Krefeld-Stürmer Reisestrapazen machen MacKay und Miller zu schaffen

Krefeld · Als die Spieler der Pinguine am Sonntag im König-Palast nach dem Training das Eis verließen, war in ihren Gesichtern deutlich abzulesen, wie hart die beiden Trainer sie 80 Minuten lang ran genommen hatten.

 Matt MacKay trainierte am Samstagvormittag zum ersten Mal mit den Pinguinen.

Matt MacKay trainierte am Samstagvormittag zum ersten Mal mit den Pinguinen.

Foto: T. Lammertz

Besonders Neuzugang Tim Miller musste auch schon am Samstag ganz schön pumpen. Kein Wunder, denn nach seinem Abschied von den Straubing Tigers am Ende der Vorsaison hatte er erst kürzlich beim Zweitligisten Dresden einen Vertrag unterschrieben und nur drei Spiele absolviert. Daher wird der Deutsch-Amerikaner noch einige Zeit brauchen, ehe er auf Touren kommt. Der Schnellste auf dem Eis war er am Sonntag jedenfalls nicht. Vielleicht spürte der Außenstürmer, der die Trikotnummer 13 erhält, auch noch seine Reisestrapazen in den Knochen. Er hatte 13 Stunden im Auto gesessen, ehe er am Freitag in Krefeld eintraf. Von Hannover, wo seine Freundin wohnt, ist er nach Dresden gefahren, wo er sein Arbeitszeug abholen musste. Dann ging es weiter nach Straubing, wo noch private Dinge von ihm lagern, und dann nach Krefeld.

Auch Matt MacKay hatte keine so einfache Anreise. Als sein Wechsel zu den Pinguinen besiegelt wurde, war er gerade zusammen mit seiner Freundin in Estlands Hauptstadt Tallinn, die er während der kurzen Deutschland-Cup-Pause besuchen wollte. Nach dem Rückflug ging es von Frankfurt nach Heilbronn. Dort wurde er von einem Mitarbeiter der Pinguine mit einem Kleintransporter abgeholt und traf in der Nacht von Freitag auf Samstag um drei Uhr am Hotel in Traar ein.

Der Name MacKay bürgt am Niederrhein für reichlich Qualität. Sein Vater Mark war in der Saison 1990/91 beim Grefrather EV Top-Torjäger der 2. Liga. Zu diesem Zeitpunkt wohnten die MacKays in Kempen, wo Matt das Licht der Welt erblickte. Während sein Vater damals und dann auch noch mal kurz vor seinem Karriereende sehr gerne zum KEV gewechselt wäre, aber sich mit dem Vorstand nicht einigen konnte, ging für Sohn Matt jetzt ein Wunsch in Erfüllung: "Ich hatte schon vor der Saison Kontakt zu Krefeld. Ich freue mich sehr, dass es jetzt doch noch geklappt hat."

Bei den Pinguinen möchte Matt MacKay an sein gutes letztes Jahr als Zweiwege-Spieler bei den Augsburger Panthern anknüpfen. Seine Wunschtrikot-Nummer ist besetzt: "Meine Nummer ist die 18, weil mein Vater die 81 hatte. Jetzt nehme ich die 90. Die hatte ich auch in Köln, als ich dort zum ersten Mal in der DEL gespielt habe." Dann schließt sich ja für den 26-jährigen Deutsch-Kanadier der Kreis.

Während Miller und MacKay gegen die Haie auflaufen werden, wird Neuzugang Nummer drei, Alex Trivellato, erst am Dienstag in Krefeld eintreffen und am Mittwoch beim Pre-Game-Skating zum ersten Mal im KöPa aufs Eis gehen. Daher wird ihn Rick Adduono wahrscheinlich noch nicht einsetzen. Wo er seine beiden neuen Stürmer einbauen wird, konnte er gestern noch nicht sagen: "Ich muss erst abwarten, ob alle Nationalspieler gesund zurückkehren." Er liebäugelt jedenfalls damit, an seinem neuen Trio (Trettenes/Feser/Umicevic) festzuhalten: "Das hat mir gegen Straubing sehr gut gefallen." Verzichten muss der Trainer weiter auf Andrew Engelage. Der Torhüter drehte Samstag und Sonntag vor dem offiziellen Trainingsbeginn ein paar Runden und verschwand dann wieder in der Kabine. Gut möglich, dass er aber am kommenden Wochenende wieder zur Verfügung steht. Dann wird auch mit der Rückkehr von Diego Hofland gerechnet.

(RP)
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