Krefeld Pinguine Rechtsanwalt schlägt Pinguinen Sanierung vor

Dr. Michael Schulte, der ehemalige Vorsitzende des Krefelder EV 81, appelliert an die Gesellschafter der Pinguine GmbH, sich im Sinne des Krefelder Eishockeys zu einigen. Der Rechtsanwalt schlägt eine Sanierung vor.

Das KEV-Gefühl: Die Rituale der Fans
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In einem Brief an unsere Redaktion hat am Wochenende der ehemalige Pinguine-Gesellschafter Dr. Michael Schulte seine Sorge vor einem Niedergang des Krefelder Eishockeys und scharfe Kritik an der Führung geäußert. Schulte gehört zu den zehn Gesellschaftern, die die KEV Pinguine GmbH gründeten. Später übernahm er den Vorsitz der Jugendabteilung des Krefelder EV. Im Brief nimmt er zur aktuelle Lage der GmbH Stellung.

Die verbliebenen Gesellschafter seien uneins über die Person des Geschäftsführers Wolfgang Schäfer und der Verantwortung für existenzbedrohliche Verluste in Höhe von etwa 800 000 Euro. Die beiden miteinander ringenden Gesellschafter-Gruppen würden die Ursachen dieser Misere und die Wege zur Lösung der Probleme unterschiedlich beurteilen. Die Ursachen seinen aber nicht nur an der Person Schäfer auszumachen.

Krefeld 2011 noch Eishockestadt?

Wie ist es um die Zukunft der Krefeld Pinguine bestellt? Diese Frage beschäftigt derzeit nicht nur die eingefleischten Eishockey-Fans. Nachdem vor knapp zwei Wochen auch die zweite Gesellschafter-Versammlung der KEV Pinguine GmbH ohne richtungweisende Ergebnisse geblieben war, reißen die Spekulationen nicht ab. Und je länger es dauert, ehe feststeht, ob die Schwarz-Gelben auch in der kommenden Saison in der Deutschen Eishockey-Liga vertreten sind, um so größer werden die Sorgen, dass dies nicht der Fall sein wird.

Schultes Vorwurf: Der letzte Meistertitel habe das Finanzvermögen verschlungen, die teuren Spieler seien nicht zu halten gewesen. Ferner hätte das Krefelder Eishockey durch Kapitalschnitte und Verkleinerung des Gesellschafterkreises wieder den Rückhalt verloren. Das sind für Schulte die Folgen des derzeit dicken Finanzloches.

Bei seinem Lösungsansatz weist Michael Schulte zunächst auf die Geschichte des Krefelder Eishockeys hin. Das von Willi Münstermann gebaute Eisstadion sei die Grundlage zur Entwicklung einer Spitzensportart in Krefeld gewesen, was nicht nur die drei Deutsche Meisterschaften einbrachte sondern auch ein nahezu 75-jährige Tradition begründete.

Diese Tradition habe Krefeld als Stadt und Repräsentant Ansehen verschafft. "Im Eishockey sind wir wer bundesweit", sagt Schulte. Dieses "Münstermannsche Stiftungsvermögen" sei dann von einem "unendlich fleißigen" Hans Ulrich Urban in den Jahren 1982 bis 1995 getragen worden: "Ohne nachhaltigen Rückhalt in der Krefelder Wirtschaft und der Politik, aber immerhin mit 120 Fö rderern, schaffte er es, das Krefelder Eishockey wieder erstligareif zu machen.

Mit mehr Rückhalt der Politik und bei lokalen Wirtschaftsunternehmen sowie einem Kreis von zehn Gesellschaftern, wurde nicht nur eine enorme Schuldenlast ohne Insolvenz aus dem Weg geräumt, sondern Wilfried Fabel führte gemeinsam mit Wolfgang Schulz und weiteren Gesellschaftern Krefeld zur dritten Deutschen Meisterschaft nach 51 Jahren. Und da will nicht nur Michael Schulte endlich wieder hin.

(RP)
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