Krefeld Pinguine Die neue Welt der Krefeld Pinguine

Del · Eishockey: Bei ihrer gestrigen Jahrespressekonferenz überraschte der DEL-Klub die Medien mit einer offenen und ungewöhnlichen Präsentation. Für Geschäftsführer Axel Nagel soll der "Dornröschenschlaf" ein Ende haben.

 Beim gestrigen Gang durch den Kabinentrakt der Pinguine erklärte Rick Adduono in seinem Büro, dass er diese drei Tafeln bei Einzel- oder Gruppengesprächen mit den Spielern zur Erklärung benötigt.

Beim gestrigen Gang durch den Kabinentrakt der Pinguine erklärte Rick Adduono in seinem Büro, dass er diese drei Tafeln bei Einzel- oder Gruppengesprächen mit den Spielern zur Erklärung benötigt.

Foto: Thomas Lammertz

Als es sich die Medienvertreter gestern vor der Jahres-Pressekonferenz der Krefeld Pinguine im Presseraum des KöPa gemütlich machen wollten, staunten sie nicht schlecht. Das Licht war aus, die Tische standen kreuz und quer im Raum verteilt. Das war so gewollt. "Entschuldigen sie bitte das Chaos", sagte Geschäftsführer Axel Nagel und bat die Medien-Schar, ihm zu folgen. Dabei führte der Weg zunächst in die heiligen Hallen der Mannschaft. Nagel präsentierte den umgebauten und renovierten Kabinentrakt. Anschließend ging es in die heiligen Hallen der VIP-Besucher. Plötzlich erschien die komplette Mannschaft im feinen Zwirn und mit rhythmischem Klatschen. Beifall für die Medien ist sicher nicht alltäglich, die dann in den Genuss der Kochkünste des neuen Catering-Unternehmens Broich kamen. Auch den Spielern schmeckte es sichtbar gut.

Bei seiner Präsentation "das Powerplay mit allen Infos rund um den KEV" führte Nagel durch die neue Welt der Pinguine. Egal ob das veränderte Dauerkartenkonzept, die Vermarktungsstrategie, die Kommunikation zum Fan oder das Sponsorenkonzept, Nagels Welt soll transparenter, greifbarer und professioneller werden. "Der Dornröschenschlaf muss ein Ende haben", sagte der Wirtschaftsexperte. Einige seiner Ideen und Planungen sind noch Zukunftsmusik oder benötigen für die Umsetzung Kapital und Manpower. "Auch Rom ist nicht an einem Tag erbaut. Wir befinden uns in einer Umbruch-Saison", erklärte der 54-Jährige. Seinem ersten Heimspiel als Geschäftsführer am Sonntag gegen Frankfurt sieht er mit gemischten Gefühlen entgegen: "Das wird ein echter Stresstest. Normalerweise klappt nichts. Ich bitte die Fans um Verständnis. In den Tagen bis zum ersten CHL-Spiel gegen Kärpät Oulu können wir ja nachsteuern." Ein neuer Rekord konnte unter Nagels Regie bereits aufgestellt werden. Denn fast 1600 Dauerkarten sind verkauft worden. Nagel rechnet am Sonntag beim Testspiel gegen Frankfurt (16.30 Uhr im KöPa) mit über 4000 Zuschauern.

Die wichtigste Rolle in der neuen Welt der Pinguine spielt die Mannschaft, die in dieser Saison als jüngste der DEL in die Geschichte eingehen wird. "Wir werden in den ersten beiden Monaten sicher noch Fehler machen. Trotzdem wollen wir nach einem Montag auf Platz eins stehen. Bei unserem Spielplan ist das möglich", sagte Rick Adduono. Der Trainer verteilte nach den ersten drei Trainingswochen reichlich Fleißkärtchen an seine Spieler: "Besonders die jungen Spieler arbeiten sehr hart und wollen viel lernen." Bei der Zusammenstellung des Teams hofft der Kanadier diesmal auf ein glücklicheres Händchen als vor einem Jahr: "Wir müssen immer auf unseren Etat achten. Mit viel mehr Geld ist es einfach, gute Spieler zu verpflichtet. Wir müssen uns lange viele Gedanken machen und dann die richtigen Entscheidungen treffen. Ich glaube, das ist uns dieses Jahr gelungen. Wir werden sicher eine gute Saison spielen und wollen in die Play-offs." Morgen geht es erstmal nach Iserlohn, wo um 19.30 Uhr das erste Testspiel auf dem Programm steht. Ob Adduono sein Team so aufbietet, wie gestern in der Kabine auf der Tafel oder beim Training auf dem Eis zu sehen war, steht noch nicht fest. Eventuell kann Hunter Bishop nach seiner Zerrung schon auflaufen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort