Krefeld Pinguine Nach dem 2:6 flogen die Fetzen

Die Krefelder unterlagen am Freitag nach einer insgesamt schwachen Vorstellung in Mannheim mit 2:6. Neben Müller fielen auch St. Pierre und Galbraith aus. Adduono stand mit 40 Grad Fieber an Bande. Morgen in Iserlohn zu Gast.

 Das war zunächst Ende des ersten Drittels die Krefelder Führung. Der Hauptschiedsrichter zeigt den Treffer zwar an, doch der Videobeweis zeigte deutlich, dass Kapitän Herberts Vasiljevs den Puck mit dem rechten Schlittschuh über die Torlinie befördert hatte.

Das war zunächst Ende des ersten Drittels die Krefelder Führung. Der Hauptschiedsrichter zeigt den Treffer zwar an, doch der Videobeweis zeigte deutlich, dass Kapitän Herberts Vasiljevs den Puck mit dem rechten Schlittschuh über die Torlinie befördert hatte.

Foto: samla.de

48 Stunden nach der 2:7-Pleite in München kassierten die Pinguine in Mannheim erneut eine heftige Klatsche. Auch wenn ein Grippevirus in ihrer Kabine grassiert, fehlte es an der notwendigen Einstellung, um gegen die Adler überraschen zu können. Nach dem Spiel flogen die Fetzen. Torwart Niklas Treutle zertrümmerte im Kabinengang seine Kelle. Aus der Kabine waren harte Worte von Trainer Rick Adduono zu hören. Auch die Führungsspieler sparten bei der zwanzigminütigen Sitzung nicht mit Kritik. Weil Schwenningen und Düsseldorf gewannen, sind die Krefelder auf Platz 13 abgerutscht. Und weil sich Straubing überraschend gegen Nürnberg durchsetzte, ist der Rückstand auf Platz zehn auf elf Punkte angewachsen. Daher muss morgen beim Tabellenletzten unbedingt gewonnen werden, sonst sind die Pre-Play-offs nicht mehr zu erreichen.

Die Pinguine trafen zu ihrem dritten Auswärtsspiel in Folge bereits um 17 Uhr in Mannheim ein. Die Mannschaftskabine glich vor dem Spiel mehr einem Krankenlager. Der Grippevirus, der bereits in München den Einsatz von Marcel Müller verhinderte, hatte sich weiter ausgebreitet. Auch Nick St. Pierre und Patrick Galbraith mussten passen. Letzterer sollte laut Trainer Rick Adduono den Vorzug vor Niklas Treutle erhalten. Änderungen gab es zwangsläufig in der Abwehr und auch im Sturm. Maxi Faber ersetzte St. Pierre. Dragan Umicevic rückte in den ersten Sturm zu Daniel Pietta und Martin Schymainski, der stark grippegeschwächt ins Spiel ging. Lukas Koziol, der am vergangenen Sonntag für die Füchse Duisburg einen Treffer erzielte, rückte in den zweiten Sturm zu Mike Collins und Marco Rosa. Rosa ging ebenfalls grippegeschwächt in die Partie. Am schlimmsten erwischt hatte es aber den Coach. Er saß vor dem Spiel mit 40 Grad Fieber in seinem Trainerbüro und konnte nur dank einiger Medikamente an der Bande stehen. "Das ist ein wichtiges Spiel heute, da kann ich nicht im Bett bleiben. Wir sind heute Außenseiter, können aber eine Überraschung schaffen, wenn alle Spieler ihre beste Leistung abrufen und sich von Drittel zu Drittel an den Matchplan halten. Wir müssen die Scheibe schnell nach vorne bringen, hart auf den Körper spielen und wir dürfen nicht in Konter laufen. Meine Verteidiger haben heute nichts vorne in den Ecken und hinter dem gegnerischen Tor zu suchen. Sie müssen die blaue Linie sichern", sagte der Coach kurz vor dem Spiel im Gespräch mit unserer Zeitung.

Das mit den Kontern klappte bereits nach zwei Minuten nicht, als Wolf bei einer guten Chance das Tor knapp verfehlte. Dann verhinderte Torwart Treutle gegen Höflin und Festerling einen frühen Rückstand. Für Gefahr vor dem Mannheimer Tor sorgte dreimal Christian Kretschmann. Kurz vor der ersten Pause jubelten die 60 mitgereisten KEV-Fans. Doch Herberts Vasiljevs hatte den Puck mit einer klaren Schlittschuhbewegung über die Linie geschoben.

Knapp sieben Minuten waren im zweiten Drittel gespielt, da war Adduonos Matchplan über den Haufen geworfen. Erst erzielte Plachta bei einer Strafe gegen Kyle Klubertanz die Führung. Kurz drauf stand Akdag nach einem schönen Zuspiel von Arendt am langen Pfosten frei und ließ Treutle keine Abwehrchance. So sehr sich die Pinguine auch mühten, offensive Akzente zu setzen, geriet das Tor von Macintrye bis zur zweiten Pause nicht in Gefahr. Mike Collins und Martin Schymainsky tauschten die Reihen. Mike Miezskowski konnte angeschlagen nicht mehr eingesetzt werden.

Weil sich Tim Hambly kurz vor Ende des zweiten Drittels eine unnötige Strafe eingehandelt hatte, begannen die Pinguine die letzten 20 Minuten in Unterzahl. Kurz bevor der Verteidiger wieder aufs Eis zurückkehrte, prallte der Puck nach einem Schuss von Plachta von Mikko Vainonens Körper unhaltbar in die Maschen. Adduono reduzierte sein Team auf drei Reihen. Koziol und Ness blieben auf der Bank. Zur Überraschung der Mannheimer Fans sorgte Vasiljevs für das 1:3. Sekunden später hatte der Kapitän sogar den Anschlusstreffer auf dem Schläger, scheiterte aber am Torwart. Die Pinguine drängten weiter auf den Anschlusstreffer. Nachdem Mancari diesen verpasste, erhöhte Festerling im Gegenzug auf 4:1. Das war nicht die Vorentscheidung, weil Vainonen nur 33 Sekunden später verkürzte. Doch bei einer Strafe gegen Maxi Faber machten die Adler alles klar und setzten mit ihrem sechsten Treffer den Schlusspunkt. Als Zugabe ließen Kyle Sonnenbug und Kink noch die Fäuste fliegen.

(RP)
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