Krefeld Pinguine Pinguine lassen trotz Sieg Punkt liegen

Del · Die Krefelder gaben Sonntag in Straubing eine 3:1-Führung aus der Hand und benötigten die Verlängerung, um dieses "Endspiel" um Platz zehn zu gewinnen. Pietta sorgte für den Zusatzpunkt. Mittwoch in München zu Gast.

 Das war die Entscheidung. Krefelds Stürmer Daniel Pietta (rechts) sorgte gestern in der Verlängerung mit seinem Treffer für den wichtigen Zusatzpunkt. Der Puck drückte sich im Tor oben gegen das Netz. Die Schiedsrichter bemühten sicherheitshalber noch den Videobeweis.

Das war die Entscheidung. Krefelds Stürmer Daniel Pietta (rechts) sorgte gestern in der Verlängerung mit seinem Treffer für den wichtigen Zusatzpunkt. Der Puck drückte sich im Tor oben gegen das Netz. Die Schiedsrichter bemühten sicherheitshalber noch den Videobeweis.

Foto: Harry Schindler

Mit kleinen Schritten nähern sich die Pinguine den Pre-Play-offs. Ob die zwei Punkte für den 4:3-Auswärtssieg nach Verlängerung in Straubing ein Schritt zu wenig war, wird die Endabrechnung zeigen. Verdient war der Erfolg auf jeden Fall. Denn die Krefelder waren insgesamt das torgefährlichere Team. Das spiegelte sich aber besonders im zweiten Drittel nicht in genug Treffern wider. Auch die mangelnde Ausbeute in Überzahl ist ein Grund dafür, dass ein wichtiger Zähler in Niederbayern bleiben musste. Acht Zähler beträgt nun der Rückstand auf den Tabellenzehnten Berlin, der allerdings schon ein Spiel mehr ausgetragen hat. Bereits morgen geht die Reise der Pinguine erneut nach Bayern, wo sie am Mittwochabend mit den EHC München die Schläger kreuzen.

Es war eisig kalt, als die Pinguine am Samstagabend im schneebedeckten Straubing eintrafen. Marcel Müller war nicht mitgefahren. Er war gestern per Flieger nach München und dann mit einem Mietwagen angereist, weil er die Nacht noch bei seiner Frau und den wenige Tage alten Sohn Theo verbracht hatte. Auch Lukas Koziol fehlte, der gestern für Duisburg spielte. Er muss für die Füchse auf zehn Einsätze kommen, damit er auch in den Play-offs mitmischen kann. Für ihn nahm Christian Kretschmann die Centerposition ein. Bei Tigers stand wie am Freitag Pätzold für den verletzten Climie im Tor.

Auch gestern war es in Niederbayern nicht wärmer. Minus acht Grand herrschten im Stadion am Pulverturm, wo sich die Reporterplätze direkt hinter der Eisfläche befinden. Die 80 mitgereisten KEV-Fans dokumentierten beim Warm-Up die Bedeutung des Spiels auf einem ausgerollten Transparent: "Bis Malle ist es noch lange hin, die Play-offs sind noch drin. Kämpfen bis zum Ende." "Es kommt darauf an, die Anfangsphase ohne Gegentor zu überstehen, möglichst keine Fehler zu machen und die Scheibe vor allem schnell durch die neutrale Zone zu spielen. Ich glaube, das Spiel wird heute in der Mittelzone entschieden, dort ist Straubing sehr stark, hier müssen wir den Spielaufbau der Tigers entscheidend stören", sagte Trainer Rick Adduono im Gespräch mit unserer Zeitung.

Aus seiner Marschroute wurde nichts, weil der Puck schon nach drei Minuten im Krefelder Tor landete. Doch der Treffer wurde wegen Torwartbehinderung nicht anerkannt. Dann mussten die Gäste gegen das derzeit beste Überzahlteam der Liga über zwei Minuten mit zwei Mann weniger auskommen, weil Daniel Pietta, Marcel Müller und Kyle Klubertanz auf der Strafbank saßen. Sie hielten sich schadlos, was gut fürs Selbstvertrauen war. Das zeigte sich in der 12. Minute, als Müller mit einem Schuss ins kurze Eck die Führung erzielte. Kurz darauf hatte Torwart Niklas Treutle Glück, als Bettauer den Pfosten traf. Machtlos war er kurz vor der Pause beim Ausgleichstreffer der Tigers, weil Brandl den Puck unhaltbar abfälschte. Im zweiten Drittel lief es dann gleich von Beginn an besser für die Pinguine. Mike Collins, der ja schon beim ersten Saisongastspiel in Straubing zweimal getroffen hatte, erzielte nach schöner Vorarbeit von Marco Rosa im Nachschuss die erneute Führung. Die Krefelder blieben an Drücker. Klubertanz scheiterte an Pätzold. Dann legte der Verteidiger in Überzahl für Marc Mancari auf, der fast von der gleichen Stelle wie am Freitag gegen Augsburg mit einem fulminanten Schuss in die Maschen traf. Bis zur zweiten Pause versäumten es die Pinguine, noch höher in Führung zu gehen. Und sie hatten dazu großes Glück. Nach einem dicken Patzer von Treutle landete der Puck zwar im Tor, doch der Straubinger hatte den Treffer mit dem Schlittschuh erzielt. Mit dem Glück war es dann in der 42. Minute vorbei. Als Mancari und Müller für 31 Sekunden gemeinsam auf der Strafbank saßen, traf Yeo mit einem harten Schuss ins lange obere Eck. Der frühe Anschlusstreffer war natürlich psychologisch ungünstig für die Gäste. Das zeigte sich in der Folgezeit. Die Tigers bekamen Oberwasser und glichen aus (45.). Trainer Adduono reduzierte seinen Sturm auf drei Reihen. Die drängten in den letzten zehn Minuten auf den Siegtreffer. Doch sie ließen zwei Überzahlspiele ungenutzt. Auch 32 Sekunden vor Schluss und zu Beginn der Verlängerung waren sie noch einmal mit einem Mann mehr auf dem Eis, doch die Entscheidung fiel nicht. Die Tigers waren zunächst dem Zusatzpunkt näher als ihr Gegner. Aber Treutle verhinderte die Niederlage. Bei einem Konter bediente Umicevic den mitgelaufenen Pietta, der den Puck 12 Sekunden vor dem Ende ins Tor hämmerte.

(RP)
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