Krefeld Pinguine Fritzmeier mit Verteidiger Reiss einig

Krefeld · Die Pinguine wollen den 30-jährigen Spieler der Grizzlys Wolfsburg verpflichten, falls er sich mit seinem Verein über eine Vertragsauflösung einigen kann. Trainer Franz Fritzmeier plant noch mit einem weiteren Zugang.

 Der Schuh drückt bei den Pinguinen hauptsächlich in der Abwehr, wie diese Szene aus dem Spiel am Dienstag gegen die Eisbären Berlin beweist.

Der Schuh drückt bei den Pinguinen hauptsächlich in der Abwehr, wie diese Szene aus dem Spiel am Dienstag gegen die Eisbären Berlin beweist.

Foto: samla.

Vom Niederlagenserien-Rekord der DEL auf eigenem Eis sind die Pinguine noch weit entfernt. Die Hannover Scorpions brachten es in der Saison 2011/12 auf 15 Heimpleiten in Folge. Zum Team der Niedersachsen gehörte damals auch André "Andy" Reiss. Jetzt soll der mittlerweile 30-jährige Verteidiger wahrscheinlich mit dafür sorgen, dass die Pinguine nach neun Niederlagen in Folge auf eigenem Eis am 25. November beim Gastspiel des Neulings Fischtown Pinguins mal wieder als Sieger das Eis verlassen. "Ich bin mit Andy einig. Unser Aufsichtsrat hat grünes Licht gegeben. Jetzt muss er sich mit Wolfsburg einigen", sagte Trainer Franz Fritzmeier am Mittwoch.

Andy Reiss saß am Dienstag beim Spiel gegen die Eisbären Berlin auf der Tribüne. Am Mittwoch trainierte er mit der Mannschaft. Anschließend machte er sich zusammen mit seiner hochschwangeren Frau auf dem Weg nach Hannover. Im Sommer wurde der Verteidiger, der 546 DEL-Spiele (einschl. Play-offs) auf dem Buckel hat und mit den Scorpions 2010 Deutscher Meister wurde, in Wolfsburg von Pavel Gross aufs Abstellgleis gestellt. Er soll nicht mehr ins Konzept des Trainers gepasst haben. Seitdem hält er sich in Hannover auf dem Eis fit. "Andy verfügt über gewisse Qualitäten. Er hat eine bewegte Karriere mit Höhen und Tiefen hinter sich. Ich war überrascht, dass er immer noch zu haben ist. Das ist so ein Spieler, dem wir noch neues Leben einhauchen können", sagte Fritzmeier. Reiss sei ein drahtiger und cleverer Spieler, der gut mit dem Schläger arbeite: "Und er spielt schlau. Das beweist seine erfolgreiche Umschulung vom Stürmer zum Verteidiger."

Die Verpflichtung von Reiss soll nicht das Ende der Spielersuche bedeuten, wie Fritzmeier bestätigte: "So langsam pfeifen wir aus dem letzten Loch. Wir sind ja nicht so tief besetzt."

Der Schuh drückt mehr in der Abwehr als im Angriff, was die Anzahl der Gegentore widerspiegelt. Daher müsste neben Reiss auch die "Planstelle Ehrhoff" mit einem geeigneten Blueliner besetzt werden. Vorne liegt die Last hauptsächlich auf den Schultern der Topreihe, die gegen Berlin in Überzahl das Spiel hätte entscheiden können. "Die haben einfach zu kompliziert gespielt. Dafür hat unser zweiter Block zwei Überzahltreffer erzielt", sagte Fritzmeier. Dass es am Dienstag trotz der schnellen 2:0-Führung und einer insgesamt deutlichen Leistungssteigerung am Ende nicht reichte, begründet der Trainer so: "Wir sind in vielen Situationen nicht konsequent genug. In der Summe können wir immer gewinnen. Aber wenn es dann gegen eine so gute Mannschaft wie Berlin hart auf hart kommt, sind wir nicht gut genug. Deshalb müssen wir uns aufraffen, weiter hart arbeiten und um Platz zehn kämpfen. Ich habe immer gesagt, dass Platz zehn unser Ziel ist."

Der Blick auf die Tabelle verrät, dass dieser Kampf sehr hart werden könnte. Denn der Vorsprung auf dem letzten Platz beträgt nur vier Punkte. Und die hinter Krefeld platzierten Teams haben bis zu vier Spiele weniger absolviert. Ferner hängen die Trauben für die Pinguine in den beiden kommenden Auswärtsspielen (München und Köln) ziemlich hoch. Dazwischen liegt der spielfreie Sonntag, an dem die Pinguine theoretisch tatenlos die Rote Laterne übernehmen könnten.

(RP)
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