Eishockey Glanzleistung gegen Slowakei: Sturm holt ersten Sieg

Auf das missglückte Debüt von Marco Sturm folgte ein Glanzauftritt. Nicht einmal 24 Stunden nach der Niederlage gegen die Schweiz hat die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft ihrem neuen Bundestrainer den ersten Sieg geschenkt. Beim nahezu durchweg überzeugenden 4:2 (2:0, 2:0, 0:2) gegen die Slowakei ragte Philip Gogulla heraus.

Deutschland besiegt Slowakei
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Foto: dpa, puc kno

"Es war viel, viel besser als gestern", sagte Sturm mit Blick auf das 2:3 gegen die Schweiz: "Die Jungs sind marschiert, ich bin sehr zufrieden." Stürmer Kai Hospelt sagte, die Mannschaft sei zu Beginn "rausgekommen wie die Feuerwehr. Das war der Schlüssel."

Auch dank der Leistung des Kölners Gogulla mit einem Treffer und zwei Vorlagen erhielt sich die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) die Chance auf eine erfolgreiche Titelverteidigung beim Deutschland-Cup. Am Sonntag könnte das DEB-Team mit einem Erfolg gegen die USA (16.45 Uhr/Sport1) zum insgesamt siebten Mal das Heimturnier für sich entscheiden, muss aber auf einen vorherigen Ausrutscher der Schweiz gegen die Slowaken (13.00 Uhr) hoffen.

Die Eidgenossen wären bei einem Sieg nach 60 Minuten mit dann sieben Punkten nicht mehr einzuholen, nachdem sie am Samstag mit 4:5 nach Verlängerung gegen die USA verloren.

Vor 4739 Zuschauern im Augsburger Curt-Frenzel-Eisstadion startete Sturms Team furios. Schon nach 53 Sekunden erzielte der Iserlohner Brooks Macek die Führung. Für den Deutsch-Kanadier war es das erste Länderspieltor im zweiten Einsatz. In der 15. Minute erhöhte der Nürnberger Yasin Ehliz in Überzahl, als er einen Schlagschuss von Stephan Daschner unhaltbar abfälschte.

Benedikt Kohl (25.) erhöhte im Mitteldrittel, wenig später gelang Gogulla (29.) bereits sein zweites Tor in der jungen Ära Sturm, der 28-Jährige hatte auch am Freitag bei der Premiere des früheren NHL-Stars gegen die Schweiz getroffen. Der Sieg gegen den enttäuschenden Weltmeister von 2002, für den Martin Bakos (42.) und Martin Reway (58.) verkürzten, hätte noch höher ausfallen können. Dominik Kahun und Gogulla, dessen Angriffsreihe mit Macek und Russland-Legionär Felix Schütz nicht zu bremsen war, hatten jedoch mit Pfostenschüssen Pech.

Nach der wechselhaften Leistung gegen die Eidgenossen hatte Sturm mehr Konstanz gefordert. "Wichtig ist für mich, dass wir unser Spiel von Anfang bis zum Ende durchziehen. Wir müssen die Emotionen hochhalten", sagte er. Seine Mannschaft hielt sich daran und der Blitzstart durch Macek schien ihr zusätzlich Flügel zu verleihen.

Im Duell mit der Schweiz hatte das DEB-Team auch stark angefangen, war aber dann im zweiten Drittel aus der Spur geraten. "Wir waren einfach zu passiv und haben die Beine nicht mehr bewegt. Die Schweizer haben das gnadenlos ausgenutzt", urteilte Sturm. "Der Trainer hat die Fehler klipp und klar angesprochen", sagte Kapitän Patrick Reimer. Gegen die Slowaken waren prompt deutlich weniger zu sehen.

In den lediglich drei Trainingseinheiten vor Turnierstart hatte Sturm "natürlich viel versucht", wie er sagte. Es seien "sehr viele Informationen für die Spieler" gewesen. Erste Erkenntnisse hat der frühere Torjäger aber schon gewonnen. "Man sieht, wer in der Lage ist, das Tempo zu gehen und das System einzuhalten", sagte Sturm nach dem Schweiz-Spiel, und fand auch die Einstellung positiv: "Die Jungs waren heiß, wir sind wirklich als eine Einheit aufgetreten."

Gogulla registrierte bereits die erhoffte Aufbruchstimmung. "Wir spüren den extra Schuss positive Energie", sagte er. Davon war gegen die Slowakei noch mehr zu sehen.

(sid)
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