Krefeld Pinguine Pinguine versagen wieder in Überzahl

Del · Im Heimspiel gegen den Deutschen Meister ERC Ingolstadt konnten die Krefelder gestern nicht an ihre gute Vorstellung beim Spiel in Berlin anknüpfen. Die Pre-Play-offs können aber weiter aus eigener Kraft erreicht werden.

 Der Puck ist hier nicht auf dem Weg ins Ingolstädter Tor. Marcel Müller (Mitte) hatte die Scheibe nach einem Schuss von Nick St. Pierre abgefälscht.

Der Puck ist hier nicht auf dem Weg ins Ingolstädter Tor. Marcel Müller (Mitte) hatte die Scheibe nach einem Schuss von Nick St. Pierre abgefälscht.

Foto: Lammertz

Gegen den Deutschen Meister zu verlieren, ist sicher kein Beinbruch. Doch die Art und Weise, wie die Pinguine auf eigenem Eis den Gästen von der Donau die Punkte überließen, sorgte bei den meisten der 5517 Zuschauer für eine große Enttäuschung. Nach dem frühen 0:1-Rückstand waren die Krefelder nicht in der Lage, den Panthern die Krallen zu ziehen. Dazu leisteten sie sich wieder zu viele kapitale Fehler, die für den kompakt und clever agierenden Gegner ein gefundenes Fressen waren. Im Kampf um einen Platz in den Play-offs ist nach den drei Punkten vom Wochenende nichts verloren. Zum Glück mussten sich gestern die Kölner Haie im Derby gegen die DEG geschlagen geben. Damit können die Schwarz-Gelben einen Platz in den Pre-Play-offs noch aus eigener Kraft schaffen.

Beim letzten Heimspiel der Pinguine vor der morgigen Aufsichtsratssitzung der Seidenweberhaus GmbH und der Ratssitzung am kommenden Donnerstag wurde auf den Rängen das Thema Mietvertrag heftig diskutiert. Verschiedene Fanklubs rollten während der Spielpausen Transparente aus und appellierten unisono an die Verantwortlichen sich im Sinne des DEL-Standortes Krefeld zu einigen. Prinz-Karneval Heribert II., der mit seinem Gefolge im König-Palast erschienen war, ergriff vor dem Auftaktbully auf dem Eis das Wort: "Ich hoffe, wir sehen uns bei der Ratssitzung nicht wieder. Bis dahin muss eine Einigung erzielt sein. Krefeld braucht Eishockey, und das in der höchsten Klasse."

Die Pinguine erschienen nach ihrem Sieg in Berlin mit breiter Brust auf dem Eis und waren nach wenigen Sekunden der Führung nahe. Doch ein von Marcel Müller abgefälschter Schuss segelte am langen Pfosten vorbei. Als die Schiedsrichter bei einem Zweikampf zwischen Nick St. Pierre und Jared Ross den Krefelder seltsamerweise auf die Strafbank schickten, nahm das Schicksal gegen Krefeld seinen Lauf. Nur acht Sekunden später nutzten die Gäste ihre Überzahl zur Führung aus. Die Pinguine konnten danach läuferisch und spielerisch nicht an der Leistung von Freitag anknüpften. Und da sich die Panther nicht solche Fehler leisteten wie die Eisbären, kamen die Krefelder zu keinen klaren Torchancen. Stattdessen mussten sie bei einer unnötigen Strafzeit von Tyler Beechey das 0:2 hinnehmen. Kurz vor der ersten Pause hatte Norman Hauner Pech, als sein Schuss gegen den Pfosten prallte.

 Die Fans der Pinguine setzten gestern beim Heimspiel gegen den ERC Ingolstadt ihre Aktion "Pro DEL-Standort Krefeld" fort.

Die Fans der Pinguine setzten gestern beim Heimspiel gegen den ERC Ingolstadt ihre Aktion "Pro DEL-Standort Krefeld" fort.

Foto: Thomas Lammertz

Einen Fehlstart aller erster Güte landeten die Pinguine im Mitteldrittel. In Unterzahl erhöhten die Gäste nach einem Fehler von Kyle Sonnenburg auf 3:0. David Fischer hatte wohl zu genau hingesehen. Denn bei einer weiteren Überzahl ließ er Ross ziehen, der nur noch mit einem Foul am Torschuss gehindert werden konnte. Beim fälligen Penalty zielte er am Tor vorbei (25.). Bis zur zweiten Pause offenbarten die Pinguine mal wieder ihre Schwäche in Überzahl. Bei sechs Versuchen geriet Meistertorwart Pielmeier nicht groß in Gefahr. Das war auch zu Beginn des Schlussdrittels so, als Kohl auf der Strafbank saß. Zu diesem Zeitpunkt fehlte Fischer, der verletzt in der Kabine geblieben war. In der 45. Minute schied auch Sonnenburg mit einer Leistenverletzung vorzeitig aus. Als kaum noch ein KEV-Fan Hoffnung auf einen Punkt schöpfte, lenkte Martin Schymainski den Puck in die Ingolstädter Maschen. Da die Gastgeber auch ihren achten Überzahl-Versuch ungenutzt ließen und die Scheibe nicht ins Panther-Gehäuse wollte, als Torwart Duba 100 Sekunden vor dem Ende seinen Arbeitsplatz verließ, wurde nichts aus einem dramatischen Schlussspurt.

(RP)
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