2:4 gegen Bremerhaven Pinguine verlieren vor Geisterkulisse

Krefeld · Nur 3025 Zuschauer sahen gestern Abend im König-Palast die 2:4-Niederlage gegen die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven. Nach einem verschlafenen Beginn liefen die Schwarz-Gelben einem 0:2-Rückstand hinterher.

 Nach seinen Boxeinlage in den Testspielen, ließ Tommy Kristiansen gestern zum ersten Mal in der DEL die Fäuste fliegen. In der dritten Minute nahm er es mit Bremerhavens Kapitän Michael Moore auf, der das Nachsehen hatte.

Nach seinen Boxeinlage in den Testspielen, ließ Tommy Kristiansen gestern zum ersten Mal in der DEL die Fäuste fliegen. In der dritten Minute nahm er es mit Bremerhavens Kapitän Michael Moore auf, der das Nachsehen hatte.

Foto: T.L.ammertz

Im König-Palast fühlen sich die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven weiter sehr wohl. Bei ihrem dritten Gastspiel an der Westparkstraße verließen sie vor einer Geisterkulisse zum dritten Mal als Sieger das Eis. Weil die Krefelder die Anfangsphase verschliefen und die Gäste in Überzahl effektiver waren und auf den besseren Torwart bauen konnten, nahmen sie die drei Punkte verdient mit an die Nordsee. Begleitet wurde das Match von Protesten einiger Fans beider Mannschaften gegen die neuen DEL-Spielzeiten. Für die Schwarz-Gelben ist die dritte Niederlage im vierten Heimspiel ein herber Rückschlag. Die nächste Gelegenheit, die Gunst der Zuschauer zurück zu gewinnen, bietet sich am kommenden Sonntag beim Gastspiel des rheinischen Rivalen Düsseldorfer EG. Danach folgen erst einmal drei Auswärtsspiele.

Bereits vor der Saison hatten die Fans an allen DEL-Standorten ihren Unmut über die Donnerstagsspiele geäußert. Das setzt sich seit dem ersten Spieltag auch in den Stadien fort. "Donnerstags läuft schon Alarm für Cobra 11" oder "Für fangerechte Bullyzeiten - gegen Spieltags-Zerstückelung" stand auf Transparenten vor der Nordtribüne geschrieben. Aber warum die KEV-Fans deswegen in den ersten 15 Minuten auf die lautstarke Unterstützung ihrer Mannschaft verzichteten, ist nicht zu verstehen. Schließlich können die Pinguine nichts für den Spielplan. Dabei wäre die Unterstützung dringend notwendig gewesen. Denn nach sechs Minuten lagen die Schwarz-Gelben bereits mit 0:2 zurück. Zunächst hatte sich Tommy Kristiansen nach einem Foul an Moore einen Faustkampf mit dem Bremerhavener Kapitän geliefert. Er blieb zwar Sieger, wanderte allerdings zwei Minuten mehr auf die Strafbank als sein Kontrahent. Das derzeit drittbeste Überzahlteam der Liga ließ sich die Chance zur Führung nicht nehmen. Als Torwart Andrew Engelage den Puck nicht festhalten konnte, staubte Quirk eiskalt ab. Nur 55 Sekunden später verlor Marcel Müller im gegnerischen Drittel leichtfertig den Puck. Weil die beiden Verteidiger schon weit aufgerückt waren, lief Mauermann alleine auf Engelage zu und traf.

Die Pinguine erholten sich zum Glück schnell von dem Doppelschlag. Daniel Pietta fälschte einen Schlagschuss von Nick St. Pierre unhaltbar zum Anschlusstreffer ab (8.). Eine Minute später wurde Martin Ness einschussbereit gefoult. Beim Penalty fand Ness gegen Torwart Pöpperle nicht das Loch. Er zielte zwar ganz gut, traf aber nur den Pfosten.

Nach der ersten Pause kamen die Hausherren sofort ins Spiel. Pietta und Müller scheiterten am Torwart. Bei zwei Überzahlspielen vergaben die Krefelder den möglichen Ausgleich. Das hätte Urbans beinahe bestraft, der den Pfosten traf. Bei einer Strafe gegen Maxi Faber zeigten die Pinguins ihren Artgenossen zum zweiten Mal, wie Überzahl zum Erfolg führt. Nach 20 Sekunden erhöhte Newbury auf 3:1. Engelage war ohne Abwehrchance.

Zwischenzeitlich hatte Trainer Rick Adduono zwei Sturmreihen verändert. Geburtstagskind Diego Hofland, der gestern 27 Jahre alt wurde, gesellte sich zu Martin Schymainski und Christoph Gawlik. Ness zu den beiden Norwegern. Sekunden vor der zweiten Pause holte Kevin Orendorz eine Strafe gegen die Gäste heraus. Und gerade mal 50 Sekunden waren im Schlussdrittel gespielt, da sorgte Dragan Umicevic am kurzen Pfosten für den Anschlusstreffer. Das gab den Schwarz-Gelben neuen Rückenwind. Doch klare Torchancen sprangen bei ihrer optischen Überlegenheit nicht heraus. Die Gäste agierten im eigenen Drittel sehr kompakt und blieben in den Zweikämpfen meist Sieger. Bei einem ihrer wenigen Konter verhinderte Torwart Engelage gegen Hoeffel die Vorentscheidung (54.).

76 Sekunden vor dem Ende nahm Trainer Adduono seine Auszeit und Torwart Engelage vom Eis. Sekunden später hatten die KEV-Fans den Torjubel fast schon auf den Lippen. Doch Gawlik traf im Nachschuss nur den Pfosten.

(RP)
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