Krefeld Pinguine Ehrhoff trainiert Dienstag nochmal mit

Del · Der NHL-Star fliegt erst am Donnerstag zurück nach Buffalo. Zuschauerschnitt der Pinguine steigt wieder.

 Johs Meryers (li.), der hier im Spiel gegen Nürnberg den Ex- NHL-Spieler Steven Reinprecht abblitzen lässt, ist eine echte Versträkung für die Pinguine

Johs Meryers (li.), der hier im Spiel gegen Nürnberg den Ex- NHL-Spieler Steven Reinprecht abblitzen lässt, ist eine echte Versträkung für die Pinguine

Foto: Ispfd

Ausruhen ist für Christian Ehrhoff ein Fremdwort. Anstatt vor dem in Kürze beginnenden und sicher sehr intensiven Trainingslager mit den Buffalo Sabres ein wenig Kraft zu schöpfen, steht der 30-jährige Verteidiger heute nochmal im König-Palast auf dem Eis und trainiert mit den Pinguinen. Da er mit seiner kompletten Familie von Düsseldorf nach Toronto fliegen will, ist das erst am Donnerstag möglich.

Krefeld Pinguine: Ehrhoff trainiert Dienstag nochmal mit
Foto: T. Lammertz

Am Sonntag nach dem Spiel gegen Ingolstadt hatte sich Ehrhoff in der Kabine von jedem seiner bisherigen Mannschaftskameraden verabschiedet und sich für die tolle gemeinsame Zeit bedankt. Einen Pinguin würde Erhoff gerne mit nach Buffalo nehmen, wie Rüdiger Nock gestern von seinem Schützling erfuhr: Josh Meyers. "Christian war von Meyers Leisung sehr angetan", erklärte der sportliche Berater.

In der Tat war der 27-jährige US-Amerikaner gegen Ingolstadt der beste Krefelder Verteidiger auf dem Eis. Sein Wille, für Ehrhoff in die Bresche zu springen, war deutlich zu erkennen. Meyers ist zweifelsohne ein Mann für die Zukunft. Bis zum 31. Januar müssen die Pinguine ihre Option für ein weiters Jahr ziehen. Nächste Woche könnte schon die Entscheidung fallen.

Dass Ehrhoff nicht zu ersetzen ist, weiß auch Josh Meyers. Doch wenn es darum geht, den Abschied des NHL-Stars zu kompensieren, ist er einer der wichtigen Strategen. Seine Formkurve ging nach seinem Wechsel von der italienischen Liga in die DEL stetig nach oben. Nur ein Treffer gelang dem ruhigen und bescheidenen Spieler noch nicht.

Es wird einige Spiele Zeit brauchen, bis sich die Pinguine ohne Ehrhoff zurecht finden. Das wurde gegen Ingolstadt besonders in Überzahl deutlich. Die magere Punktausbeute aus den ersten beiden Begegnungen des neuen Jahres lag in erster Line am Schusspech, das urplötzlich wieder am Schläger klebt. Die "dreckigen" Treffer, die beim Höhenflug an die Tabellenspitze fielen, gelangen in Augsburg und gegen Ingolstadt nicht. Trotzdem behaupten die Krefelder weiter Platz zwei. Das zeigt, wie eng es in der Liga nach wie vor zugeht. Augsburg schlägt den Spitzenreiter und kassiert 48 Stunden später beim Schlusslicht eine Packung. Daher sind 17 Spieltage vor dem Ende der Hauptrunde Hochrechnungen in Sachen Play-off-Qualifikation sinnlos.

Das Restprogramm der Krefelder ist durchwachsen. Zweimal geht es noch gegen Straubing, München, Hamburg und Iserlohn. Je einmal gegen den Rest der Liga. Da es in den verbleibenden acht Heimspielen auch noch gegen Spitzenreiter Adler Mannheim sowie die beiden rheinischen Rivalen Köln und Düsseldorf geht, müsste der geplante Zuschauerschnitt (4500) erreicht werden können. Nach 18 Duellen im König-Palast liegt der Schnitt bei 4926. Damit liegen die Pinguine in der Zuschauer-Tabelle zwar knapp vor Düsseldorf, aber neuerdings auch hinter Nürnberg. Das liegt natürlich am neuen Europarekord, den die Ice Tigers beim Winter Game mit 50 000 Besuchern aufstellten.

Wie die KEV-Fans aus Ehrhoffs Abschied reagieren, wird sich beim nächsten Heimspiel gegen Iserlohn (18.01.) auf den Rängen zeigen. Trotz der Niederlage gegen Ingolstadt gingen die Krefelder Zuschauer nicht unzufrieden nach Hause. Das lag zum einen an der insgesamt guten Leistung der Pinguine, andererseits an der Abschieds-Show für Ehrhoff. Die Fans waren begeistert, dass der NHL-Star bei seinem für lange Zeit letzten offiziellen Auftritt für die Schwarz-Gelben so greifbar nahe war. Typisch für Krefeld, dass es auch kritische Stimmen gab. Dabei handelte es sich in erster Linie um Menschen, die nicht zu den Blumen-Freunden gehören.

(RP/rl)
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