Krefeld Pinguine Die Pinguine bezwingen zahnlose Haie

Del · Eishockey: Die Krefelder machten gestern Abend beim ersten Gastspiel der Kölner in dieser Saison kurzen Prozess und stellten schon im ersten Drittel die Weichen auf Sieg. Die Gäste-Fans unterstützten die Aktion Pro DEL-Standort Krefeld

 Typisch für das gestrige Derby: Krefeld ist oben auf und jubelt, wie hier Marcel Müller nach seinem Treffer zur 2:0-Führung. Köln liegt in Person von Torsten Ankert am Boden, der den Schuss seines Ex-Teamkollegen nicht verhindern konnte.

Typisch für das gestrige Derby: Krefeld ist oben auf und jubelt, wie hier Marcel Müller nach seinem Treffer zur 2:0-Führung. Köln liegt in Person von Torsten Ankert am Boden, der den Schuss seines Ex-Teamkollegen nicht verhindern konnte.

Foto: T.L.

Die Pinguine blieben gestern dem Wechselspiel ihrer zwei Gesichter treu. Nach der schwachen Vorstellung am Sonntag in Augsburg drehten sie im Heimspiel gegen die Kölner Haie wieder am Turborad und schickten den rheinischen Rivalen dank eines sehr starken ersten Drittels mit einer 0:3-Niederlage zurück in die Dom-Metropole. Wie wichtig diese drei Zähler für die Schwarz-Gelben im Kampf um einen Play-off-Platz sind, zeigen die gestrigen Ergebnisse. Sehr zufrieden sein können die Verantwortlichen der GmbH mit dem jüngsten Zuschauerzuspruch. Innerhalb von nur einer Woche kamen zu den drei Heimspielen jeweils über 6000 Zuschauer. Ein besseres Votum der Fans für den Standort Krefeld kann es kaum geben.

Die Vorzeichen waren für die Pinguine am Tag des Spiels nicht gerade glänzend. Adam Courchaine hatte sich am Morgen vor dem Warm-Up mit Kopfschmerzen abgemeldet. Dann überraschten die Nürnberg Ice Tigers am Nachmittag mit einem Heimsieg über Mannheim, was den Druck auf die Pinguine im Kampf um einen Play-off-Platz erhöhte. Trainer Rick Adduono beorderte Mike Mieszkowski für Courchaine in die erste Sturmreihe. Dominik Meisinger kehrte nach zwei Spielen für Duisburg wieder ins Team zurück. Der saß in der dritten Minute auf der Strafbank. Die Haie blieben in Überzahl harmlos. Stattdessen gingen die Pinguine bei ihrer ersten Torchance in Führung. Martin Schymainski scheiterte mit seinem ersten Schuss an Torwart Aus den Birken, den Nachschuss setzte er in die Maschen. Weil der Kölner Keeper kurz darauf mit der Fanghand zu spät kam, erhöhte sein Ex-Teamkollege Marcel Müller auf 2:0. Die Pinguine spielten sich in einen Rausch, den Tyler Beechey mit dem dritten Treffer krönte. Zwischenzeitlich hatte Torwart Tomas Duba gegen Weiß und Jones mit zwei klasse Paraden einen Treffer der Gäste verhindert. Deren 350 mitgereisten Fans sorgten beim ersten Powerbreak für Gänsehaut-Atmosphäre. Trotz der großen Rivalität zu Krefeld zeigten sie sich solidarisch mit der Aktion "Pro DEL-Standort Krefeld" und rollten vor ihrem Block ein Transparent mit der Aufschrift "Tradition respektieren, Standort Krefeld nicht verlieren". Das Publikum erhob sich von den Plätzen und applaudierte. "Kölle, wir danken euch", schallte es von der Nordtribüne. Aus dem Rausch der ersten 20 Minuten wurde für die Pinguine im zweiten Drittel eine kontrollierte Offensive. Das war nicht schwer, weil die Kölner nicht den Eindruck erweckten, den Spieß umdrehen zu wollen. Selbst bei zwei Strafen gegen Joel Perrault drohte wenig Gefahr. Die Krefelder ließen ihre erste Überzahl des Spiels ebenfalls ungenutzt (26.). Das Match plätscherte danach ein wenig hin und her. Das galt dann für die zweite Überzahl der Hausherren ebenso wie für der vierte Versuch der Haie, mit einem Mann mehr auf dem Eis zum ersten Treffer zu kommen.

Die Haie zeigten auch zu Beginn des letzten Drittels nicht wirklich ihre Zähne und schonten sich weiter für das Wintergame am Samstag gegen die DEG. So fiel es den Pinguinen ziemlich leicht, mit Kampf und Konzentration den sicheren Vorsprung zu verwalten. In Überzahl vergaben sie die endgültige Entscheidung. In der Schlussphase ging es nur noch darum, Torwart Duba dessen vierten Shut-Out zu sichern, den sich die Nummer eins in den vergangenen Spielen mit Topleistungen redlich verdient hat. Kurz vo Schluss scheiterte Istvan Sofron bei einem Penalty am Kölner Torwart.

(RP)
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