Krefeld Pinguine Pinguine mit toller Moral zum 6:4-Sieg

DEL · Eishockey: Die Krefelder entführten gestern bei den Eisbären Berlin mit einem Mini-Aufgebot drei wichtige Punkte.

 Istvan Sofron (Mitte) war nach seiner Sperre wieder dabei und hatte bereits nach 50 Sekunden die Krefelder Führung auf dem Schläger. In der Schlussphase bereitete er den Ausgleichstreffer von Yared Hagos vor.

Istvan Sofron (Mitte) war nach seiner Sperre wieder dabei und hatte bereits nach 50 Sekunden die Krefelder Führung auf dem Schläger. In der Schlussphase bereitete er den Ausgleichstreffer von Yared Hagos vor.

Foto: M. Ruffler

Eindrucksvoll hielten die Pinguine gestern Abend ihr Versprechen ein, nach der Pleite vom Dienstag beim Gastspiel in Berlin den Bock umstoßen zu wollen. In einem offensiv geführten und spannenden Match drehten die Schwarz-Gelben mit einem stark dezimierten Aufgebot das vierte Saisonduell gegen die Eisbären in der Schlussphase mit drei Treffern. Die neuformierte erste Sturmreihe erzielte alleine fünf der sechs Treffer. Die gesamte Mannschaft zeigte nach dem frühen Spielausschluss von Thomas Supis eine tolle Moral und zeigte endlich mal wieder über 60 Minuten in allen Belangen eine sehr gute Leistung. Mit diesem enorm wichtigen Auswärtserfolg tankten die Schwarz-Gelben für das morgige Heimspiel (17.45 Uhr) gegen den Deutschen Meister ERC Ingolstadt das notwendige Selbstvertrauen.

Zum Glück waren die Pinguine am Donnerstag an die Spree gefahren. So blieb ihnen gestern das Schnee-Chaos zwischen Bielefeld und Hannover erspart. Viele KEV-Fans waren beim Auftaktbully noch unterwegs. Nick St. Pierre, der am Donnerstag Vater einer Tochter (Emma) wurde, flog dem Team nicht hinterher, weil seine Frau noch unter den Nachwirkungen der Geburt litt. Damit blieben Trainer Rick Adduono sechs Verteidiger und neun Stürmer. Auch die Berliner mussten einige Ausfälle, darunter Kapitän Rankel verkraften, konnten allerdings noch einen zehnten Angreifer aufbieten.

Das Match begann turbulent. Nach 50 Sekunden stand Istvan Sofron frei vor Torwart Niederberger, der den Puck mit seiner Kelle von der Linie kratzte. Anschließend musste Tyler Beechey auf die Strafbank. Dann leistete sich der Ex-Berliner Thomas Supis gegen Braun einen Bandencheck mit angeblicher Verletzungsfolge und wurde von den Hauptschiedsrichtern unter die Dusche geschickt. Der Berliner schüttelte sich auf der Bank kurz und spielte später weiter. Die Doppelte Überzahl nutzten die Eisbären eiskalt zur Führung aus. Das schockte die Pinguine nicht. Sie waren gegenüber dem desolaten Auftritt in Iserlohn nicht wieder zu erkennen. Das drückte schon ihre Körpersprache aus. Auch läuferisch waren sie gut drauf. Der Lohn war der Ausgleich durch Daniel Pietta. Doch 40 Sekunden später gingen die Eisbären wieder in Führung. Nach Supis rückte auch der zweite Ex-Berliner ins Rampenlicht, diesmal aber positiv. Marcel Müller glich bei einem schönen Angriff aus. Die größte Chance zur Krefelder Führung vor der ersten Pause vergab Norman Hauner (15.). Einen Auftakt nach Maß erwischten die Pinguine im Mitteldrittel. Herberts Vasiljevs fälschte einen Schuss von Robin Weihager nach 61 Sekunden unhaltbar zur Führung ab. Es entwickelte sich ein sehr offensiv geführtes Match, in dem Joel Perrault das 4:2 vergab (26.). Die Eisbären zeigten fortan etwas mehr Zug zum Tor. Beim Ausgleich durch Olver hatte Torwart Duba Pech, als der Puck aus seinem Schoner genau auf den Schläger des Berliners fiel. Ohne Abwehrchance war er, als Hördler frei zum Schuss kam und mit einem Kracher die Eisbären wieder in Führung brachte.

Mit einer Restüberzahl eröffneten die Pinguine das Schlussdrittel. Dabei scheiterte Perrault zweimal an Niederberger und traf im dritten Versuch den Außenpfosten. Neun Minuten vor Schluss streckte Tallackson Verteidiger Oliver Mebus mit einem üblen Bandencheck nieder. Der Berliner kam anders als Supis mit zwei Minuten davon. Das brachte Trainer Adduono auf die Palme, der heftig reklamierte. Die Pinguine antworteten auf die Fehlentscheidung mit dem ersten Tor von Yared Hagos für die Pinguine. Dann kam der große Auftritt von Pietta, der drei Eisbären wie Fahnenstangen stehen ließ und maßgerecht für Vasiljevs auflegte. Pietta krönte seine Leistung mit einem Schuss ins von Niederberger verlassene Berliner Tor.

(RP)
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