Krefeld Pinguine Starke Pinguine knöpfen Meister München Punkt ab

Krefeld · 5051 Zuschauer erlebten gestern einen tollen Saisonstart der Krefelder, die dem Deutschen Meister Red Bull München nach großem Kampf mit 2:3 nach Verlängerung unterlagen.

 Hier erzielte Martin Schymainski die 2:1-Führung der Pinguine.

Hier erzielte Martin Schymainski die 2:1-Führung der Pinguine.

Foto: T.L

82 Sekunden fehlten den Pinguinen gestern Abend im KöPa vor 5051 Zuschauern an der ersten großen Überraschung der 24. Saison der Deutschen Eishockey-Liga. Zu diesem Zeitpunkt lagen die Schwarz-Gelben aufgrund einer großartigen kämpferischen Leistung mit 2:1 in Führung. Doch dann schlug der Deutsche Meister Red Bull München noch zweimal zu und setzte sich nach Verlängerung mit 3:2 durch. Zu allem Übel verletzte sich Torwart Patrick Klein in der 44. Minute an der Schulter und musste das Eis verlassen. Bis dahin war er ein starker Rückhalt seines Teams. Trotz der sehr unglücklichen Niederlage, die von schwachen Hauptschiedsrichtern begleitet wurde, feierten die KEV-Fans am Ende ihr Team. Die Spieler hatten bei der Saisoneröffnung mit ihrer Aussage, dass der König-Palast wieder eine Festung werden muss, nicht zu viel versprochen und machten gestern prima Werbung für das morgige Heimspiel (14 Uhr) gegen die Augsburger Panther.

Um 19.31 Uhr standen sich Daniel Pietta und Patrick Hager, der gestern Geburtstag hatte (29), zum Auftaktbully gegenüber, das der Krefelder Center gewann. 30 Sekunden später tauchte Münchens Kapitän Wolf frei vor Torwart Patrick Klein auf, der den frühen Rückstand verhinderte. Die Gäste legten mit ihren vier ausgeglichenen Sturmreihen ein Höllentempo vor. Bis auf einen Schuss von Adrian Grygiel geriet das Tor von Münchens Meistertorwart Aus den Birken in der Anfangsphase nicht in Gefahr. Dagegen stand Klein häufig im Brennpunkt des Geschehens. Wie ein Blitz aus heiterem Himmel gingen die Pinguine in Führung (13.). Ein Schlagschuss von Nick St. Pierre von der blauen Linie fand durch Freund und Feind den Weg ins Gäste-Gehäuse. Die Antwort der Münchner ließ nicht lange auf sich warten. Verteidiger Seidenberg ließ Torwart Klein aus kurzer Distanz keine Abwehrchance. Sekunden vor der ersten Pause verhinderte Klein bei einem Solo von Kastner einen Rückstand.

Im zweiten Drittel erwischten die Pinguine den besseren Start. Nach 30 Sekunden stand Dragan Umicevic völlig frei, scheiterte aber an Aus den Birken. Auf den Rängen staunten die Zuschauer nicht schlecht, weil die Krefelder das Match viel ausgeglichener gestalten konnten als in den ersten 20 Minuten. Mit großem Einsatz kauften sie der Startruppe von der Isar den Schneid ab und überstanden sogar zwei Unterzahlsituationen. Der verdiente Lohn stellte sich in der 35. Minute ein, als Martin Schymainski nach einem Zuspiel von Patrick Seifert am kurzen Pfosten zum 2:1 traf. Gefährlich wurde es für die Schwarz-Gelben bis zur zweiten Pause bei einer erneuten Unterzahl, doch Klein verhinderte gegen Christensen mit einer Glanztat den Ausgleich. Sekunden vor der Sirene streckte Kastner Verteidiger Joel Keussen mit einem rüden Bandencheck nieder. Der Sünder kam mit einer 2+10-Minuten Strafe davon.

Die Überzahl nahmen die Pinguine mit ins Schlussdrittel, konnten daraus aber kein Kapital schlagen. Kurz darauf stockte den Krefelder Fans der Atem. Torwart Klein konnte nach einer Abwehraktion gegen Jaffray nicht mehr aufstehen und weitermachen. Er wurde zur Untersuchung ist Krankenhaus gebracht. Für ihn kam der junge Förderlizenz-Torwart Michel Weidekamp vom Oberligisten Herner EV ins Tor. Die Fans spürten sofort, dass die Mannschaft jetzt noch mehr Unterstützung braucht und feuerten die Pinguine lautstark an. Bei einer doppelten Überzahl vergaben die Schwarz-Gelben den dritten Treffer. Als Münchens Torwart Aus den Birken 82 Sekunden vor Schluss auf dem Weg zur Spielerbank war, traf Hager mit einem abgefälschten Schuss ins lange obere Eck. Dann wurde Pietta von Seidenberg bei einem Solo rüde gestoppt. Schymainski rächte sich mit einem Faustschlag.

In der Verlängerung verhinderte Torwart Weidekamp zunächst gegen Boyle den Gästesieg. Dann hinderte Verteidiger Patrick Seifert Torjäger Wolf am Siegtor. Die Hauptschiedsrichter entschieden überraschend auf Penalty. Diese Chance ließ sich der Routinier nicht nehmen und bewahrte so den Meister vor einer Blamage.

(RP)
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