Krefeld Pinguine Bazany der neue Co-Trainer?

Krefeld · Der Ex-Verteidiger ist bei den Eisbären Assistent von Krupp. Auch Ex-Pinguin Hartogs im Gespräch. Am Freitag wurde Stürmer Linsenmaier verpflichtet. Als neue Nummer eins sind Reimer und MacIntyre Kandidaten.

 Bei den Eisbären coachte Co-Trainer Marian Bazany auch während der Play-offs gegen München die Verteidiger, wie hier Bruno Gervais, Jonas Müller und Micki DuPont (im Bild v.li.).

Bei den Eisbären coachte Co-Trainer Marian Bazany auch während der Play-offs gegen München die Verteidiger, wie hier Bruno Gervais, Jonas Müller und Micki DuPont (im Bild v.li.).

Foto: City-press/Renner

Seit der Verpflichtung von Adrian Grygiel herrschte bei den Krefeld Pinguinen Funkstille. Neues gab es auch nicht zu vermelden. Doch hinter den Kulissen wird weiter fleißig gearbeitet und die Weichen für die neue Eiszeit gestellt. Am Freitag gaben die Schwarz-Gelben die Verpflichtung von Nikolas Linsenmaier bekannt, der zuletzt in der DEL2 für den EHC Freiburg spielte. Der 23-jährige Mittelstürmer absolvierte für die Breisgauer insgesamt 105 DEL2-Spiele (40 Tore/66 Assists). In der DEL stand er sieben Mal für Schwenningen auf dem Eis.

"Nikolas ist ein talentierter Mittelstürmer, der bislang in jeder Liga überzeugen konnte. Da es Bereiche gibt, in denen er sich noch deutlich verbessern kann, sind wir sicher, dass er sich auch in der DEL durchsetzen wird. Er ist in einer Reihe mit Adrian Grygiel geplant, den er aufgrund seiner spielerischen Qualitäten und seiner technischen Fähigkeiten optimal ergänzen kann. Im Gegenzug wird er von Adrians Erfahrung profitieren und von ihm lernen können", sagt Trainer Rick Adduono. Auch Matthias Roos ist davon überzeugt, dass Linsenmaier den Sprung in die DEL schaffen kann: "Die Mittelstürmerposition in der dritten Reihe wollten wir mit einem deutschen Spieler besetzen, um mehr Flexibilität bei der Auswahl unserer Importspieler zu haben. Nikolas habe ich in den letzten drei Jahren häufig spielen sehen. Er ist für uns ein interessanter Spieler, dessen Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft ist. Er ist sich seiner Defizite bewusst und gewillt hart daran zu arbeiten. Insgesamt wird er unserer dritten Sturmreihe mehr Offensivpotenzial und Torgefährlichkeit geben. Er ist ein unangenehmer Gegenspieler und geht keinem Zweikampf aus dem Weg."

Der Spieler freut sich auf seine neue Herausforderung: "Ich werde alles daran setzen, das Vertrauen der Pinguine mit guten Leistungen zurückzuzahlen. Mir ist klar, dass es ein großer Sprung von der DEL2 in die DEL ist und ich gerade in den nächsten Monaten hart an mir arbeiten muss. Ich werde bereit sein, wenn es im August auf das Eis geht."

Gut möglich, dass Marian Bazany nach den Osterferien in Krefeld für die Fitness der deutschen Spieler sorgen wird. Denn der 41-jährige Ex-Verteidiger ist bei den Pinguinen ein Kandidat für die Co-Trainer-Position. Das wurde am Freitag in Berlin am Rande einer Pressekonferenz der Eisbären bekannt. Seit der Saison 2014/15 gehört der Deutsch-Slowake zum Trainerstab der Eisbären Berlin. Dort geriet er Ende Januar durch die Verpflichtung von Stéphane Richer etwas in den Hintergrund. Bazanys Hauptwohnsitz ist Düsseldorf. Dort trug er von 2005 bis 2013 das Trikot der DEG. In der DEL genießt er einen exzellenten Ruf. "Dieser Mann verleiht den Eisbären die Marathon-Fitness", lautete während der Play-offs eine Schlagzeile der Berliner Zeitung. Hintergrund waren die ständigen Verlängerungen des Teams in der Serie gegen Mannheim. Auf der Liste von Rick Adduono soll auch Ex-Pinguin Tommie Hartogs stehen, derzeit Co-Trainer beim französischen Erstligisten Bordeaux Boxers, der nach Informationen unserer Zeitung aber auf Wunsch des Vereins an der Atlantikküste bleiben soll. Zu Bazany passt das Anforderungsprofil der Pinguine perfekt. Er besitzt Erfahrung, steht im Sommer zur Verfügung und kann während der Eiszeit die Verteidiger coachen.

Neben der Position des Co-Trainers soll so schnell wie möglich auch die neue Nummer eins im Tor präsentieren werden. Dabei soll ein Deutscher Vorrang haben. Das könnte Jochen Reimer sein, den Nürnberg angeblich aussortieren will. Im Gespräch ist allerdings auch der Kanadier Drew MacIntyre, der in Mannheim bereits als Abgang gemeldet wurde. "Das ist sicher ein interessanter Mann. Wir haben aber mit ihm noch nicht über Vertragsinhalte gesprochen", sagte vergangene Woche Aufsichtsratschef Wolfgang Schulz auf RP-Anfrage.

Ob nach Grygiel und Linsenmaier in Kürze weitere deutsche Spieler verpflichtet werden, bleibt abzuwarten. Mit Diego Hofland (Bad Nauheim) und Joel Keussen (Löwen Frankfurt) befinden sich ja noch zwei potenzielle Kandidaten in der Warteschleife. Zur Zukunft von Marcel Müller, der nach seinem Gastspiel in Schweden gute Kritiken erhielt, sagte Schulz: "Zu den gleichen Konditionen wie in der Vorsaison kann er bleiben. Ich hoffe, dass er weiter für uns spielt." Vom bisherigen Kader stehen auch für Mike Collins und Marco Rosa die Zeichen auf Abschied. Tim Hambly hat sich noch nicht entschieden, ob er Deutscher werden will. Mark Mancari soll künftig vielleicht als Verteidiger für die Pinguine auflaufen.

(RP)
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