Krefeld Pinguine Engelage klaut den Eisbären zwei Punkte

Krefeld · Der Torwart der Pinguine war beim 3:2-Heimsieg nach Penaltyschießen gegen Berlin der beste Mann auf dem Eis und rettete sein Team vor 4058 Zuschauern in der spannenden Schlussphase in die Verlängerung.

 Der Puck liegt hier zwar im Berliner Tor, das aber zuvor durch den Aufprall von Justin Feser (links) verschoben wurde. Nick St. Pierre (Mitte) und Mathias Tretenes (Nr. 8) beobachten das Geschehen.

Der Puck liegt hier zwar im Berliner Tor, das aber zuvor durch den Aufprall von Justin Feser (links) verschoben wurde. Nick St. Pierre (Mitte) und Mathias Tretenes (Nr. 8) beobachten das Geschehen.

Foto: L. Strücken

In ihrem 13. Saisonspiel verließen die Pinguine im König-Palast als glücklicher Sieger das Eis. Auch nach dem 0:2-Rückstand wehrten sie sich mit viel Kampf und großen Einsatzwillen gegen ein starkes Team der Eisbären und konnten dabei auf einen überragenden Torwart Andrew Engelage bauen. 39 der 41 Berliner Schüsse meisterte der Kanadier und war am Ende der Matchwinner. Dank der Treffer von Christoph Gawlik und Nick St. Pierre gelang den Schwarz-Gelben noch der Ausgleich und entschieden das Penaltyschießen für sich. Nach der unglücklichen Niederlage in Nürnberg waren das gestern zwei ganz wertvolle Punkte, die zum Sprung auf Platz zehn reichten.

Eishockey oder Biergarten? Letzteres stand am Sonntag angesichts des herrlichen Spätsommerwetters bei vielen KEV-Fans an erster Stelle. Anders wird es kaum zu erklären sein, warum sich so viele Fans das Duell gegen den Tabellenführer entgehen ließen. Die gekommen waren, sahen auf dem Eis ein Eisbärenteam, das sehr viel Druck machte und Krefelds Torwart Engelage unter Dauerbeschuss nahm. Bei den Gästen gönnte Trainer Krupp seinem fast 40-jährigen Stammtorwart Vehanen eine schöpferische Pause. Für ihn stand Cüpper im Tor, der in der Jugend für den KEV spielte. Der musste in der achten Minute zum ersten Mal auf der Hut sein, als ihm Daniel Pietta den Puck mit dem ausgestreckten Schläger ins Tor stochern wollte.

Mit zunehmender Spielzeit nahmen die Pinguine etwas Fahrt auf und kamen zu ersten Überzahl der Begegnung. Dabei zielte Marcel Müller bei einer guten Einschussmöglichkeit knapp am Tor vorbei. Sekunden vor der Pause kassierte Jordan Caron seine erste Strafzeit in der DEL. Diese Überzahl nutzten die Eisbären zu Beginn des Mitteldrittels mit Unterstützung von Engelage zur Führung. Denn dem Torwart war der Puck am kurzen Pfosten unter dem Arm durchgefluscht. Die Gäste machten weiter Druck. Es dauerte bis zur 30. Minute, ehe Caron Torwart Cüpper prüfte. Drei Minuten später reagierte Backmann bei einem Gewühl vor dem Krefelder Tor am schnellsten und erhöhte auf 2:0. Nur 56 Sekunden später gelang Christoph Gawlik der Anschlusstreffer. Zu diesem Zeitpunkt war Tommy Kristiansen bereits in der Kabine, den es an der Schulter erwischt hatte. Er kehrte aber später wieder aufs Eis zurück.

Wie im ersten Drittel, kassierten die Pinguine auch vor der zweiten Pause eine Strafzeit, allerdings wegen eines Wechselfehlers eine unnötige. Diesmal überstanden die Pinguine zu Beginn des nächsten Drittels die Unterzahl und legten dann viel Kampf in die Waagschale. Und als ein Berliner auf die Strafbank musste, fälschte St. Pierre einen Schlagschuss von Nordlund unhaltbar zum 2:2 ab. (57.). Beide Teams wollten in der regulären Spielzeit den Sieg. Müller und Pietta scheiterten an Torwart Cüpper. Sekunden vor der Sirene klaute Torwart Engelage den Eisbären bei einer Großchance von Noebels mit einem Riesensave den Sieg. Auch die Verlängerung verlief überaus spannend. 51 Sekunden vor dem Ende kassierten die Pinguine ihre zweite Bankstrafe des Spiels. Die Eisbären drängten auf den Zusatzpunkt und jubelten mit der Schusssirene. Doch der Puck war eine Hundertstel-Sekunde zu spät im Krefelder Tor gelandet.

Im Penaltyschießen brachte Müller die Pinguine in Führung. Engelage meisterte den Schuss von Fischbuch. Dann zauberte Trettenes wie schon in Straubing den Puck ins Tor. Weil Ziegler anschließend patzte, blieb der Zusatzpunkt in Krefeld. Entsprechend groß war der Jubel der KEV-Fans.

(RP)
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