Krefeld Pinguine Vorhang auf zum Höhepunkt der Eiszeit

Del · Eishockey: Für die Krefeld Pinguine beginnt heute Abend mit dem ersten Pre-Play-off-Spiel in Wolfsburg der Kampf um den Einzug ins Viertelfinale. Stürmer Marcel Müller weiß, wie man die Grizzly Adams aus dem Rennen werfen kann.

Zum Höhepunkt der Eiszeit öffnet sich für die Pinguine heute der Vorhang um 19.30 Uhr in der Wolfsburger Volksbank-Arena. Gleich im ersten Pre-Play-off-Duell der "best-of-three-Serie" geht es um den Matchball für den Einzug ins Viertelfinale. Entsprechend wichtig ist für beide Teams der Auftakt. Es ist ein verbissener Kampf um jeden Zentimeter Eis zu erwarten. Die Niedersachsen genießen zwar den Heimvorteil, stehen allerdings auch gehörig unter Druck. Denn ein frühes Aus wäre für die Grizzly Adams eine größere Enttäuschung als für die Krefelder.

Im Lager der Pinguine war gestern nach dem Training Zuversicht zu spüren. "Wir sind zwar der Außenseiter, aber nicht chancenlos", sagte Marcel Müller. Der neue Torjäger kennt sich mit Play-offs bestens aus. Vergangene Saison erreichte er mit den Haien das Finale, das gegen Ingolstadt verloren ging. Eine Runde zuvor kegelten die Kölner Wolfsburg aus dem Rennen. "Das war eine sehr harte Serie", erinnert sich der 30-Jährige. Er weiß also genau, wie man die Grizzly Adams zähmen kann: "Wir müssen die Ruhe bewahren und defensiv gut stehen. Die Wolfsburger werden hart kommen, viel arbeiten und kompakt stehen. Wir müssen viele Schüsse aufs Tor bringen, wo dann auch von uns Leute stehen müssen." Dass die Grizzlys körperlich im Vorteil sind, glaubt Müller nicht: "Wir haben genug große Spieler, die dagegen halten können." Er hofft heute auf einen Sieg: "Meine Eltern kommen wahrscheinlich aus Berlin zum Spiel und würden sich darüber freuen, wenn ich mit Krefeld gewinne."

Rick Adduono testete gestern im Training intensiv seine Über- und Unterzahl Formationen. Denn auf die kommen schwere Aufgaben zu. Wir haben in den vergangenen Spielen in Unterzahl sehr gut agiert. Am Sonntag ist uns nur ein Fehler passiert, den die Wolfsburger aber sofort ausgenutzt haben. Das müssen wir verhindern", erklärte der Coach. Beim Powerplay soll der Puck schnell laufen und so viel wie möglich geschossen werden: "Je mehr Abpraller sich ergeben, umso größer ist die Chance, dass wir in Überzahl treffen." Wichtig sei auch, dass der "Energie-Level" bei allen Spielern nach oben geht: "Es kann nicht sein, dass nur unsere erste Reihe mit Volldampf zur Sache geht." Ansonsten habe er am Sonntag viele kleine Dinge ausgemacht, die ein Schlüssel zum Erfolg sein können: "Das ist aber unser Geheimnis." Seine Reihen will er unverändert aufs Eis schicken: "Das haben sich die Jungs verdient. Wenn ich aber merke, dass etwas nicht funktioniert oder einer nicht die notwendige Einstellung zeigt, dann werde ich reagieren." Von seinen Landsleuten Joel Perrault und Tyler Beechey erwartet er mehr Körpereinsatz. Gut möglich, dass er Andi Driendl, der für die vierte Reihe eingeplant ist, auch sporadisch in anderen Reihen einsetzen wird. Der Center ist froh, dass er rechtzeitig vor den Play-offs wieder einsatzbereit ist: "Schön, dass die Jungs das ohne mich geschafft haben. Am Ende konnte ich ja noch etwas helfen. Sonntag haben wir ja schon einen Vorgeschmack auf die Serie bekommen. Dass Wolfsburg dabei gewonnen hat, sagt nichts. Mit etwas mehr Glück hätten auch wir das Siegtor schießen können."

Am Ende der gestrigen Trainingseinheit bat Adduono seine beiden Stürmer Istvan Sofron und Daniel Pietta noch zu ein paar kurzen Schussübungen. Dabei zappelte der Puck fast immer im Netz. Auf die Frage, von welchem Spieler er in den Play-offs einen Überraschungsmoment erwarte, meinte der Coach: "Das kann man nicht sagen. Ich hoffe aber, dass ich positiv überrascht werde." Er rechne aber damit, dass seine "Häuptlinge" eine wichtige Rolle spielen werden. Dabei nannte er Pietta und Müller an erster Stelle.

(RP)
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