Top-Torjäger Marcel Müller "Ich warte, was bei den Pinguinen passiert"

Del · An Krefelds Stürmer Marcel Müller sind mehrere Vereine interessiert. Der Top-Torjäger der DEL will sich jetzt für einen Platz im WM-Kader empfehlen.

 Marcel Müller steht kurz davor, seinen persönlichen DEL-Torrekord einzustellen.

Marcel Müller steht kurz davor, seinen persönlichen DEL-Torrekord einzustellen.

Foto: Lammertz Thomas

Gewonnen, aber im Kampf um einen Pre-Play-off-Platz keinen Boden gut gemacht. So war es zuletzt fast immer, wenn die Krefeld Pinguine als Sieger das Eis verließen. Auch am Dienstag nach dem 5:2-Erfolg in Iserlohn trübten die Ergebnisse aus den anderen Stadien die Stimmung im Lager der Schwarz-Gelben.

"Wie fast immer nach einer Klatsche haben wir erneut die richtige Reaktion gezeigt und bewiesen, dass wir besser Eishockey spielen können. Unsere Leistungen sind einfach nicht konstant genug. Daher ist es ärgerlich, dass wir dadurch die Play-offs wahrscheinlich verpassen werden", sagte Marcel Müller. Der Grund ist für ihn eine Kopfsache: "Wenn wir gewonnen haben, herrscht im Training eine Stimmung, als hätten wir gerade die Meisterschaft gewonnen. Und dann glauben alle, dass es im nächsten Spiel so weiter gehen wird."

Mit seinen Saisontreffern Nummer 23 und 24 war der Torjäger maßgeblich am langersehnten Sieg am Seilersee beteiligt und setzte sich in der DEL-Torschützenliste wieder an die Spitze. Noch einen Treffer, dann hat er seinen persönlichen DEL-Rekord aus der Saison 2009/10 bei den Kölner Haien (53 Spiele/ 25 Tore) eingestellt. Damals gehörte er bei Olympia in Kanada zum DEB-Team. Ob das dem Bundestrainer jetzt schlaflose Nächte bereitet, weil er den derzeit besten deutschen Stürmer nicht mit zu den Olympischen Spielen nach Südkorea nimmt, wird ein Geheimnis bleiben. Der derzeit vielleicht beste Müller aller Zeiten hat das Thema abgehakt: "Ich kann in den Spiegel schauen und versuche, weiter gute Leistungen zu bringen, um mich für die WM zu empfehlen. Wenn ich auch da nicht dabei bin, ist das für mich aber kein Weltuntergang."

Kein Angebot für Müller? Fans reagieren mit Wut und Fassungslosigkeit

Für die KEV-Fans würde allerdings die Welt untergehen, wenn Müller nicht in Krefeld bleibt. "Natürlich sind andere Vereine auf mich aufmerksam geworden. Von Krefeld habe ich noch nichts gehört, keiner hat hier mit mir gesprochen. Aber ich bin ein ganz entspannter Typ. Ich warte ab, was bei den Pinguinen passiert", sagt der 29-Jährige. Das klingt momentan nicht nach einer Vertragsverlängerung. "Alle Spieler, die wir halten wollen, wissen das", sagte Sportdirektor Matthias Roos am Dienstag nach den Verhandlungen über den immer noch nicht fixierten neuen Mietvertrag. Die KEV-Fans quittierten die ausbleibende Einigung in den sozialen Netzwerken mit Fassungslosigkeit und Wut. Eventuell ist in den verbleibenden drei Heimspielen in Folge gegen München, Wolfsburg und Nürnberg mit Protestaktionen zu rechnen.

Gestern bekam die Mannschaft von Trainer Rick Adduono frei. Nur die Rekonvaleszenten gingen aufs Eis. Dazu zählte auch Daniel Pietta, der Sonntag gegen den Deutschen Meister auflaufen will. Wie aus Spielervermittlerkreisen zu erfahren war, soll ein Verein aus Tschechien Interesse am Krefelder Urgestein haben.

(RP)
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