Einsatzwillen den Schneid abkaufte. Die Haie fanden kein Mittel, das Tor vom sehr guten Patrick Galbraith in Gefahr zu bringen. Überragender Spieler auf dem Eis war Marcel Müller, der an allen Krefelder Treffern beteiligt war. Mit diesem Überraschungssieg im Rücken können die Krefelder nun mit dem notwendigen Rückenwind in die drei folgenden Heimspiele gegen Bremerhaven, Schwenningen und Straubing gehen und ihre Negativserie auf eigenem Eis beenden.

Vor dem Spiel gab aus dem Krefelder Lager noch eine Hiobsbotschaft. Dragan Umicevic, der schon am Montag das Training abbrechen musste, konnte wegen einer Unterkörperverletzung nicht auflaufen. Seinen Platz nahm Norman Hauner ein. Verteidiger Finn Walkowiak wurde zum Stürmer umfunktioniert. Gemeinsam mit dem jungen Philipp Kuhnekath vom DNL-Team des KEV bildete er die vierte Reihe, in der andere Spieler Doppelschichten fuhren. "Wir haben hier heute nichts zu verlieren. Der Druck liegt bei den Kölnern", sagte Franz Fritzmeier, der kurz vor dem Spiel sogar noch in Sachen Neuverpflichtung aktiv war und nach einem Telefonat sagte: "Ich denke, dass wir bis Freitag einen neuen Spieler präsentieren können."

 Daniel Pietta, Thomas Supis und Dragan Umicevic verfolgten das Spiel in Köln vor der Tribüne aus.

Daniel Pietta, Thomas Supis und Dragan Umicevic verfolgten das Spiel in Köln vor der Tribüne aus.

Foto: samla

Angesichts der Personalnot hätten die Vorzeichen für die Pinguine schlechter nicht sein können. Denn schließlich musste sich das stark dezimierte Team dem derzeit besten Heimteam der Liga, das auch noch die wenigsten Gegentore aller Clubs kassierte, in den Weg stellen. Bei den Haien fiel Sulzer kurzfristig aus, so dass Ankert ins Team zurückkehrte.

Beim Blick auf die Krefelder Aufstellung werden die Kölner die drei Punkte schon innerlich verbucht haben. Denn sie ließen es ziemlich ruhig angehen. Selbst als Turnbull nach einem Check von Kyle Klubertanz umfiel wie ein Mensch-ärger-dich-nicht-Figürchen und der Krefelder seltsamerweise auf die Strafbank wanderte, musste Torwart Patrick Galbraith nur einen Schuss meistern. Die größte Torchance des ersten Drittels hatte ein Ex-Kölner. Marcel Müller lief alleine auf Wesslau zu, scheiterte aber am schwedischen Torwart (14.). Kurz vor der Pause war Torwart Galbraith dann gegen Jones und Gogulla zur Stelle.

Nur 37 Sekunden waren im zweiten Drittel gespielt, da versperrten Nick St. Pierre und Jones Torwart Galbraith bei einem Schuss von Hager die Sicht, und Krefeld musste das 0:1 hinnehmen. Der Rückstand schockte die Pinguine nicht. Bei ihrer ersten Überzahl lenkte Mark Mancari den Puck im Slot unhaltbar zum Ausgleich ab (24.). Das verhalf den Pinguinen zu großem Selbstvertrauen, die das Match weiter ausgeglichen gestalten konnten und der Führung näher waren als die Haie. Doch sie ließen zwei Überzahlspiele ungenutzt. "Hier regiert der KEV", schallte aus dem Krefelder Fanblock. Und wie die Schwarz-Gelben regierten. Mit einem Doppelschlag sorgten Mike Collins und Lukas Koziol innerhalb von nur 56 Sekunden für die 3:1-Führung.

Die Haie erholten sich in der Pause von dem Rückschlag nicht. Es waren die Pinguine, die weiter den Ton angaben. Angetrieben von Müller, der überall auf dem Eis anzutreffen war, machten sie den Gastgebern das Leben schwer. Und Müller krönte seine Leistung mit dem Treffer zum 4:1, als seine Hereingabe vom Schlittschuh eines Kölners über die Linie sauste (43.). Anders als vor fünf Tagen in München ließen sich die Pinguine nicht mehr die Butter vom Brot nehmen.

(RP)
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