Krefeld Pinguine Mit Jugendstil alte Zöpfe abschneiden

Del · Gestern präsentierten die Krefelder zum ersten Mal das komplette Trainerteam für die kommende Saison.

 Das neue Trainer-Triumvirat des Krefelder Eishockeys: Cheftrainer Franz Fritzmeier verbindet mit seinen beiden Co-Trainern Ville Vaija (links) und Elmar Schmitz (rechts) eine gemeinsame Philosophie.

Das neue Trainer-Triumvirat des Krefelder Eishockeys: Cheftrainer Franz Fritzmeier verbindet mit seinen beiden Co-Trainern Ville Vaija (links) und Elmar Schmitz (rechts) eine gemeinsame Philosophie.

Foto: Thomas Lammertz

Wie häufig wurde in den vergangenen Jahren an der Westparkstraße davon gesprochen, dass die Zusammenarbeit zwischen den Krefeld Pinguinen und ihrem Stammverein Krefelder EV verbessert werden muss. Vom Zusatztraining mit jungen Spielern des DEL-Kaders und dem DNL-Team des KEV bis hin zu den Besuchen des DEL-Cheftrainers bei Nachwuchsspielen - es blieb meist bei den guten Vorsätzen. Jetzt sollen endlich die alten Zöpfe abgeschnitten werden und eine neue Zeitrechnung beginnen.

Nachdem Franz Fritzmeier bereits vor drei Wochen wohlklingende Zukunftsmusik in Sachen Verzahnung von Profis und Nachwuchs verbreitete, bekam diese Musik gestern Stereoqualität. Bei der Vorstellung des neuen Co-Trainers Ville Vaija wurde deutlich, dass es diesmal nicht bei guten Vorsätzen bleiben soll. "Ich habe schon immer betont, dass wir neue Wege gehen müssen. Nicht nur im Sommer muss individuell mit jedem Spieler gearbeitet werden, sondern auch im Winter. Im Haupttraining ist die Zeit begrenzt. Da geht es um Taktik und System. Wir brauchen ein spezielles Training, um die Spieler von den Bambini bis zur DEL läuferisch sowie stock - und schusstechnisch zu verbessern", sagte Fritzmeier.

Dafür soll in erster Linie der neue Co-Trainer aus Finnland verantwortlich sein. Fritzmeier gefiel die Bewerbung, die Ville Vaija an die Pinguine schickte. "Ich habe sofort Kontakt mit ihm aufgenommen und ihn auch in Lustenau besucht und ihn bei seiner Arbeit beobachtet. Dann ist Ville auch zu uns gekommen und hat sich hier alles angeschaut. Danach stand die Zusammenarbeit fest", sagte der Chefcoach. Vaija hat in Finnland Eishockey studiert. Zu seinen Ausbildern gehörten der ehemalige finnische Nationaltrainer Erkka Westerlund, jetzt Headcoach beim KHL-Club Jokerit Helsinki, sowie Kari Savolainen, Ex-Coach der slowenischen Nationalmannschaft. Auf die Frage nach dem Unterschied zwischen dem Nachwuchstraining in Finnland und Österreich oder der Schweiz, wo er tätig war, antwortete er: "Die Eiszeit ist überall gleich. In Finnland ist das Tempo höher und die individuelle Arbeit mit den Spielern intensiver: "Dort werden keine Roboter produziert. Jeder Spieler soll seine Fähigkeiten optimal entwickeln." Trotz seiner erst 25 Jahre besitzt er schon viel Erfahrung als Trainer. Denn er entschied sich als 15-Jähriger gegen eine Spielerkarriere: "Ich saß fast nur auf der Bank und habe gemerkt, dass ich kein Profi werden kann. Da habe ich mich entscheiden, lieber hinter der Bande zu arbeiten. Ich wollte unbedingt beim Eishockey bleiben." Auf seine neue Aufgabe freut er sich besonders: "Die Krefeld Pinguine sind eine große Chance für mich, den nächsten Schritt in meiner Karriere zu machen. Ich werde die neuesten Erkenntnisse des finnischen Eishockeys mitbringen und an die Spieler weitergeben. Von der DEL und den Krefeld Pinguinen habe ich auch in Finnland schon einiges gehört. Ich habe im Vorfeld bereits viel mit Franz gesprochen, unsere Spielphilosophie ist sehr ähnlich. Ich glaube, dass wir - auch im Trio mit Elmar - gut harmonieren werden. Es ist immer eine Herausforderung in ein neues Team, in einer neuen Liga in einem fremden Land zu kommen. Aber ich bin sicher, dass ich diesem jungen Team weiterhelfen kann."

Bereits gestern nahm er seine Arbeit auf. Denn beim KEV gehen die Nachwuchsteams bis zu den Sommerferien zweimal pro Woche in Wesel aufs Eis. Der neue Co-Trainer soll in der neuen Saison die meisten DNL-Spiele coachen. "Ville soll bei uns nicht nur seine Erfahrungen einbringen, sondern auch was dazu lernen. Denn er ist für mich nicht der ewige Co-Trainer", sagte Fritzmeier.

(RP)
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