Analyse Tolle Momentaufnahme mit Blick nach oben

Del · Die Krefeld Pinguine belegen in der Deutschen Eishockey-Liga nach der Hälfte der Hauptrunde den vierten Tabellenplatz und zählen mittlerweile zu den Kandidaten für die direkte Play-off-Qualifikation.

 Cheftrainer Rick Adduono (li) und sein Assistent Reemt Pyka schöpften das Potenzial der Mannschaft nahezu voll aus.

Cheftrainer Rick Adduono (li) und sein Assistent Reemt Pyka schöpften das Potenzial der Mannschaft nahezu voll aus.

Foto: Thomas Lammertz

Das neue magische Dreieck ist derzeit die Topsturmreihe der Liga.

So strahlend wie am Sonntag nach dem Sieg gegen Iserlohn stand Daniel Pietta in seiner Karriere nicht so häufig im Rampenlicht. Gleich zwei Fernsehteams präsentierten den Center der Pinguine als Interviewpartner auf dem Bildschirm. Der Nationalspieler zog hinterher im Gespräch mit unserer Zeitung ein Fazit der ersten Hälfte der DEL-Hauptrunde: "Wir haben bisher fast immer gut gespielt und viele Punkte gesammelt. Wir haben aber auch Punkte liegen gelassen, wie zum Beispiel am Freitag in Wolfsburg oder im Heimspiel gegen Augsburg. Wenn wir in der zweiten Hälfte wieder so einen Punkteschnitt holen, werden wir sehen, was am Ende herauskommt."

49 Punkte stehen für die Schwarz-Gelben jetzt zu Buche. Das sind vier mehr als vor einem Jahr, wo sie bei der Zwischenbilanz ebenfalls auf dem vierten Platz standen. Auch damals betrug der Vorsprung auf Platz sieben nur vier Zähler. Zu Beginn der zweiten Hälfte setzten die Pinguine dann ihren Höhenflug fort und gingen als Spitzenreiter ins neue Jahr. Die Momentaufnahme ist nach 26 Punktspielen überaus eindrucksvoll. Und der Blick kann weiter nach oben gehen, jedenfalls kurzfristig. Denn schon am kommenden Wochenende steht das Team in Schwenningen und zu Hause gegen Augsburg vor lösbaren Aufgaben.

"Unser Ziel waren von Anfang an die Play-offs. Aber dass wir trotz des Verletzungspechs bei Halbzeit auf Platz vier stehen würden, damit habe ich nicht gerechnet", sagte gestern Rüdiger Noack. Der sportliche Berater will mit den beiden Trainern den bisherigen Saisonverlauf genau analysieren. Dass die Mannschaft noch einbrechen kann, glaubt er nicht: "Die Chemie stimmt, auch außerhalb der Eisfläche. Wichtig ist, dass jeder sich weiter so reinhängt, auch wenn nach und nach die verletzten Spieler zurückkommen."

Einer, der sich immer reinhängt, ist Sinan Akdag, der keinen Grund sieht, sich auf die tolle Bilanz auszuruhen: "Wir dürfen uns nicht zu weit aus dem Fenster lehnen und müssen weiter von Spiel zu Spiel denken. Gerade die letzten Begegnungen haben gezeigt, dass wir unsere gute Platzierung nur der ersten Sturmreihe verdanken können. Das ist derzeit die überragende Topreihe der Liga." 37 der bisher 80 Treffer erzielte das neue magische Dreieck der Pinguine. Dabei ragt Kevin Clark mit 15 Treffen als Torschützenkönig der Krefelder heraus.

Die Abwehr kassierte im Vergleich zur Vorsaison einen Treffer weniger. Und das ohne NHL-Star Christian Ehrhoff. "Unsere neuen Spieler enttäuschen nicht und sind prima integriert worden. Wir konnten an die guten Leistungen der vergangenen Saison anknüpfen. Hut ab vor den Jungs, was sie geleistet haben. Es macht großen Spaß, mit diesen Spielern zu arbeiten", sagte Co-Trainer Reemt Pyka am Sonntag.

Nick St. Pierre und besonders David Fischer sind tolle Neuverpflichtungen für die Abwehr. Youngster Oliver Mebus hat viele Experten positiv überrascht. Dazu kommt noch, dass mit Lukas Lang ein zweiter Torhüter mit DEL-Format zur Verfügung steht. Der 27-Jährige fühlt sich in der Aura des "Hexers" pudelwohl, was sich in den Leistungen auf dem Eis widerspiegelt. Dazu trägt auch das gute Verhältnis zu Tomas Duba bei, der den schmerzlichen Abschied von Scott Langkow immer mehr vergessen lässt.

Das ruhige Umfeld der Mannschaft sorgt mit dafür, dass sich die Spieler ganz auf ihre Arbeit konzentrieren können. Sowohl die Verantwortlichen der GmbH als auch das Team der Geschäftsstelle im täglichen Umgang mit den Spielern leisten wertvolle Arbeit. Das weiß Rick Adduono sehr zu schätzen. "Die Organisation der Krefeld Pinguine ist für uns die Basis für erfolgreiche Arbeit." Der Chefcoach ist stolz auf sein Team: "Meine Spieler haben einen tollen Charakter und wollen immer ihr Bestes geben." Das lebt der mittlerweile dienstälteste Trainer der Pinguine selber akribisch vor. Seine Handschrift ist unverkennbar, seine Motivationskunst scheint grenzenlos zu sein.

(RP)
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