Krefeld Pinguine Pinguine: Jetzt zwei Endspiele gegen Wien

Gestern Nachmittag kehrten die Krefelder vom Auswärtsspiel bei Kärpät Oulu zurück und treten heute Abend um 19.30 Uhr im nächsten Gruppenspiel der Champions Hockey League beim österreichischen Vize-Meister an

Als die Pinguine gestern früh in Oulu um 8 Uhr das Hotel Eden verließen und sich nach einem kurzen Zwischenstopp am Eisstadion auf dem Weg zum Flughafen machten, da regnete es in Strömen. Es waren keine Freudentränen, die der Wettergott für die Krefelder vergoss.

Nach der 1:4-Niederlage beim finnischen Meister Kärpät Oulu sind die Schwarz-Gelben in der Gruppe J der Champions Hockey League weiter ohne Punkt. Im Vorjahr war für sie zu diesem Zeitpunkt in der europäischen Königsklasse des Eishockeys bereits die Messe gelesen. Jetzt ist für sie der neue Modus auf dem Weg in die erste Ko-Runde der Rettungsring.

Sie müssen nur noch aus den beiden Endspielen gegen die Vienna Capitals als Gesamtsieger hervorgehen. Denn für den österreichischen Vize-Meister werden in einer Woche in Finnland die Trauben ähnlich hoch hängen wie für die Pinguine. Das erste Duell gegen die Wiener steigt heute um 19.30 Uhr im Eissportzentrum Kagran (Albert-Schultz-Eishalle). Kommenden Donnerstag findet das Rückspiel im König-Palast statt.

Auch wenn sich die Pinguine am Donnerstag im hohen Norden Europas gut aus der Affäre zogen, war ihre Leistung insgesamt nicht so ansprechend wie im Hinspiel in Krefeld. "Unser Gegner war heute nicht so prima strukturiert wie vor einer Woche", sagte der finnische Trainer Lauri Marjamäki nach dem Match. Allerdings wirkte sein Team konzentrierter und spielfreudiger als beim 2:0-Sieg im KöPa.

Dass die Pinguine diesmal spielerisch kaum was zu bieten hatten, begründete Daniel Pietta so: "Wir hatten den Puck ja nicht so oft und sind fast nur hinterhergelaufen." Wenigstens in Überzahl gelang der Ehrentreffer. Piettas Kunstschuss aus spitzem Winkel sorgte auf der Pressetribüne bei den finnischen Medienvertretern für große Begeisterung. "Ich wollte den so schießen. Das mache ich häufiger. Da gehört aber auch Glück dazu. Manchmal trifft man den Pfosten, manchmal den Torwart", sagte der Kapitän.

Heute in Wien erwartet die Pinguine ein ganz anderer Gegner als in Oulu. Das mit einigen ehemaligen DEL-Spielern und weiteren erfahrenen alten Haudegen gespickte Team bevorzugt eine körperbetonte Gangart. Das bekamen auch die Finnen bei ihrem 2:0-Sieg in Wien zu spüren, wo ihnen ab dem zweiten Drittel kein Treffer mehr gelang. "Klar, dass wir körperlich dagegenhalten müssen", sagte Rick Adduono gestern während der Heimreise. Ob der Trainer seine Reihen unverändert aufs Eis schicken wird, will er sich noch überlegen. Dem Kanadier scheint im Sturm offensichtlich die Durchschlagskraft zu fehlen. Ob er richtig liegt, werden die Duelle gegen Wien zeigen. Wiens Trainer Jim Boni erwartet einen Gegner, "der mit uns auf Augenhöhe ist": "Wir dürfen uns auf ein spannendes Spiel freuen".

Nach der Ankunft in Düsseldorf fuhren die Pinguine zum König-Palast, wo sie sich im Fitnessraum die müden Beine lockerten. Anschließend stand in der Kabine ein Essen bereit. Heute früh geht es um 7 Uhr schon wieder zum Flughafen. Die Anreise am Spieltag geht für Adduono in Ordnung: "Der Flug dauert ja nicht lange. Wenn wir sonst mit dem Bus fahren, dauert das viel länger." Auf ein Warm-Up auf dem Wiener Eis verzichtet der Coach: "Die Zeit zwischen Ankunft und Spielbeginn ist zu kurz. Wir werden uns die Beine bei einem Spaziergang lockern und etwas früher als sonst zum Spiel fahren."

Nur mit Handgepäck werden die Pinguine heute verreisen. Denn Betreuer Christian Menningen verstaute gestern Nachmittag die Ausrüstung der Mannschaft in einen Klein-Transporter und machte sich auf die 936 Kilometer lange Reise nach Wien. Begleitet wurde er von einem Teambetreuer der DNL-Mannschaft des KEV. Untergebracht sind die Krefelder in der österreichischen Hauptstadt im Viersterne-Hotel Kaiserwasser, das am Ufer der Donau liegt.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort