Krefeld Pinguine Pinguine verwandeln KöPa in Torfabrik

Krefeld · Zum ersten Mal in dieser Saison erzielten die Krefelder in einem Spiel auf eigenem Eis mehr als vier Treffer und bezwangen die Augsburger Panther mit 5:4. Mike Mieszkowski traf vor 4081 Zuschauern zweimal ins Schwarze.

 In dieser Szene scheiterte Mike Mieszkowski (Nr. 72) nach dem Zuspiel von Nick St. Pierre (li.) an Augsburgs Torwart Jonthan Boutin. Sekunden später lenkte er den Puck nach einem Distanzschuss des Krefelder Verteidigers in die Maschen.

In dieser Szene scheiterte Mike Mieszkowski (Nr. 72) nach dem Zuspiel von Nick St. Pierre (li.) an Augsburgs Torwart Jonthan Boutin. Sekunden später lenkte er den Puck nach einem Distanzschuss des Krefelder Verteidigers in die Maschen.

Foto: Thomas Lammertz

Wie wichtig Treffer zur richtigen Zeit für das Selbstvertrauen sein können, zeigte sich gestern im König-Palast. Nach einem schwachen ersten Drittel und einem glücklichen 1:1-Zwischenstand gaben die Pinguine im zweiten Drittel nach ihrer 2:1-Führung mächtig Gas und gewannen am Ende gegen Augsburg mit 5:4. Mehr als vier Treffer hatten die Hausherren seit dem Auftaktsieg gegen Mannheim auf eigenem Eis nicht mehr erzielt. Obwohl auch Straubing gewann, rückten die Krefelder mit diesem "Dreier" trotzdem um einen Punkt näher an Platz zehn heran. Denn Berlin holte nur zwei Punkte. Heute geht die Reise nach Straubing, wo sie morgen im Kampf um einen Pre-Play-off-Platz mit einem Sieg weiteren Boden gut machen können.

Bis auf den Langzeitverletzten Thomas Supis standen Rick Adduono alle Akteure zur Verfügung. So musste der Trainer einen Kontingentspieler (Galbraith) und einen deutschen Spieler (Faber) auf die Tribüne setzen. Bei den Gästen fehlte der Ex-Krefelder Adrian Grygiel, der ebenfalls auf der Tribüne saß. Das Match begann für die Pinguine denkbar unglücklich. Mike Miezskowski rutschte bei einem Laufduell mit Hafenrichter aus (4.). Der lief alleine auf Torwart Niklas Treutle zu und hielt seinen Schläger in ein Zuspiel von MacKay. Der Puck rutschte Treutle durch die Schoner über die Linie. Das war natürlich Gift für die Gastgeber, die danach so gut wie nichts Konstruktives zustande brachten. Zum Glück überstanden sie eine Strafe gegen Kyle Klubertanz und waren anschließend selber für 70 Sekunden in Überzahl. Dabei erzielte Mark Mancari gegen seine ehemaligen Teamkollegen mit einem harten Schuss den Ausgleich (17.).

Natürlich konnte Trainer Adduono mit dem Auftritt seines Teams nicht zufrieden sein. Und er fand in der Kabine wohl die richtigen Worte. Denn das zweite Drittel eröffnete eine ganz andere Krefelder Mannschaft, die sofort Druck machte und in Führung ging. Mieszkowski fälschte einen Schuss von Nick St. Pierre zur Führung ab. Doch die Freude dauerte nicht lange, denn Marco Rosa lenkte den Puck mit seinem linken Schlittschuh ins eigene Tor. Das brachte der Videobeweis ans Tageslicht. Dann jubelten die KEV-Fans hinter dem Panther-Käfig. Einen Fernschuss von Mieszkowski lenkte Torwart Boutin an die Plexiglasscheibe. Der Puck kam über das Tor zurück und prallte vom Rücken des Torwarts ins Tor. Auch das wurde erst beim Videobeweis deutlich. Dieser Treffer gab den Krefeldern mächtig Auftrieb. Das Match wurde von Minute zu Minute besser. In Überzahl drückte Umicevic den Puck im Slot zum 4:2 über die Linie. Die Panther schockte das nicht. Torwart Treutle verhinderte dreimal mit einer Glanztat den Anschlusstreffer.

Einen Auftakt nach Maß erwischten die Pinguine im letzten Drittel. Rosa tankte sich auf der linken Seite gegen zwei Panther durch und zielte aus spitzem Winkel aufs Tor. Dabei prallte der Puck von der Kufe des Torwarts über die Linie. Das nahm den Panthern zunächst etwas den Biss. Sie kamen zwar noch zum dritten Treffer (52.), doch mehr wollten die Gastgeber eigentlich nicht mehr zulassen. Umicevic hätte bei einem Solo noch das halbe Dutzend voll machen können, scheiterte aber am Torwart. Auch bei einer 5:3-Überzahl verpassten die Pinguine die endgültige Entscheidung. Stattdessen machte sie es noch einmal unnötig spannend und kassierten bei dieser Überzahl den vierten Gegentreffer. Plötzlich gerieten die drei Punkte in Gefahr. Augsburgs Trainer Stewart nahm 109 Sekunden vor dem Ende seine Auszeit und Torwart Boutin vom Eis. Doch zum Glück brannte nichts mehr an, und die Pinguine brachten den knappen Sieg über die Zeit.

(RP)
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