Krefeld Pinguine Vasiljevs verdient würdigen Abschied

Krefeld · Der Kapitän der Krefeld Pinguine absolviert am kommenden Sonntag im König-Palast gegen Wolfsburg sein letztes Spiel in der DEL. Alleine deswegen müssten die Ränge beim Saisonfinale der Schwarz-Gelben gut gefüllt sein.

 Vielleicht wird Herberts Vasiljevs am Sonntag nach dem Heimspiel gegen Wolfsburg wieder so auf dem Eis des KöPa sitzen und sich bei den KEV-Fans für die Unterstützung bedanken. Dann aber zum letzten Mal in seiner Karriere.

Vielleicht wird Herberts Vasiljevs am Sonntag nach dem Heimspiel gegen Wolfsburg wieder so auf dem Eis des KöPa sitzen und sich bei den KEV-Fans für die Unterstützung bedanken. Dann aber zum letzten Mal in seiner Karriere.

Foto: TL

Ob die Pinguine am kommenden Sonntag nach dem letzten DEL-Spiel der laufenden Saison mit der Roten Laterne in der Hand in den Urlaub gehen müssen oder nicht, spielt an diesem Tag nur eine sehr untergeordnete Rolle. Zum einen geht es darum, wie schon gegen Köln und Berlin mit einer ordentlichen Leistung bei den KEV-Fans für die neue Eiszeit zu werben. Viel wichtiger ist allerdings der letzte DEL-Auftritt von Herberts Vasiljevs. Der 40-jährige Kapitän beendet nach dem Heimspiel seine erfolgreiche Karriere. Insgesamt trug er 13 Jahre das schwarz-gelbe Trikot. Daher hat der Stürmer am Sonntag eine gute Kulisse und einen würdigen Abschied verdient.

Die Aussichten, in den verbleibenden zwei Punktspielen Schwenningen wie im Vorjahr noch von Platz 13 zu verdrängen, sind sehr gering. Die Wild Wings benötigen aus ihren verbleibenden drei Duellen gegen Mannheim, Straubing und Nürnberg nur noch einen Zähler, weil sie auf das deutlich bessere Torverhältnis als die "Schießbude" Krefeld bauen können. Natürlich sind das nicht gerade leichte Aufgaben für das Team aus dem Schwarzwald, aber die Pinguine müssen ja selber noch die volle Ausbeute von sechs Punkten einfahren. Vor dem Saisonfinale geht es morgen zum Derby nach Düsseldorf. Die Gastgeber verpassten am Dienstag in Ingolstadt die große Chance, bis auf einen Zähler an Berlin heran zu kommen. Ihre Chancen, noch einen Platz vor zu rücken, sind genau so gering wie die der Krefelder.

Spannender als die letzten beiden Punktspiele ist an der Westparkstraße die Frage nach der Zukunft. Am Dienstag wurden am Rande des Spiels wieder viele Gespräche geführt, was angesichts von 19 auslaufenden Verträgen verständlich ist. Schließlich wollten die Spieler wissen, wie es mit ihrer Karriere weitergeht. Siegtorschütze Mike Little und sein amerikanischer Landmann Mike Collins tauchten sogar schon vor dem Gang unter die Dusche in kurzer Hose und T-Shirt im VIP-Raum auf und tauschten sich mit ihrem Berater aus. Während beim Verteidiger die Zeichen mehr auf Abschied stehen, gehört der Stürmer noch zu den Kandidaten, die für eine Vertragsverlängerung in Frage kommen. Wenn es nach Rick Adduono geht, muss die derzeit dritte Sturmreihe (Mieszkowski/Kretschmann/Orendorz) bleiben: "Diese Spieler haben sich super entwickelt." Es steht noch nicht fest, wann die Abschlussgespräche mit den Spielern stattfinden werden und welche Akteure an den medizinischen Tests teilnehmen sollen. Adduono bleibt vorerst in Krefeld: "Ich werde von hier aus Spieler scouten. Zwischendurch fliege ich aber nach Kanada, weil meine Eltern krank sind", sagte der Trainer gestern.

Ob die Pinguine ab September nicht wie in dieser Spielzeit nur vom Papier her bis zum 52. Spieltag um die Play-off-Plätze mitspielen können, sondern das auch auf dem Eis beweisen, hängt von den finanziellen Möglichkeiten ab. Der ein oder andere Sponsor wird sich im Sommer noch reiflich überlegen, ob er die Mannschaft weiter unterstützt. Am Dienstag trafen sich die Krefelder Medienvertreter am Rande des Spiels mit Vertretern der SWK, die als Trikotsponsor einen maßgeblichen Anteil der Sponsorengelder trägt und den Vertrag Jahr für Jahr neu abschließt. "Die Entscheidung, weiter zu machen, fällt uns nach dieser Saison nicht leicht", sagte Kerstin Abraham vom SWK-Vorstand. Sie vermisse zudem eine bessere Kommunikation mit den Verantwortlichen der GmbH. Geschäftsführer Karsten Krippner bestätigte kürzlich in einem Fernsehinterview, dass einige Sponsoren "verärgert" seien. Es sei jetzt seine Aufgabe, im Sommer das Vertrauen zurück zu gewinnen.

(RP)
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