Krefeld Pinguine Jordan Caron stürmt in der ersten Reihe

Krefeld · Der neue Kanadier der Krefeld Pinguine freut sich auf seine neue Herausforderung. Justin Feser trainiert wieder mit dem Team. Diego Hofland fällt aus. Patrick Klein nicht für Nauheim spielberechtigt.

 An der Seite von Daniel Pietta wartete Jordan Caron (re.) gestern beim Training auf seinen Einsatz. Zusammen mit dem Center und Marcel Müller bildet der Kanadier morgen gegen Nürnberg die erste Sturmreihe.

An der Seite von Daniel Pietta wartete Jordan Caron (re.) gestern beim Training auf seinen Einsatz. Zusammen mit dem Center und Marcel Müller bildet der Kanadier morgen gegen Nürnberg die erste Sturmreihe.

Foto: schoofs

Insgesamt 21 Stunden war Jordan Caron unterwegs, ehe er am Dienstagmittag am König-Palast eintraf. Erst vier Stunden mit dem Auto bis Quebec. Weiter mit dem Flugzeug über Montreal, Toronto und Frankfurt bis Düsseldorf. "Ich war ganz schön kaputt. Ich kann im Flugzeug nicht schlafen. Aber jetzt bin ich ausgeruht und freue mich auf meine neue Herausforderung", sagte der 26-jährige Kanadier gestern nach seiner ersten Trainingseinheit mit den Pinguinen. Knappe zwei Minuten dauerte es, ehe der neue Stürmer bei der ersten Übung mit dem ersten Schuss ins Schwarze traf. Er bildete zusammen mit Marcel Müller und Daniel Pietta die erste Sturmreihe.

Nach dem Training präsentierten die Pinguine den 166-fachen NHL-Stürmer im Rahmen der wöchentlichen Pressekonferenz. "Ich habe gehört, dass Krefeld eine Hockeystadt ist und die Fans hier sehr laut sind. Ich bin gespannt, wenn ich am Sonntag hier zum ersten Mal spiele", sagte Caron. Sein Debüt wird er morgen beim Auswärtsspiel in Nürnberg geben. Dort war er bereits im Sommer, als dort unweit vom Eisstadion seine Freundin und Tennisstar "Genie" Bouchard beim WTA-Turnier aufschlug. "Damals konnte ich ja nicht ahnen, dass ich dort mal Eishockeyspielen werde", sagte der sympathische Außenstürmer. Bis auf seine Zeit bei den Boston Bruins, wo er sich die Trikotnummer (38) nicht hatte aussuchen können, trug er immer die 27. Die ist bei den Pinguinen für Torwart Michel Weidekamp vergeben. Wieso entschied er sich jetzt für die 57? "Das ist das Geburtsjahr meines Vaters. Der freut sich riesig darüber", erklärte Caron.

Seit Pascal Trepanier, der von 2010 bis 12 für Krefeld spielte, hat seitdem kein Neuzugang der Schwarz-Gelben so viele NHL-Spiele (231) absolviert wie Caron. Dessen Karriere war eigentlich ganz auf die beste Liga der Welt programmiert. Doch letztendlich reichten seine Scoringwerte nicht aus. Vergangene Saison stand er in der AHL für die Chicago Wolves auf dem Eis und zog sich im Dezember eine schwere Handverletzung zu. Nach der Saison musste er operiert werden: "Ich habe natürlich gehofft, dass ich in Chicago bleiben kann. Aber daraus wurde nichts. Ich habe mich im Sommer fit gehalten und bin im Juli mit dem Junioren-Team meiner Heimatstadt aufs Eis gegangen. Bei den Toronto Marlies war ich eine Woche im Trainingscamp. Dort waren aber die vier Positionen für die Veteranen schon besetzt. Danach habe ich mich für Vereine in Europa interessiert. Ich bin froh, dass es so schnell geklappt hat."

Caron ist die dritte Nachverpflichtung der Pinguine. Christoph Gawlik kam für den in der Vorbereitung verletzten Nikolas Linsenmaier. Markus Nordlund für den aussortierten Antonin Manavian. Mit Caron wurde auf die Ausfälle von Dragan Umicevic, Justin Feser und Mike Mieszkowski reagiert. Wäre dieses Trio, das den Kader verstärkt, im Sommer verpflichtet worden, hätte das der GmbH insgesamt geschätzte 100 000 Euro mehr gekostet. Obwohl sich Diego Hofland im Spiel gegen Iserlohn eine Oberkörperverletzung zuzog und länger auszufallen droht, bleibt Linsenmaier bis zur Deutschland-Cup-Pause in Freiburg. Denn Justin Feser trainierte gestern ohne Probleme mit und brennt auf sein Comeback. "Nikolas bekommt in Freiburg viel Spielpraxis und ist in sämtlichen Situationen auf dem Eis. Er steigert sich von Woche zu Woche, braucht aber noch etwas Zeit" erklärt Sportdirektor Matthias Roos. Auf die Frage, wann Patrick Klein denn in Nauheim Spielpraxis bekommt, antwortete der Sportdirektor: "Derzeit nicht. Er hat auf Anraten seines Beraters die erforderlichen Papiere nicht unterschrieben." Die DEL verlangt ab dieser Spielzeit, dass Spieler in solchen Fällen für eine Art Minijob einen Arbeitsvertrag abschließen müssen.

(RP)
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