Krefeld Pinguine Herberts Vasiljevs: "Es ist noch nicht zu spät"

Del · Eishockey: Der Kapitän der Pinguine ist zuversichtlich, dass die Mannschaft in den verbleibenden 12 Punktspielen Platz zehn noch erreichen kann. Morgen ist das Team beim Deutschen Meister zu Gast

 In Sachen Einsatz, wie hier am Sonntag im Zweikampf gegen den Straubinger Max Renner, ist Pinguine-Kapitän Herberts Vasiljevs immer ein Vorbild.

In Sachen Einsatz, wie hier am Sonntag im Zweikampf gegen den Straubinger Max Renner, ist Pinguine-Kapitän Herberts Vasiljevs immer ein Vorbild.

Foto: HS

Selten hatten es die Pinguine nach einem Spiel so eilig in den Mannschaftsbus zu kommen wie am Sonntagabend in Straubing. Dort herrschten zu diesem Zeitpunkt über zehn Grad minus. Die Arena am Pulverturm glich einem Eisschrank. Das Essen, das die Catering-Firma im Durchgang zwischen Kabine und Eisfläche für die Krefelder aufgebaut hatte, kühlte sich in Windeseile ab. Alle warteten im Bus nur noch auf Rick Adduono, der sich nach dem Spiel noch lange mit seinem Trainerkollegen Larry Mitchell austauschte.

Die Freude über den 4:3-Sieg n.V. über die Tigers ließen sich die Spieler auch nicht über den im letzten Drittel verlorenen dritten Zähler nehmen. "Wir bewegen uns in der Tabelle nach oben. Die Mannschaft ruft jetzt endlich ihr Potenzial ab. Wir haben die ganze Saison auf eine kleine Serie gewartet, die uns jetzt gelungen ist. Zum Glück ist es noch nicht zu spät, um Boden gut zu machen. Wo wir jetzt stehen, das ist nicht unser Anspruch. Wir wollen am Saisonende nicht über Platz elf jubeln", sagte Herberts Vasiljevs. Der Kapitän weiß auch, wie die Mannschaft das rettende Ufer noch erreichen kann: "Wir müssen zu Hause möglichst alle Punkte holen und dann auch auswärts gegen die direkten Konkurrenten die Big Points machen. Gerade in diesen Spielen wird sich zeigen, in welche Richtung die Waage sich am Saisonende neigt. Der Abstand zu Platz zehn darf nicht zu groß werden, es sind noch genug Big Points zu vergeben." Auch mit seinen 40 Jahren ist er immer noch ein wichtiger Faktor im Team, sowohl auf dem Eis, als auch in der Kabine. Obwohl Adduono ihn einst wie Boris Blank ausmustern wollte, unterstützt Vasiljevs seinen Trainer bei den Spielvorbereitungen und gibt ihm Infos über die Gegner. Auf dem Eis lässt er in Sachen Kampf und Einsatzwillen nichts vermissen und gilt immer noch als wichtiger Stratege.

Auch Daniel Pietta, der bei der kleinen Siegesserie schon zweimal in Überzahl für den Zusatzpunkt sorgte, glaubt weiter fest an die Play-off-Teilnahme: "Wir sind jetzt wieder gut im Rennen. In beiden Spielen am Wochenende haben wir gut gespielt. Die vielen Strafen haben gegen Straubing ein besseres Ergebnis verhindert. Jeder hat sich in beiden Spielen voll reingehauen. Wenn wir so weiter spielen, gehen wir Schritt für Schritt Richtung Play- offs. Wenn wir an jedem Spieltag einen Punkt gegenüber unseren Kontrahenten gut machen, sind wir am Ende am Ziel." Dann dürfen allerdings die Konkurrenten um Platz zehn nicht mehr so häufig überraschend punkten wie zuletzt die Eisbären mit ihren drei Zählern aus beiden Duellen gegen Mannheim.

Große Überraschungen würden den Pinguinen in dieser Phase sehr gut zu Gesicht stehen. Zum Beispiel morgen Abend beim Gastspiel in München. Da werden sofort Erinnerungen wach an das erste Saisonduell an der Isar. Dort führten die Schwarz-Gelben bis zur 46. Minute mit 4:2 und unterlagen am Ende noch mit 4:6. Dabei brach ihnen bei doppelter Überzahl ein Gegentreffer das Genick. Damals stand Niklas Treutle gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber im Tor. Davon ist auch morgen auszugehen. Seine Leistungen waren am Wochenende ziemlich durchwachsen. Gegen Augsburg patzte er am Ende zweimal, in Straubing hatte er beim Stande von 3:3 das Glück auf seiner Seite. "Ich wollte die Scheibe unbedingt hinter dem Tor sichern. Sie war aber sehr hart geschossen und ist mir deshalb über den Schläger gesprungen. Das war klar mein Fehler. Zum Glück haben unsere Verteidiger gut nach hinten gearbeitet und die Schläger der Straubinger kontrolliert, so dass sie die Scheibe nur mit dem Schlittschuh spielen konnten", sagte er hinterher.

(RP)
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