Krefeld Pinguine Pinguine nach 2:6-Pleite Tabellenletzter
Del · Mit einer desolaten Leistung im Mitteldrittel brachten sich die Krefelder gestern im Auswärtsspiel bei den Kölner Haien selber auf die Verliererstraße. Tomas Duba verließ vorzeitig sein Tor. Morgen ist Mannheim im KöPa zu Gast.
Die Pinguine sind an ihrem ersten Tiefpunkt der neuen Eiszeit angekommen. Sie kassierten gestern Abend in der Kölner Lanxess-Arena gegen die Haie eine herbe 2:6-Pleite und übernahmen damit von den Schwenninger Wild Wings die Rote Laterne. 9587 Zuschauern, darunter 400 KEV-Fans, sahen im Mitteldrittel einen beschämenden Auftritt der Schwarz-Gelben.
Sie agierten saft- kraft-, lust- und konzeptlos und wurden von den Gastgebern förmlich auseinandergenommen. Die Gäste fingen sich zwar wieder, konnten aber das Blatt nicht mehr wenden. Damit scheiterte der Versuch, vor dem morgigen Heimspiel gegen den Deutschen Meister Mannheim (erstes Bully 16.30 Uhr) neues Selbstvertrauen zu tanken. Die Adler fegten gestern die Grizzlys Wolfsburg mit 7:3 vom Eis.
Die Stimmung im Lager der Pinguine war nach dem Eintreffen in Köln sehr angespannt, besonders bei Rick Adduono. Der Coach war so sehr auf die Vorbereitung des Spiels fokussiert, dass er erst im Gespräch mit der RP von den kurzfristigen Ausfällen bei den Haien erfuhr. Torwart Wesslau (Rücken) sowie die beiden Spieler Hager (krank) und Eriksson (Zerrung) nicht auflaufen koonten.
"Meine Mannschaft ist gut vorbereitet, es ist alles mit dem Team besprochen, jeder kennt seine Aufgabe: Ich erwarte nichts anderes als einen Sieg. Wir müssen hier mannschaftlich geschlossen auftreten. Auch unsere jungen Spieler, wie Hauner, Kretschmann, Collins und Eriksson müssen Führungsaufgaben übernehmen." Das Vorhaben, unnötige Strafen zu verhindern, war nach wenigen Sekunden über den Haufen geworfen. Istvan Sofron musste in die Kühlbox. Die Pinguine hielten sich bei der Unterzahl, bei der der neue Verteidiger Scott Valentine zum ersten Mal aufs Eis kam, schadlos und zeigten den Haien dann, wie man ein Überzahlspiel nutzt. Norman Hauner bediente Henrik Eriksson, der frei zum Schuss kam und seinen dritten Saisontreffer erzielte. Die Gastgeber hatten wohl sehr genau zugeschaut. Nach einem Lattenschuss von Latta nutzten sie ihre zweite Überzahl zum Ausgleich, weil Torwart Tomas Duba die Sicht versperrt war, und gingen zehn Minuten später in Führung, als die Pinguine im Tiefschlaf waren. Bis zur Pause gab es für die Pinguine nur noch eine Chance zum Ausgleich, doch Hauner konnte den Abpraller nicht verwerten.
Im Mitteldrittel erwischten die Kölner den besseren Start, allerdings unter Mithilfe der Krefelder, die bei der Entstehung des Treffers von Stephens fast tatenlos zusahen. Dann bekamen die Hausherren nach Foul von Fischer einen Penalty zugesprochen. Doch Weiß scheiterte an Torwart Duba. Die Haie machten weiter Druck, dem Krefeld kaum Stand halten konnte. So fielen die Treffer vier und fünf der Haie fast zwangsläufig. Torwart Duba verließ danach das Eis. Er war zuvor zweimal hart attackiert worden und blieb in der Pause genau wie Andi Driendl mit Verdacht auf Gehirnerschütterung in der Kabine. So kam Patrick Klein ins Tor (35.). Wie wild wirbelte Trainer Adduono seine Reihen bis zur zweiten Pause durcheinander. Dabei sprang nur eine Chance von Herberts Vasiljevs heraus, der Sekunden vor der Sirene an Torwart Dshunussow scheiterte. Erst 17 Sekunden waren im Schlussdrittel gespielt, da lag der Puck schon wieder im Tor. Diesmal aber auf Seiten der Haie. Martin Schymainski hatte nachgestochert. Dieser Treffer gab den Pinguinen ein wenig Auftrieb, sie konnten aber kurz darauf ihre dritte Überzahl nicht nutzen. Die Haie begnügten sich mit dem klaren Vorsprung und spielten den Rest locker und routiniert herunter. Denn in der 55. Minute kassierte Mike Mieszkowski als negativer Höhepunkt aus Krefelder Sicht noch eine Spieldauerdisziplinarstrafe. Bei einem Konter scheiterte Christian Kretschmann an Dshunussow. Besser machte es Uvira bei seinem Solo zum 6:2-Endstand.