Krefeld Pinguine Pinguine vergeben in Überzahl den Sieg

Krefeld · Unter Trainer Rick Adduono zeigten die Krefelder im Heimspiel gegen Köln eine starke kämpferische Leistung, mussten sich aber in den letzten fünf Minuten noch mit 1:3 geschlagen geben. Am Montag kommt München.

 Trainer Rick Adduono nutzte gestern im Heimspiel gegen Köln bei seinem Comeback an der Krefelder Bande jede Gelegenheit, mit seinen Spielern zu sprechen.

Trainer Rick Adduono nutzte gestern im Heimspiel gegen Köln bei seinem Comeback an der Krefelder Bande jede Gelegenheit, mit seinen Spielern zu sprechen.

Foto: Thomas Lammertz

Es wurde wenige Stunden vor Heiligabend nichts aus dem vorzeitigen Weihnachtsgeschenk für die KEV-Fans. Danach hatte es 55 Minuten zwar ausgesehen, doch in der Schlussphase bissen die Haie gnadenlos zu und entführten mit einem 3:1-Erfolg die drei Punkte. Unter der Regie des neuen und ehemaligen Trainers Rick Adduono zeigten die Pinguine ein neues Gesicht und kämpften mit viel Leidenschaft und Einsatzwillen nach der frühen Führung um den Sieg. Trotz vieler Überzahlsituationen konnten sich die Krefelder für ihre Leistung nicht mit dem dringend notwendigen Erfolg belohnen. Dennoch besteht Hoffung, dass sie noch entscheidend in die Erfolgsspur ´gelangen können. Schon am 2. Weihnachtstag wartet im König-Palast der nächste schwere Gegner, wenn um 19 Uhr Uhr Meister München zu Gast ist.

Beinahe wäre das erste Saisongastspiel der Haie im König-Palast ausverkauft gewesen. Denn seitdem am Montag der Trainerwechsel feststand, hatte der Vorverkauf mächtig Fahrt aufgenommen. Knapp über 1500 Tickets waren danach bis zur Kassen-Öffnung abgesetzt worden. So herrschte erstmals in dieser Saison eine großartige Kulisse. Vor dem ersten Bully gab es in Gedenken an die Opfer des Terroranschlags von Berlin beeindruckende Worte gegen Fremdenfeindlichkeit von Stadionsprecher Kristian Peters-Lach, der mit lange anhaltenden Beifall quittiert wurde. Die Pinguine legten los wie die Feuerwehr. Trainer Adduono entschied sich im Tor wie erwartet für Niklas Treutle, der die schnelle Führung seiner Vorderleute sah. Als Christian Ehrhoff sein mitgebrachtes Weihnachtsgeschenk für seinen Lieblingsclub auspackte und auf die Strafbank wanderte, verwandelte Daniel Pietta nach einem Schuss von Marcel Müller den Abpraller zum 1:0. Das gab den Schwarz-Gelben mächtig Auftrieb, sogar in Unterzahl. Denn bei einem Break von Pietta war die nächste Strafe für Ehrhoff fällig. Diesmal blieb ein Treffer aus. Die Haie zeigten nur phasenweise Biss und hatten drei Sekunden vor der Pause durch Reinhard die größte Chance zum Ausgleich, der vorbei zielte.

 Schwede gegen Schwede. Krefelds Stürmer Dragan Umicevic (Nr. 84) scheitert hier an seinem Landsmann Gustaf Wesslau.

Schwede gegen Schwede. Krefelds Stürmer Dragan Umicevic (Nr. 84) scheitert hier an seinem Landsmann Gustaf Wesslau.

Foto: Thomas Lammertz

Auch im zweiten Drittel legten die Pinguine energisch los. Es brannte vor Torwart Wesslau lichterloh, der Glück hatte, dass Dragan Umicevic und Marcel Müller den Puck bei einem Abpraller nicht unter Kontrolle bekamen. Bei der ersten Szene vor dem Krefelder Tor gerieten Umicevic und der Kölner Müller aneinander und ließen die Fäuste fliegen. Beide wanderten für 14 Minuten auf die Strafbank. Es wurde hitziger. Als die Pinguine in Überzahl waren, zog Lalonde seinen Schläger abseits des Spielgeschehens durch Piettas Gesicht. Zum Glück hatte das ein Linienrichter gesehen. Der Kölner Verteidiger musste duschen gehen. Obwohl die Gastgeber für 73 Sekunden mit zwei Mann mehr auf dem Eis waren, wollte das 2:0 trotz vieler Schüsse nicht fallen. Gefährlicher wurde jetzt auch häufiger vor dem Krefelder Tor. Torwart Treutle verhinderte mit guten Paraden gegen Hager und Jones den Ausgleich. Es wurde bis zur zweiten Pause auch noch mal geboxt. Erneut war ein Müller beteiligt, diesmal der Krefelder es mit Byers aufnahm. Es hagelte erneut Strafen. Müller hatte Glück, dass ihm eine "Zehner" erspart blieb, sonst wäre er gegen München gesperrt gewesen. Die Pinguine kamen 114 Sekunden zu einer doppelten Überzahl. Dabei vergab Pietta das 2:0.

Als Verteidiger Kyle Klubertanz, der auffällig gut spielte, zu Beginn des Schlussdrittels auf der Strafbank saß, hielten sich die Krefelder schadlos und hatten weiter die Chance, das Spiel vorzeitig für sich zu entscheiden. Doch erneut vergaben sie bei zwei Überzahlspielen den wichtigen zweiten Treffer. Die Haie drängten mit Macht auf den Ausgleich, den Torwart Treutle zunächst mit guten Paraden verhinderte. Doch als der Druck immer stärker wurde, traf Eriksson mit einem platzierten Schuss ins lange untere Eck. Und nur 82 Sekunden später drehten die Gäste durch Jones das Match. Trainer Adduono nahm seine Auszeit und kurz darauf auch Torwart Treutle vom Eis. Doch statt des ersehnten Ausgleichs versaute ausgerechnet Ehrhoff mit einem Schuss ins leere Krefelder Tor den KEV-Fans das Weihnachtsfest. Die feierten ihre Mannschaft nach Spielende aber trotzdem und belohnten damit den großen Kampfgeist der Spieler.

(RP)
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