Krefeld Pinguine Pinguine gerüstet für heißen Play-off-Tanz

Krefeld · Die Krefelder sehen dem morgigen Match in Ingolstadt gelassen entgegen und wollen sich weiter wehren, falls die Panther erneut ihre Krallen unnötig schärfen werden. Conboy ist im zweiten Spiel gesperrt.

 Was für eine Erlösung. Seit dem 22. Dezember beim 4:2-Sieg in Straubing hatte David Fischer nicht mehr getroffen. Am Sonntag erzielte der schussgewaltige Verteidiger den ersten Play-off-Treffer der Pinguine.

Was für eine Erlösung. Seit dem 22. Dezember beim 4:2-Sieg in Straubing hatte David Fischer nicht mehr getroffen. Am Sonntag erzielte der schussgewaltige Verteidiger den ersten Play-off-Treffer der Pinguine.

Foto: Thomas Lammertz

Als sich die Pinguine gestern morgen kurz vor 10 Uhr in ihrer Kabine trafen, schauten sich die Spieler gegenseitig genau ins Gesicht. Ein blaues Auge oder eine krumme Nase waren nicht zu erkennen. Die Boxkämpfe beim Play-off-Auftaktspiel gegen Ingolstadt überstanden die Krefelder ohne Schäden. Dagegen holten sich die Panther in doppelter Hinsicht eine blutige Nase ab. Die 0:5-Niederlage tut sicher genau so weh wie einige Faustschläge, die in ihren Gesichtern landeten.

DEL: Conboy hat Massenschlägerei provoziert

Tim Conboy, der seit seiner Junioren-Zeit als Strafbankkönig gilt, verließ nach seinem Kampf mit Boris Blank mit einer blutigen Lippe das Eis und spuckte das Blut gegen die seitliche Glasscheibe der Krefelder Bank. Gestern wurde der amerikanische Verteidiger für ein Spiel gesperrt. Die dafür übliche Geldstrafe (300 Euro) wurde auf 1500 Euro aufgestockt. Die Sperre kassierte er, weil das DEL-Schiedsgericht ihn als Provokateur der Massenschlägerei ausmachte. Die erhöhte Geldstrafe bekam er wegen seiner Spuck-Attacke aufgebrummt. Da auch der ERC einen überzähligen Kontingentspieler im Aufgebot hat, kann Jared Ross morgen zum Einsatz kommen. Der ist allerdings Stürmer.

Dass die Panther Oliver Mebus den Schwarzen Peter für die Massenkeilerei in die Schuhe schieben, weil sich der Hüne (2,06 m) mit Gawlik (1,76 m) ausgerechnet den kleinsten Panther vorknöpfte, kann der Verteidiger nicht nachvollziehen. "Wir haben uns hinter unserem Tor gegenseitig am Trikot festgehalten. Ich rief dreimal 'Hau ab!'. Aber er wollte nicht loslassen. Dann sagte er, komm, lass uns boxen. Ich sagte, das bringt doch nichts. Doch er wollte unbedingt. Dann ging es los", sagte der junge Verteidiger gestern nach dem Training.

Schymainski: "Ingolstadt muss Eishockey spielen, nicht nur boxen"

Neben den fünf Treffern und einer ab der zehnten Minute sehr guten Leistung war am Sonntag wichtig, dass sich die Pinguine ihrer Haut wehrten. "Die wissen jetzt, dass wir uns nichts gefallen lassen", sagt Daniel Pietta. Für den Center der ersten Sturmreihe schloss sich am Sonntag der Kreis. In Punktspiel 41 gegen Ingolstadt hatte er sich am Knie verletzt. Jetzt feierte er gegen den selben Gegner ein erfolgreiches Comeback. Das ist besonders für den Kopf enorm wichtig. Er rechnet damit, dass die Ingolstädter morgen defensiver agieren werden: "Sie wissen jetzt, dass wir sie sonst überrennen können." Martin Schymainski ist davon überzeugt, dass die Pinguine morgen ein heißer Tanz erwartet: "Die Panther werden uns bestimmt nicht auf Rosen betten. Aber sie müssen Eishockey spielen und nicht nur boxen, wenn sie ins Halbfinale kommen wollen."

Wenn sich die Panther auf ihre Qualitäten besinnen, bleiben sie für Krefeld ein sehr schwerer Gegner. "Wir müssen weiter bereit sein", sagt Rick Adduono. Der Coach wird sein Team morgen unverändert ins Spiel schicken. Schließlich strahlten alle vier Sturmreihen Gefahr aus.

Voakes in der Warteschleife

Torjäger Mark Voakes, der gestern nach der 50-minütigen und lockeren Einheit wieder eine Sonderschicht einlegte, befindet sich als überzähliger Kontingentspieler in der Warteschleife. Vergangene Saison bot der Kanadier in der Play-off-Serie gegen die Panther eine starke Leistung, wurde aber in Spiel fünf ebenso wie der gerade genesene Verteidiger Dusan Milo Opfer der harten Gangart des Gegners und fiel mit einem Fingerbruch und einer tiefen Fleischwunde in der Wade für den Rest der Saison aus. Zuvor hatte es in Spiel zwei in Ingolstadt auch Torwart Scott Langkow und Verteidiger Josh Meyers erwischt.

(RP)
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