Krefeld Pinguine Play-off-Aus trübt die tolle Saison

So überraschend sich die Pinguine in der DEL-Hauptrunde auf den zweiten Platz katapultierten, so überraschend sind auch ihre Play-offs verlaufen. Natürlich gab es keine Garantie, dass sich die Mannschaft gegen Ingolstadt durchsetzen wird. Schließlich ist dieses Team auf dem Papier stärker besetzt und wurde daher auch bereits vor der Saison zu den Geheimfavoriten gezählt.

Es ist mehr die Art und Weise, wie sich die Schwarz-Gelben ausgerechnet beim Höhepunkt der Eiszeit 2013/14 präsentierten. Leidenschaft, Einsatzwillen und Teamgeist zeichnete die Pinguine in den 52 Punktspielen fast immer aus. Wenn ein Tief drohte, sorgten sie schnell wieder für ein Hoch. Davon war jetzt nur noch wenig zu sehen. Teilweise wie gelähmt ließen sich von den bissigen Donau-Panthern den Schneid abkaufen. Sie waren sich nach dem furiosen Play-off-Start ihrer Sache wohl zu sicher gewesen. Beim Versuch, im dritten Duell gegen einen stark dezimierten Gegner den Hebel umzulegen, agierten sie kopflos. Dann verlor Trainer Rick Adduono auch noch den Kopf und entschied sich vor Spiel vier ohne Not für einen Torwartwechsel. Gestern versuchte sein Team zwar alles, in der Serie zu bleiben, doch die mentale Stärke und das Glück fehlte.

Das frühe Play-off-Aus trübt zwangsläufig eine insgesamt tolle Saison, in der die Pinguine ihre Fans in vielen Spielen restlos begeisterten und für Rekorde sorgten. Dafür können sie sich jetzt nichts mehr kaufen. Alles wird wieder auf Null gestellt. Die Planungen für die neue Eiszeit haben schon lange begonnen. Als Neuzugänge stehen Collin Long, Robin Weihager und Norman Hauner bereits fest. Gespräche mit Boris Blank, Lukas Lang, Roland Verwey, Mitja Robar oder Joel Perrault, deren Verträge auslaufen, müssen jetzt zum Abschluss kommen.Bei der Zusammenstellung des neuen Teams müssen die Verantwortlichen den großen und wagnisreichen Schritt auf die europäische Bühne berücksichtigen.

Die spannendste Frage in den kommenden Wochen lautet, wie es im Streit zwischen dem Hallenbetreiber und der KEV-Pinguine GmbH weitergeht. Hier ist eine sehr schnell Lösung nötig. Der DEL-Standort Krefeld benötigt zeitgemäße und zukunftsweisende Rahmenbedingungen. Hier ist in erster Linie die Politik gefordert. Gut möglich, dass dieses Thema sogar im Kommunalwahlkampf eine Rolle spielen wird. So eng wie das Ergebnis vor vier Jahren war, zählt jede Stimme, auch die der KEV-Fans.

H.-G. SCHOOFS

(RP)
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