Krefeld Pinguine Pinguine machen Haien das Leben schwer

Krefeld · Eishockey-Bundesligist Krefeld Pinguine verkaufte sich im Derby gegen Köln trotz eines stark dezimierten Aufgebots besser als erwartet und unterlag etwas unglücklich mit 1:3. Vor 6177 Zuschauern hielt Torwart Galbraith den KEV lange im Spiel.

 So sehr sich Krefelds Stürmer Marco Rosa wie in dieser Szene gestern im Heimspiel gegen die Kölner Haie auch mühte, konnte er Torwart Gustaf Wesslau bei einigen guten Torchancen nicht bezwingen.

So sehr sich Krefelds Stürmer Marco Rosa wie in dieser Szene gestern im Heimspiel gegen die Kölner Haie auch mühte, konnte er Torwart Gustaf Wesslau bei einigen guten Torchancen nicht bezwingen.

Foto: Foto; Thomas Lammertz

Ein Eishockeyspiel kann auch so richtig Spaß machen, wenn es für die eine Mannschaft (Krefeld) in der DEL-Hauptrunde um nichts mehr und für die andere (Köln) um fast nichts mehr geht. Dafür war am Sonntag das rheinische Derby zwischen Pinguinen und Haien das beste Beispiel.

6177 Zuschauer erlebten ein spannendes und packendes Match, in dem die Hausherren den favorisierten Gästen aus der Domstadt das Leben mit viel Kampf und Leidenschaft überaus schwer machten. Am Ende setzte sich die individuelle Klasse des Gegners durch, die mit dem 3:1-Sieg auf Tuchfühlung zur Tabellenspitze bleiben.

Die Schwarz-Gelben werden sich so langsam aber sicher damit abfinden müssen, als Tabellenletzter in den Urlaub zu gehen. Allerdings sorgten die 60 Minuten zwischen den beiden Altmeistern von 2002 und 2003 dafür, dass sich bei den KEV-Fans im Sommer trotz einer Saison voller Enttäuschungen eine gewisse Vorfreude auf die neue Eiszeit entwickeln kann.

So ein großes Gedränge wie am Sonntag herrschte vor dem Haupteingang des KöPa bei einem Heimspiel der Pinguine schon lange nicht mehr. "Findet hier heute der lachende König-Palast statt", fragte ein Passant, der sich nicht für Eishockey interessiert, weil viele der gut 700 Kölner Fans verkleidet erschienen und Karnevalslieder anstimmten.

Da sich auch mehr KEV-Fans als erwartet das letzte Heimderby der Saison nicht entgehen lassen wollten, waren die Ränge sehr gut gefüllt. Die Pinguine mussten auf Kyle Sonnenburg verzichten, der nach eigener Aussagen wegen einer Unterkörperverletzung passen musste: "Ich hoffe, dass ich am Dienstag wieder spielen kann", sagte der Deutsch-Kanadier. Christian Ehrhoff, der diesmal mit seiner Familie erschien, wirkte vor dem Spiel lange nicht so nervös wie bei seinem ersten Gastspiel mit Köln.

Im Tor entschied sich Rick Adduono wieder für Patrick Galbraith, obwohl Niklas Treutle in Augsburg sehr gut gehalten hatte. Mit der Entscheidung bewies der Trainer ein glückliches Händchen. Denn Galbraith verhinderte im ersten Drittel gegen überlegene Kölner einen Gegentreffer. Die Pinguine rührten bis dahin hauptsächlich Beton an und überstanden dabei zwei Unterzahlspiele mit Bravour.

Auch zu Beginn des Mitteldrittels waren die Kölner mit einem Mann mehr auf dem Eis. Erneut hielten sich die Pinguine schadlos und entwickelten danach deutlich mehr Angriffslust. Daniel Pietta, Marco Rosa und Martin Schymainski scheiterten an Torwart Wesslau (28.). Eine Minute später zeigte Dragan Umicevic seinen glänzenden Spielwitz und bereitete die Krefelder Führung vor. Herberts Vasiljevs brauchte den Puck nur noch über die Linie zu schieben. Zwei Minuten vor der zweiten Pause waren die Pinguine zum ersten Mal in Überzahl. Statt des ersehnten 2:0 glichen die Haie bei einem Konter aus.

Auch im letzten Drittel erwischten die Pinguine den besseren Start. Rosa zielte knapp am Tor vorbei (43.). Die Kölner antworteten mit einer Großchance von Hager, die Galbraith zunichtemachte. Und weil seine Vorderleute 120 Sekunden später Salmunsson bei dessen Solo nicht stoppen konnten, gingen die Kölner in Führung.

Die Krefelder steckten den Rückstand gut weg und drängten auf den Ausgleich. Mike Mieszkowski hatte bei einem Abpraller Pech, als der Puck gegen die Latte prallte. Schymainski und Orendorz scheiterten kurz darauf an Torwart Wesslau. Die Vorentscheidung fiel in der 57. Minute, als sich Galbraith bei einem Konter der Haie zum dritten Mal geschlagen geben musste. Trainer Adduono nahm zwar noch seine Auszeit und den Torwart vom Eis, doch der Anschlusstreffer fiel nicht mehr.

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