Sieg nach Verlängerung Pinguine stutzen Adler Mannheim die Flügel

Krefeld · Die Krefelder gewannen am Freitagabend ihr Heimspiel gegen Mannheim vor 4099 Zuschauern mit 4:3 nach Verlängerung. Justin Feser sorgte für den verdienten Zusatzpunkt der Schwarz-Gelben.

 Da war Mannheims Torwart Dennis Endras ohne Abwehrchance. Marcel Müller erzielte in Überzahl mit seinem 22. Saisontreffer nach Vorarbeit von Dragan Umicevic (hinten) die 2:1-Führung für die Pinguine.

Da war Mannheims Torwart Dennis Endras ohne Abwehrchance. Marcel Müller erzielte in Überzahl mit seinem 22. Saisontreffer nach Vorarbeit von Dragan Umicevic (hinten) die 2:1-Führung für die Pinguine.

Foto: Tabea Lammertz

Spät, aber wahrscheinlich zu spät, setzten die Pinguine gestern im König-Palast mal wieder ein Ausrufezeichen gegen eine der vermeintlichen Topteams der DEL und bezwangen Adler Mannheim verdient mit 4:3 nach Verlängerung. Die Krefelder boten insgesamt eine gute Mannschaftsleistung, reduzierten im eigenen Drittel ihre Fehlerquote und nutzten ihre wenigen Torchancen effektiv aus. Dazu war Torwart Patrick Klein ein starker Rückhalt seines Teams. Die Gäste aus der Kurpfalz enttäuschten aufgrund ihrer geballten individuellen Qualität und müssen weiter um einen Platz in den Play-offs bangen.

Nach dem verlorenen Schlüsselspiel gegen Bremerhaven füllten sich die Ränge vor dem ersten Bully besser als erwartet. Wie werden die Pinguine aufgrund der so gut wie verpassten Play-off-Teilnahme reagiern? Diese Frage stellten sich viele KEV-Fans. Auf die Antwort mussten sie nicht lange warten. Wie schon so häufig in dieser Saison zeigten sie keinen Respekt vor dem Gegner. Trainer Rick Adduono hatte Christoph Gawlik als Ersatz für den verletzten Daniel Pietta in der ersten Reihe aufgeboten. Das zahlte sich nach sechs Minuten aus, als Gawlik auf Zuspiel von Dragan Umicevic die Führung erzielte. Die Antwort der Adler folgte auf dem Fuße. Ein Distanzschuss von Wolf fand den Weg vorbei an Freund und Feind in die Krefelder Maschen. Torwart Patrick Klein war die Sicht versperrt. (8.). Es entwickelte sich ein munteres Match, in dem beide Teams spielerisch zum Erfolg kommen wollten. Nachdem die Pinguine ihre erste Überzahl nicht nutzen konnten, machten sie es bei einer kleinen Bankstrafe viel besser, vor allem Marcel Müller. Der Torjäger marschierte elegant und leichtfüßig ins Mannheimer Drittel und erzielte nach Doppelpass mit Umicevic die erneute Führung. "Müller für Deutschland", sangen die KEV-Fans. Nach 11:6-Torschüssen gingen die Gastgeber mit einem verdienten Vorsprung in die Pause.

Drei Minuten waren im Mitteldrittel gespielt, da kassierte Kevin Orendorz die erste Strafe gegen Krefeld. Sein Team hielt sich zwar schadlos, aber als er zwei Sekunden auf dem Eis zurück war, erzielte Adam den Ausgleich. Nur 67 Sekunden später zog Nick St. Pierre aus halblinker Position ab und überwand Torwart Endras. Das Match blieb ausgeglichen und abwechslungsreich. Bei Hälfte des Spiels vergab Greger Hanson leichtfertig die große Chance, seinen ersten Treffer für Krefeld zu erzielen. Freistehend scheiterte er an Torwart Endras. Im Gegenzug verhinderte Torwart Klein gegen Setoguchi mit einem Riesensave den Ausgleich. Kurz darauf traf Kink den Pfosten. Sekunden vor der zweiten Pause scheiterte Gawlik am Torwart. Dann kochte die Krefelder Volksseele, weil Müller nach einem Zusammenprall MacMurchy auf die Strafbank musste.

Die Strafe gegen Müller nahmen die Pinguine mit ins Schlussdrittel und mussten 51 Sekunden nach Wiederbeginn den Ausgleich hinnehmen. Dieser Treffer gab den Adlern zwangsläufig Rückenwind. Doch die Pinguine hielten sehr gut dagegen, konnten sich aber selber offensiv selten gut in Szene setzen. Die Teams neutralisierten sich mehr oder weniger und lauerten auf Fehler des Gegners. Erst sieben Minuten vor dem Ende ergab sich für den Mannheimer Plachta eine gute Einschussmöglichkeit, doch erzielte am Tor vorbei. Dann verhinderte Klein gegen Setoguchi die Vorentscheidung (57.). In der Schlussminute setzte Müller einen Schuss aus spitzem Winkel ans Lattenkreuz. Das war der Schlusspunkt der regulären Spielzeit.

In der Verlängerung tat sich zunächst nicht viel. Es dauerte bis zur 63. Minute, ehe sich Müller vom eigenen Drittel aus auf den Weg zum Mannheimer Tor machte. Justin Feser lief mit und drückte im Slot den Puck nach Zuspiel des Torjägers in den Adler-Horst. "Müller für Deutschland", schallte es von den Rängen, als der Torjäger nach dem Spiel von den KEV-Fans gefeiert wurde.

(RP)
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