Krefeld Pinguine Pinguine wollen enger zusammenrücken

Del · Eishockey: Nach der Trennung von Adam Courchaine gilt bei den Krefeldern die ganze Konzentration dem morgigen Heimspiel gegen Hamburg. Die Suche nach einer Verstärkung wird intensiviert. Colin Long ist an der Leiste verletzt.

 Können die Spieler der Krefeld Pinguine ihren Teamgeist nach der Trennung von Adam Courchaine noch einmal neu beschwören? Trainer Rick Adduono glaubt, dass die Mannschaft noch enger zusammenrücken wird.

Können die Spieler der Krefeld Pinguine ihren Teamgeist nach der Trennung von Adam Courchaine noch einmal neu beschwören? Trainer Rick Adduono glaubt, dass die Mannschaft noch enger zusammenrücken wird.

Foto: Thomas Lammertz

Es war für Trainer und Spieler der Pinguine gestern nicht leicht, nach der überraschenden und unrühmlichen Trennung von Adam Courchaine wieder zur allgemeinen Tagesordnung zurück zu kehren. Denn gerade jetzt, wo es sportlich nicht rund läuft, drücken solche negativen Dinge auf die Stimmung. Das beste Heilmittel sind Siege. Die erste Gelegenheit dazu bietet sich morgen Abend, wenn die Hamburg Freezers ab 19.30 Uhr zum ersten Mal in dieser Saison im König-Palast zu Gast sind.

Der "Fall Courchaine" schlug natürlich nicht nur in Krefeld hohe Wellen. Bei Rüdiger Noack stand am Dienstag nach der offiziellen Pressemitteilung des Vereins das Mobiltelefon nicht still "Ich bin gar nicht mehr dran gegangen", sagte der sportliche Berater gestern. Er glaubt an eine überhastete Entscheidung des Spielers, nicht mehr für Krefeld spielen zu wollen: "Vielleicht wusste er nicht, dass die Wechselfrist in der DEL abgelaufen ist."

Gestern wurden weitere Hintergründe der Trennung bekannt. Auslöser waren die Ereignisse am Tag des Heimspiels gegen Köln (6.1.). Courchaine, der nach seiner Schädelprellung gerade wieder drei Spiele absolviert hatte, meldete sich am Morgen mit Migräne ab. Die sportliche Leitung organisierte für den Spieler einen Termin beim Mannschaftsarzt. Den lehnte Courchaine aber ab. "So etwas geht natürlich gar nicht", sagte gestern Aufsichtsratssprecher Wolfgang Schulz im Gespräch mit unserer Zeitung. Nachdem der Torjäger dann gegen Nürnberg und Straubing ziemlich lustlos agierte, beauftragte Schulz den Trainer, Courchaine zu fragen, ob er noch bereit sei, für die Pinguine zu spielen. Das tat Rick Adduono dann am Dienstag vor dem Training. Nach einem Wortgefecht soll der Spieler dann gesagt haben, für dich spiele ich nicht mehr. Adduono bedauert, dass es so weit gekommen ist: "Wir haben Adam immer unterstützt und ihm viele Freiheiten gegönnt." Schulz sagte dazu: "Ich habe damit gerechnet, dass Adam nach der Frage des Trainers eine Trotzreaktion zeigt und beweisen will, dass er unser bester Spieler ist. Das ist leider nicht passiert."

Da Courchaine ohne Bedingungen einen Auflösungsvertrag unterschrieben hat, kann er sofort von der Gehaltsliste gestrichen werden. Ob die Pinguine mit den frei gewordenen Mitteln noch einmal auf dem Transfermarkt tätig werden, stand gestern noch nicht fest. "Wir schauen uns auf dem Markt um. Aber die meisten Kandidaten wollen gleich einen Anschlussvertrag für die kommende Saison. Den können wir aber wegen der ungewissen Zukunft in Krefeld nicht garantieren," sagte Noack. Auch die Frage, ob dem Team besser ein Verteidiger oder ein Stürmer zu Gesicht stehen würde, wird in der Führungsetage noch diskutiert. Trainer Adduono hat bereits seine Kontakte in Nordamerika spielen lassen. Er ist aber davon überzeugt, dass die Mannschaft auch ohne Courchaine und ohne neue Verstärkung die Play-offs erreichen wird: "Wir werden jetzt noch enger zusammenrücken." Das ist auch dringend erforderlich, um endlich die Berg- und Talfahrt im Leistungsbereich zu stoppen.

Auf Stürmer Colin Long werden die Pinguine morgen wohl verzichten müssen. Der Amerikaner zog sich Dienstag im Training eine Leistenverletzung zu. Einsatzbereit ist dagegen wieder Verteidiger Thomas Supis.

(RP)
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