Krefeld Pinguine Ums ÜberlebenFan-Party für die Zukunft

Beim letzten Saisonspiel der Pinguine gestern gegen Kassel rückten die Ereignisse auf dem Eis in den Hintergrund.Anhänger beider Vereine verbündeten sich und zeigten, dass ihre DEL-Standorte erhalten werden müssen.

Obwohl die 15. Saison der Pinguine in der Deutschen Eishockey-Liga eine große Enttäuschung war, herrschte gestern im König-Palast Party-Stimmung. Statt Pfiffe und Buhrufe gegen die Mannschaft feierten die KEV-Fans ihr Team und das Krefelder Eishockey. Unterstützt wurden sie dabei von den 250 Fans der Kassel Huskies, die ebenfalls um ihren DEL-Standort fürchten müssen. Kurz vor dem Spielende zogen Fans aus beiden Lagern gemeinsam mit einer Polonaise durch die Arena. Und zur Ehrenrunde erschienen sogar beide Teams, um sich von ihren treuen Anhängern zu verabschieden. Ob es ein Abschied auf ewig ist, werden die nächsten Tage zeigen. Während in Kassel bereits heute die Entscheidung fallen soll, müssen die KEV-Fans noch länger zittern.

"KEV kein Spielzeug"

Zur guten Stimmung auf der Nordtribüne trugen auch die Pinguine bis zur achten Minute mit drei Treffern bei. Das Geschehen auf dem Eis erinnerte insgesamt an ein Vorbereitungs-Spiel, nachdem man am Ende feststellen kann, dass beide Teams schon gut in Form sind. Dazu gehörten schön herausgespielte Treffer und in der Schlussphase der Begegnung auch zwei Faustkämpfe, bei denen die Pinguine durch Benedikt Schopper und Rolli Verwey vertreten waren. Und auch dem Ruf der Fans nach Danjiel Kovacic kam Trainer Rick Adduono nach und schickte den zweiten Torwart in der 53. Minute aufs Eis.

Auf den Rängen wurde derweil heftig darüber diskutiert, ob im König-Palast auch im September DEL-Eishockey angeboten wird. Die Aktion "Pro Eishockey Krefeld" hatte ein für alle Verantwortlichen sichtbares Transparent mit der Aufschrift "Ihr begrabt unseren Mythos, der KEV ist kein Spielzeug" aufgehängt.

Nach dem Match trafen sich Fans und Mannschaft in der benachbarten Niederrheinhalle zum Saisonkehraus. Für einige Spieler war es der letzte offizielle Auftritt in Krefeld. Auch für Jim Fahey, der andeutete, dass er nächste Saison für ein anderes DEL-Team verteidigt, vielleicht Düsseldorf. Dass die Play-offs verpasst wurden, begründete der Amerikaner nicht nur mit dem großen Verletzungspech: "Das hatte auch was mit Charakter zu tun. Man darf in so einer Phase nicht fünf der letzten sechs Spiele verlieren." Er hoffe, dass Krefeld in der DEL bleibt: "Das haben die Fans verdient. Ich hoffe, dass Rick Trainer bleibt. Was er in der kurzen Zeit aus dem Team gemacht hat, ist unglaublich. Allein wenn ich sehe, wie sich Michael Endraß unter ihm entwickelt hat, der für mich einer der besten deutschen Spieler ist."

Morgen werden die Pinguine nochmal aufs Eis gehen, allerdings freiwillig. Danach sollen alle organisatorischen Dinge so schnell wie möglich abgewickelt werden. Wahrscheinlich bereits Ende der Woche können sich die Spieler dann in alle Himmelsrichtungen verabschieden.

(RP)
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