Lokalsport Pinguine: Revanche für das Play-off-Aus

Del · Eishockey: Dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung und mit einem starken Patrick Klein im Tor entführten die Krefelder in Wolfsburg mit 4:1 drei wichtige Punkte. Pietta verbucht den 400. Scorerpunkt. Morgen ist Iserlohn zu Gast.

 Hier konnte Herberts Vasiljevs (li.) Wolfsburgs Torwart Felix Brückmann, dem von seinem Teamkollegen Daniel Widing die Sicht versperrt wird, nicht überwinden. Zuvor hatte der Krefelder Routinier in Unterzahl die Führung erzielt. Rechts lauert Mike Collins auf den möglichen Abpraller, der am Ende zum 4:1- traf.

Hier konnte Herberts Vasiljevs (li.) Wolfsburgs Torwart Felix Brückmann, dem von seinem Teamkollegen Daniel Widing die Sicht versperrt wird, nicht überwinden. Zuvor hatte der Krefelder Routinier in Unterzahl die Führung erzielt. Rechts lauert Mike Collins auf den möglichen Abpraller, der am Ende zum 4:1- traf.

Foto: samla

Die ähnlich wie die Pinguine nicht gerade gut in die neue Eiszeit gestarteten Grizzlys aus Wolfsburg freuten sich gestern Abend bis 19.30 Uhr auf ihren Lieblingsgegner vom Niederrhein, gegen die sie in der Vorsaison das Pre-Play-offs-Duell gewonnen hatten. Aus dem erhofften Befreiungsschlag der Autostädter wurde nichts. Die Krefelder verließen mit einem verdienten 4:1-Erfolg das Eisstadion am Allerpark. Vor nur 1765 Zuschauern, darunter 30 KEV-Fans, verdienten sich die Schwarz-Gelben den Erfolg mit sehr guter Defensivarbeit, bei der Torwart Patrick Klein erneut ein starker Rückhalt war. Dazu war ihre Chancenauswertung sehr gut. Erstmals in dieser Saison gelang dem Team zwei Siege ín Folge. Damit machten die Pinguine beste Werbung für das morgige Heimspiel gegen die Iserlohn Roosters (16.30 Uhr).

Wegen einer Vollsperrung auf der Autobahn A2 hatten sich die Krefelder früher als geplant auf den Weg nach Wolfsburg gemacht, kamen aber wegen einiger Staus 20 Minuten später als vorgesehen am Stadion an. Das tat der optimalen Vorbereitung keinen Abbruch. Im Lager der Hausherren war nach vier Heimniederlagen in Folge Druck zu spüren. Das war in den Tageszeitungen der Autostadt deutlich zu lesen. Dagegen herrschte bei den Pinguinen nach dem Sieg über den Meister allgemeine Zuversicht. Trainer Rick Adduono gab seinen Schützlingen eine sehr defensive Taktik mit aufs Eis. "Wir dürfen nicht mehr als 25 Schüsse zulassen", sagte der Coach vor dem Auftaktbully..

Das Match begann ziemlich zerfahren. Die Grizzlys machten Druck, wirkten bei ihren Aktionen zunächst nervös. Wie am Sonntag gegen Mannheim kassierte Istvan Sofron die erste Strafe des Spiels. Das zuletzt nicht gerade gute Unterzahlspiel der Pinguine funktionierte prima und führte sogar zur Führung. Herberts Vasiljevs angelte sich an der roten Linie die Scheibe, ließ drei Wolfsburger alt aussehen und beförderte den Puck aus halbrechter Position vorbei an Torwart Brückmann in die Maschen. Das war Krefelds zweiter Unterzahltreffer der Saison. Die Gastgeber antworteten auf diesen schweren Patzer mit heftigen Angriffen. Torwart Patrick Klein geriert zusehens in den Brennpunkt des Geschehens, behielt aber kühlen Kopf und verhinderte bei einer Strafe gegen .Andi Driendl den Ausgleich. Kurz vor der ersten Pause kamen die Pinguine zu ihrer ersten Überzahl, die sie allerdings ohne Wirkung verpuffen ließen. So war es auch bei der Restüberzahl zu Beginn des Mitteldrittels. Das verlief zunächst ausgeglichener als die ersten 20 Minuten. Die Grizzlys gingen jetzt weitaus zahmer zu Sache. So waren die Pinguine häufiger im gegnerischen Drittel zu sehen. Kyle Sonnenburg, der sich mit Oliver Mebus als siebter Verteidiger an der Seite von Scott Valentine abwechselte, scheiterte mit einem schönen Schuss an Torwart Brückmann. Valentine musste nach einem harten Körperangriff auf die Strafbank. Es dauerte nur 13 Sekunden, bis der schön freigespielte Furchner zum 1:1 traf. Torwart Klein hatte keine Abwehrchance (26.). Die Pinguine schockte das nicht. Sie agierten weiter offensiver als im ersten Drittel. Der verdiente Lohn war die erneute Führung. Vasiljevs bediente Martin Schymainski mit einem schönen Querpass. Der neue Krefelder Top-Torjäger stand völlig frei und hatte keine Mühe, seinen achten Saisontreffer zu erzielen. Auch Daniel Pietta war mit seinem 400. Scorerpunkt in der DEL an diesem Treffer beteiligt. Die Wolfsburger drängten danach auf ihren zweiten Treffer, den Klein gegen Mulock (33.) und Aubin (38.) mit tollen Paraden verhinderte. Kurz vor der Pause kamen die Pinguine zu ihrer zweiten Überzahl. Schymainski lenkte den Puck nach einem Schlagschuss von David Fischer vier Sekunden vor der Sirene unhaltbar ins Tor. Das gefiel Likens nicht, der sich einen Stockfoul leistete. Daraus ergab sich ein Scharmützel, bei dem Valentine und Hambly die Fäuste fliegen ließen und jeweils eine 2+2+10-Minutenstrafe kassierten. Likens kam mit zwei Minuten davon. Diese Überzahl und die anschließende Bankstrafe gegen die Grizzlys konnten die Pinguine zu Beginn des Schlussdrittels nicht zur Vorentscheidung nutzen. Sollte sich das rächen? Zum Glück nicht, weil die Krefelder danach bei verschiedenen Druckphasen der Grizzlys defensiv sehr gut standen und Torwart Klein nur bei Chancen von Furchner und Voakes zur Stelle sein musste. 200 Sekunden vor Schluss nahm Trainer Gross bei einer Strafe gegen Robin Weihager Torwart Brückmann vom Eis. Statt des Anschlusstreffers fiel die endgültige Entscheidung. Mike Collins beförderte den Puck ins leere Gehäuse der Gastgeber.

(RP)
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