Krefeld Pinguine Mit "Schimmis" Hattrick zum Derbysieg

Krefeld · Der Stürmer der Krefeld Pinguine sorgte gestern im Heimspiel gegen die DEG mit seinen drei Treffern fast alleine für den 4:2-Erfolg. Die Gastgeber überzeugten nur im letzten Drittel. Kevin Orendorz musste verletzt vom Eis.

 Bis zur 32. Minute waren die Düsseldorfer gestern im 101. Derby gegen Krefeld obenauf und sahen wie der Sieger aus. Am Ende lagen sie wie hier am Boden, als sie mit vereinten Kräften die Torchance von Dragan Umicevic zunichtemachten.

Bis zur 32. Minute waren die Düsseldorfer gestern im 101. Derby gegen Krefeld obenauf und sahen wie der Sieger aus. Am Ende lagen sie wie hier am Boden, als sie mit vereinten Kräften die Torchance von Dragan Umicevic zunichtemachten.

Foto: Thomas Lammertz

Eine Abstimmung der Zuschauer nach dem ersten Drittel hätte am Wahlsonntag eindeutig für einen Sieg der Düsseldorfer EG gesprochen. Denn die Pinguine boten auf eigenem Eis die bisher schwächsten ersten 20 Minuten der neuen DEL-Saison. Erst nach gut der Hälfte des 101. Derbys zwischen den beiden rheinischen Erzrivalen schöpften die KEV-Fans ein wenig Hoffnung, dass die Punkte an der Westparkstraße bleiben können. Nach einem 0:2-Rückstand leitete Martin Schymainski mit seinem Anschlusstreffer einen furiosen Schlussspurt der Krefelder ein. Mit zwei weiteren Treffern war er am Ende der Garant für den vielumjubelten Sieg. Der fiel unterm Strich glücklich aus, weil die Gäste ihre vielen Torchancen nicht nutzten und später das Match leichtfertig aus der Hand gaben. Bereits morgen beginnt für die Schwarz-Gelben in Mannheim eine Serie von drei Auswärtsspielen. Dann droht Kevin Orendorz auszufallen, der im zweiten Drittel einen Schuss unterhalb der Kniescheibe abbekam und zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht wurde.

Angesichts des schönen Wetters und der Niederlage am Donnerstag gegen Bremerhaven waren die Ränge nicht wie erhofft mit über 6000 Zuschauern gefüllt. Trotzdem herrschte eine halbe Stunde vor Spielbeginn vor den Einlasskontrollen ein großes Gedränge. Zuvor hatte die Polizei dafür gesorgt, dass eine kleine Gruppe der insgesamt 400 DEG-Fans auf ihrem Weg vom Bahnhof zur Arena nicht mit KEV-Fans in Kontakt kam. In Kontakt mit ihren Gegenspielern kamen die Pinguine im ersten Drittel sehr selten. Die DEG hatte überaus leichtes Spiel, das Geschehen in die Hand zu nehmen. Zu allem Übel ließ sich Torwart Andrew Engelage von Machaceks Bauerntrick überwinden. Sein Gegenüber Timo Herden, in der Vorsaison Rookie des Jahres der DEL 2, wird sich gewundert haben, wie wenig er bei seinem DEL-Debüt bis zur Pause zu tun bekam.

Auch zu Beginn des Mitteldrittels sprach zunächst wenig für einen Formanstieg der Pinguine. Engelage hatte Glück, dass ein Schuss von Barta den Pfosten traf (22.). Dann verhinderte er gegen Henrion das 0:2 (25.). Weil seine Vorderleute bei einem Solo von Kammerer tatenlos zusahen, musste der Krefelder Torwart den platzierten Schuss des Nationalspielers passieren lassen (32.). Erinnerungen an die vielen emotionslosen Darbietungen der Vorsaison wurden auf den Rängen wach. "Wir wollen euch kämpfen sehn", schallte es durchs weite Rund.

Für die Wende im Spiel sorgte Schymainski mit seinem ersten Treffer. Als der Puck nach einem harten Schlagschuss von Nick St. Pierre von der Bande abprallte setzte er seine Direktabnahme in die Maschen. Die Pinguine nahmen eine Strafe gegen St. Pierre mit ins Schlussdrittel und hielten sich schadlos. Das war vielleicht die wichtigste Phase der Pinguine in diesem Derby. Denn danach gaben sie schon wie im Schlussdrittel gegen Ingolstadt Gas. Nachdem Christoph Gawlik an Torwart Herden gescheitert war, bediente Dragan Umicevic Torjäger Marcel Müller mustergültig, der aus kurzer Distanz den Ausgleich erzielte.

Jetzt wollten die Hausherren auch mehr. Das spiegelte sich auf dem Eis deutlich wider. Ein Bullygewinn von Martin Ness vor dem DEG-Tor landete auf Schymainskis Schläger, der den DEG-Schlussmann mit einem harten Schuss unter die Latte bezwang (51.). Eine Minute später lenkte Engelage einen Schuss von Henrion mit der Kellenspitze am langen Pfosten vorbei. Dann tauchte Müller frei vor dem DEG-Tor auf, scheiterte aber an Herden. Bereits 166 Sekunden vor dem Ende nahm DEG-Coach Pellegrims seinen Torwart vom Eis. Die Pinguine stemmten sich mit viel Einsatz gegen den drohenden Ausgleich und versuchten, Icings zu verhindern. Das gelang sehr gut. Und als Umicevic mit einem Pass über die Bande Schymainski auf die Reise schickte, besiegelte der Matchwinner seinen Hattrick mit einem Schuss ins leere DEG-Gehäuse.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort