Krefeld Pinguine Pinguine: Eine grausame Zwischenbilanz

Del · Eishockey: Die Krefelder standen bisher bei Halbzeit einer DEL-Saison noch nie am Tabellenende und hatten zu diesem Zeitpunkt kaum noch eine Chance auf die Play-off-Teilnahme. Die Entwicklung von Torwart Patrick Klein ist positiv.

 Torwart Patrick Klein hat seine DEL-Tauglichkeit bei Halbzeit der Saison eindrucksvoll bewiesen.

Torwart Patrick Klein hat seine DEL-Tauglichkeit bei Halbzeit der Saison eindrucksvoll bewiesen.

Foto: Thomas Lammertz

Das Aufatmen im Lager der Krefeld Pinguine war am frühen Sonntagabend nach dem 3:0-Erfolg über die Augsburg Panther im KöPa bis unter dem Hallendach zu hören. Damit endete die erste Hälfte der DEL-Saison 2015/16 zwar mit einem Sieg, doch an der grausamen Zwischenbilanz ändert sich nichts. Vom gesteckten Minimalziel (Pre-Play-offs) sind die Schwarz-Gelben meilenweit oder gar schon unerreichbar entfernt. Noch nie sammelten sie in ihrer langen Geschichte in der höchsten Deutschen Eishockey-Liga in 26 von 52 Punktspielen so wenige Punkte. Selbst die Pessimisten unter den Experten haben damit sicher nicht gerechnet. Angesichts des Etats ist es nicht selbstverständlich, den Sprung in die Play-offs zu schaffen. Doch dass bei Halbzeit an der Westparkstraße die Rote Laterne leuchtet, damit war nun wirklich nicht zu rechnen.

Die Ursachen für den Absturz sind bekannt. Die Fehlerquote im sportlichen Bereich und im Umfeld ist für Krefelder Verhältnisse ungewöhnlich hoch. Statt Baustellen zu beheben, wurden neue aufgemacht. Zuletzt die mit Daniel Pietta. Für einen Augenblick wird der Nationalspieler nach dem Spiel gegen Augsburg vergessen haben, dass er nicht mehr das C auf der Brust trägt. Wie es sich für einen Kapitän gehört, fuhr er als Erster auf Torwart Patrick Klein zu und gratulierte ihm zu dessen ersten Shut-Out seiner noch jungen DEL-Karriere. Der 21-Jährige ist zweifelsohne die positivste Erscheinung der ersten Saisonhälfte. Kaum einer hatte ihm zugetraut, dass er die etatmäßige Nummer eins Tomas Duba so glänzend vertreten kann. Der Youngster strahlt für sein Alter eine ungewohnte Ruhe und Sicherheit aus. Daran wird sich auch nichts ändern, wenn ab heute im Training noch ein Torwart mit dem Vornamen Patrick (Galbraith) zum Team gehört. Klein hat bewiesen, dass er ein ganz großer Torwart werden kann.

Die Ereignisse um Pietta stellten Kleins Leistung am Sonntag etwas in den Schatten. "Es war in den vergangenen Wochen eine schwierige Zeit für Daniel, und man muss seine Entscheidung akzeptieren. Ich mache das gerne als Kapitän, ich habe Erfahrung genug. Es muss weiter ein Ruck durch die Mannschaft gehen. Daniel bleibt weiterhin eine wichtige Person bei uns in der Kabine und auf dem Eis. Nur als Mannschaft können wir in den nächsten Wochen wieder weiter nach oben kommen", sagte Herberts Vasiljevs nach dem Spiel. Auch Piettas Kumpel Martin Schymainski äußerte sich zu diesem Thema: "Hut ab vor Daniel und seiner Entscheidung. Manchmal muss man auch einen Schritt zurückmachen, um später dann zwei Schritte nach vorne zu gehen. Es wäre für mich auch eine große Ehre gewesen, als Kapitän für die Pinguine aufzulaufen. Herbie ist aber ein ganz verdienter Mann und hat eine riesige Erfahrung. Deshalb ist es die richtige Entscheidung, ihn zum Kapitän zu machen."

Die zweite Hälfte der Eiszeit beginnt am Freitag mit einem Kracher. Die Düsseldorfer EG, die sich nach sechs Siegen in Folge in einem Höhenrausch befindet, kommt zum Derby in den KöPa. Gegen den rheinischen Rivalen hatte für die Pinguine am 20. November im König-Palast die Serie von sieben Niederlagen in Folge begonnen. "Der Sieg gegen Augsburg war ein erster kleiner Schritt, auf diesem Weg müssen wir jetzt weiter gehen", sagt Kapitän Vasiljevs. Das gilt auch für die Fans. Auch wenn es auf der Nordtribüne große Lücken gab, war die Unterstützung von dort sehr gut.

(RP)
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