Krefeld Pinguine "Sieg muss der Anfang einer Serie sein"

Krefeld · Stürmer Daniel Pietta drückte mit dem Jubel nach seinem Siegtreffer gegen Iserlohn aus, welche Last den Pinguinen nach den vielen Heimpleiten von den Schultern fiel. Bei den Fans hielt sich die Freude allerdings in Grenzen

 Es ist vollbracht. Daniel Pietta beendete am Sonntag im Spiel gegen Iserlohn in der Verlängerung die Heimpleitenserie der Pinguine.

Es ist vollbracht. Daniel Pietta beendete am Sonntag im Spiel gegen Iserlohn in der Verlängerung die Heimpleitenserie der Pinguine.

Foto: Thomas Lammertz

Selten sorgte im König-Palast ein Sieg der Pinguine für so wenig Jubel und Begeisterung auf den Rängen wie am Sonntag der 3:2-Erfolg n.V. gegen Iserlohn. Das lag in erster Linie an den nur zwei Zählern, die im Kampf um Platz zehn zu viel zum Sterben und zu wenig fürs Überleben sind. Und dann spiegelten die Darbietungen auf dem Eis nicht gerade den Eindruck wider, dass beide Mannschaften etwas in den Pre-Play-offs zu suchen haben. Natürlich ist für die Krefelder das rettende Ufer noch in Sicht. Der Abstand zu Straubing beträgt zwar zehn Punkte, doch die Pinguine haben ein Spiel weniger als die Tigers auf dem Konto und sind am kommenden Sonntag noch bei den Niederbayern zu Gast.

Wer am Sonntag auf den Tribünen Schönheitspreise erwartet hatte, wäre am besten zu Hause geblieben. Für beide Teams stand einfach zu viel auf dem Spiel. Der Druck und die Vorgabe, so wenig Fehler wie möglich zu machen, lähmten Spielfreude und individuelle Klasse. Wie groß die Erleichterung bei den Pinguinen war, endlich auf eigenem Eis wieder als Sieger in die Kabine gehen zu können, zeigte die Reaktion von Daniel Pietta nach seinem Siegtreffer in der Verlängerung.

"Nach dem Rückstand sind wir etwas aus dem Tritt geraten, haben uns danach aber wieder gefangen. Eigentlich hätten es drei Punkte sein müssen, aber nach den vielen Heimniederlagen müssen wir erst mal mit zwei Punkten zufrieden sein. Der Sieg heute muss der Anfang zu einer kleinen Serie sein, dann können wir die Pre-Play-offs noch schaffen", sagte der Torschütze nach dem Spiel. Zu den Umstellungen von Rick Adduono meinte er: "Mit Dragan haben wir auch nicht schlecht gespielt, aber man muss halt mal was ändern, wenn es nicht läuft. "Schimmi" ist ein Spieler, der in jeder Reihe spielen kann, er reißt sich überall den Hintern auf."

Auch während des Spiels veränderte der Trainer seine Reihen, besonders in den letzten 12 Spielminuten. "Ich wollte einfach die neun Spieler aufs Eis schicken, von denen ich das Gefühl hatte, dass sie dieses Spiel noch gewinnen können", sagte der Coach gestern. Diesem Gefühl fiel Mark Mancari zum Opfer, der erst in der letzten Minuten noch einmal aufs Eis zurückkehrte. Dabei hatte Adduono gerade für das Wochenende auf die Schusskraft des Stürmers gebaut. Die bekam letztendlich nur Iserlohns Torwart Chet Pickard zu spüren, der sich bei einem Geschoss des Kanadiers eine Kehlkopfprellung zuzog. Zu den neun Glorreichen des Trainers zählte auch Mike Mieszkowski, der sich hinterher darüber freute: "Das zeigt mir halt, dass der Trainer auf mich zählt und mir vertraut. Ich werde weiter Gas geben und mich anbieten. Mal sehen wie die Reihen im nächsten Spiel aussehen werden."

In der Abwehr ist mit der Rückkehr von Nick St. Pierre zu rechnen. Daher ist Adduono froh, dass Niklas Treutle nach seiner Einwechslung in Nürberg und Sonntag gegen die Roosters ein sicherer Rückhalt war. So kann er Patrick Galbraith als überzähligen Kontingentspieler auf die Tribüne setzen. Schusstraining wird diese Woche wieder in den Mittelpunkt der Vorbereitung auf die Spiele gegen Augsburg und in Straubing stehen. Ansonsten hofft der Coach, dass der lang ersehnte Heimsieg zur mentalen Stärke seiner Spieler beiträgt. Dann sei es auch einfacher, das Leistungspotenzial abzurufen: "Ich bin überzeugt, dass die Mannschaft es in die Pre-Play-offs schaffen und dort bestehen kann." Dafür muss besonders gegen Straubing gewonnen werden. Denn die Tigers können am Wochenende in den beiden Heimspielen gegen Schwenningen und Krefeld die lästige Konkurrenz entscheidend abzuschütteln.

(RP)
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