Pinguine kassieren zu viele Gegentore Bei Halbzeit noch nicht auf Play-off-Kurs

Krefeld · Mit bisher nur 30 Punkten aus 26 von 52 Meisterschaftsspielen müssen die Krefeld Pinguine bis zum Ende der Hauptrunde deutlich mehr Spiele gewinnen als bisher. Der Schuh drückt nach wie vor in der Abwehr.

 Das ist mit das Beste, was die DEL in der Offensive zu bieten hat. Egal ob Dragan Umicevic (re.) oder Jordan Caron (nicht im Bild), zusammen mit Marcel Müller (li.) und Daniel Pietta erzielte die erste Sturmreihe zusammen 30 der 74 Treffer.

Das ist mit das Beste, was die DEL in der Offensive zu bieten hat. Egal ob Dragan Umicevic (re.) oder Jordan Caron (nicht im Bild), zusammen mit Marcel Müller (li.) und Daniel Pietta erzielte die erste Sturmreihe zusammen 30 der 74 Treffer.

Foto: SA

Auch wenn die KEV-Fans am Dienstagabend nach der letztendlich unnötigen und unglücklichen Niederlage gegen die DEG ihre Mannschaft mit Applaus verabschiedeten, gingen sie enttäuscht nach Hause. Denn der winzige Punkt war für das Erreichen des Saisonziels zu wenig und für das Scheitern dieses Ziels zu viel. Allerdings deutet die Halbzeitbilanz der Pinguine mit 30 Punkten aus 26 Spielen darauf hin, dass es erneut nicht mit der Play-off-Teilnahme klappen wird. Dass am Ende der Hauptrunde wie im Vorjahr für Bremerhaven 64 Zähler für Platz zehn reichen, ist angesichts der Ausgeglichenheit der Liga nicht zu erwarten.

Locker und leicht hätten es heute in der Tabelle zehn Zähler mehr für die Krefelder sein können. Wäre da nicht das Verletzungspech, dass sich von der Vorbereitung bis jetzt wie ein roter Faden durch die Saison zieht. "Nein, am Freitag werde ich wohl noch nicht spielen können", sagte Jordan Caron. Ausgerechnet der torgefährliche Kanadier, der mit sechs Treffern aus acht Spielen auf dem besten Weg zum Shootingstar der Liga war, liegt weiter auf Eis. Auch wenn die erste Sturmreihe, in der sich Jordan Caron und Dragan Umicevic an der Seite von Marcel Müller und Daniel Pietta abwechselten, mit bisher zusammen 30 der insgesamt 74 Treffer an vorderster Front die Kohlen aus dem Feuer holte, fehlt es dem Team ab der zweiten Angriffslinie an Scoringqualität.

Das Hauptproblem liegt allerdings in der Abwehr, die zusammen mit Augsburg die zweitmeisten Gegentreffer aller Teams kassierte. Mit Neuzugang Patrick Seifert fehlt der Defensive schon seit elf Spielen ein stabiler Mann. Auch mit dem Ex-Wolfsburger auf dem Eis fehlt der Abwehr ein Stück DEL-Tauglichkeit. Und Verstärkung ist trotz der einer noch vorhandenen Ausländerlizenz wohl nicht in Sicht. "Wir werden jetzt mit diesem Kader die Hauptrunde beenden. Sollten wir in die Play-offs kommen, werden wir vielleicht noch einen Spieler verpflichten", sagte Aufsichtsratschef Wolfgang Schulz am vergangenen Wochenende. Dass wegen des engen Spielplans auf die Verletzungsmisere mit einer in Krefeld noch nie da gewesenen Personalaufrüstung reagiert wurde, um nach 52 Spielen das rettende Ufer erreichen zu können, ist angesichts der wirtschaftlichen Lage aller Ehren wert. Doch dort, wo der Schuh am meisten drückt, nämlich hinten, ist qualitativ (noch) nicht zugelegt worden. Daher bestehen Zweifel, dass selbst in Bestbesetzung die fehlenden zehn Punkte in der zweiten Halbzeit aufgeholt werden können. An Einsatzwillen und Laufbereitschaft mangelt es dem Team keineswegs. Aber alleine das wird nicht ausreichen.

Schon gar nicht am Freitag, wenn die Kölner Haie um 19.30 Uhr zu Teil zwei der Woche der Wahrheit im König-Palast zu Gast sind. Denn obwohl sich das Team um Kapitän Christian Ehrhoff für die Pinguine noch in Reichweite befindet, werden sie unter ihrem neuen Trainer Peter Draisaitl die Punkte nicht mehr so leicht hergeben wie beim ersten Saisongastspiel in Krefeld. "Wir müssen am Freitag nach vorne schauen und da unsere Chancen besser nutzen. Köln wird sicherlich wie die Feuerwehr raus kommen, wir brauchen da eine Topleistung und müssen von Beginn an hellwach sein und dagegen halten", sagte Daniel Pietta nach der Niederlage gegen die DEG.

Martin Schymainsky ist trotz der Enttäuschung vom Dienstag zuversichtlich: "Es hätten gegen die DEG drei Punkte sein können. Es war kein schlechtes Spiel, wir haben sicher besser gespielt wie in Iserlohn und in den ersten beiden Dritteln in Augsburg. Ich denke, es geht bei uns in die richtige Richtung. Wir müssen aber unsere Chancen besser nutzen, da muss ich mich ganz klar mit einbeziehen. Wenn wir das schaffen, werden wir auch häufiger drei Punkte einfahren. Gegen Köln muss jeder Spieler sein bestes Eishockey spielen und von Beginn an bereit sein. Ich hoffe, auf ein volles Haus. Mit der Unterstützung unserer Fans können wir die drei Punkte holen."

(RP)
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