Krefeld Pinguine Pinguine: Sonnenburg ist ein Lichtblick

Del · Eishockey: Der Verteidiger ist nach seiner langen Verletzungspause der Vorsaison bisher die positivste Erscheinung im Krefelder DEL-Team. Mit dem Sieg über Mannheim bestanden die Schwarz-Gelben ihren ersten Charakter-Test.

 Der erste Torjubel der neuen Saison auf Krefelder Eis. Torschütze Kyle Sonnenburg nimmt nach seinem Führungstreffer die Glückwünsche von Herberts Vasiljevs, Johs Meyers, Andi Driendl (verdeckt) und Tyler Beechey entgegen. z

Der erste Torjubel der neuen Saison auf Krefelder Eis. Torschütze Kyle Sonnenburg nimmt nach seinem Führungstreffer die Glückwünsche von Herberts Vasiljevs, Johs Meyers, Andi Driendl (verdeckt) und Tyler Beechey entgegen. z

Foto: Lammert

Ein guter Saisonstart ist im Sport sehr wertvoll. Dann wissen Trainer und Spieler, ob sie während der Vorbereitung viele Dinge richtig gemacht haben. Spätestens seit Sonntagabend wissen die Pinguine, dass in den knapp acht Wochen bis zum Auftakt der 21. DEL-Spielzeit nicht viel falsch gelaufen ist. Entsprechend groß war am späten Sonntagabend im Lager der Schwarz-Gelben nach dem 5:2-Erfolg über Mannheim die Erleichterung. Die Art und Weise, wie die Mannschaft von Rick Adduono den Adlern die Flügel stutzte, sorgte für große Begeisterung auf den Rängen.

"Es war heute ein Sieg aller vier Reihen, die alle wirklich gut gespielt haben", sagte Rüdiger Noack nach der gelungenen Heimpremiere. Der Sportliche Berater hält sich in der Regel mit Lobeshymnen zurück, besonders so früh in der Saison. Doch er wollte nicht verheimlichen, wie wertvoll die Spiele in der Champions Hockey League waren: "Besonders für das Defensivverhalten haben wir in der CHL viel gelernt." Alle Verteidiger machten am Sonntag einen prima Job. Nur Robin Weihager konnte das nicht beweisen. Der Neuzugang bekam dafür zu wenig Eiszeit. Der Schwede genießt bei den Trainern noch nicht das uneingeschränkte Vertrauen. Da das junge Duo Mebus/Hanusch fast fehlerfrei blieb, musste sich der "Wikinger" mit der Rolle des siebten Abwehrspielers abfinden.

Ein wahrer Lichtblick in der Abwehr ist Kyle Sonnenburg. Dem Kanadier mit deutschem Pass ist seine lange Verletzungspause aus der Vorsaison nicht mehr anzumerken. Er strotzt nur so vor Selbstvertrauen und belohnte sich für seinen großen Einsatzwillen und seine Laufbereitschaft mit Krefelds ersten Heimtreffer der Saison. Ebenfalls stark trumpfte Verteidiger Nick St. Pierre auf, der eines seiner besten Spiele für die Pinguine ablieferte. Die Bereitschaft und der Einsatzwillen stimmte bei allen Spielern. Mit Körper und Schläger kauften sie den Mannheimern in vielen Situationen den Schneid ab. "Nach der Enttäuschung von Iserlohn, womit ich nicht die Niederlage, sondern das dritte Gegentor meine, hat die Mannschaft einen großen Charakter bewiesen", sagte Rüdiger Noack. Charakter war für Rick Adduno schon am Ende der Vorbereitung das Zauberwort gewesen. "Wir müssen einen Charakter entwickeln, mit dem wir auch schwere Spiele gewinnen können", erklärte der Trainer nach der Skandinavien-Reise." Auch wenn die Mannheimer nach ihrem Auftaktsieg gegen Meister Ingolstadt im KöPa nicht die Erwartungen erfüllen konnten, schmälert das die Leistung der Pinguine keineswegs. Auch wenn der Trainer für die vierte Sturmreihe mit Eiszeiten geizte, was er hinterher mit den vielen Über- und Unterzahl-Situationen begründete, machte das Trio Meisinger/Kretschmann/Mieszkowksi seine Sache sehr gut.

Für ein aufschlussreiches Fazit ist es nach dem ersten Wochenende natürlich noch viel zu früh. Ob der Saisonstart tatsächlich zufriedenstellend ist, muss sich noch herausstellen. "Nach acht bis zehn Spielen kann man mehr dazu sagen", erklärte Herberts Vasiljevs nach dem Spiel. Bereits am Freitag kommt der selbst ernannte Meisterschaftsfavorit München gleich als Tabellenführer an den Niederrhein. Zwei Tage später endet für die Pinguine das erste bayrische Wochenende in Ingolstadt. Ob Colin Long am Freitag sein DEL-Debüt für die Krefelder geben wird, ist unwahrscheinlich. Am Samstag absolvierte der Amerikaner das Lieblings-Spezialtraining von Rick Adduono. Der Coach klammerte sich wie eine Klette an Longs Trikot und ließ sich minutenlang über das Eis ziehen. Relativ schnell lag Long platt wie eine Flunder auf dem glatten Parkett.

(RP)
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