Start der Champions Hockey League So funktioniert die Königsklasse im Eishockey

Düsseldorf · Als 1992 der Fußball-Europapokal der Landesmeister eingestampft und die Champions-League aus der Taufe gehoben wurde, waren viele skeptisch. Heute ist der Wettbewerb nicht nur etabliert, sondern eine einzige Erfolgsstory. Nur allzu verständlich, dass das Eishockey auch einen diesen Weg beschreiten will und dazu einen neuen, ähnlichen Wettbewerb schafft: die Champions Hockey League (CHL), die die Königsklasse im Eishockey werden soll.

Ingolstadt feiert mit Meisterpokal
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Wer hat die CHL gegründet? Eine private Gesellschaft, der 26 Klubs mit einer so genannten A-Lizenz angehören. Diese Klubs, darunter auch Krefeld Pinguine, haben die Lizenz für 80.000 Euro erworben. Sie halten 63 Prozent der Anteile. Die sechs beteiligten Ligen — Deutschland, Finnland, Schweden, Schweiz, Österreich und Tschechien — halten 25 Prozent und der internationale Eishockeyverband (IIHF) 12 Prozent. "Es ist ein privater Wettbewerb, an dem sich jedoch alle beteiligen und an einem Strang ziehen", sagt Gernot Tripke, der Geschäftsführer der Deutschen Eishockey Liga (DEL), der dem CHL-Vorstand angehört.

Wer darf mitspielen? Natürlich die 26 Klubs, die die Lizenz erworben haben. Hinzu kommen jeweils die sechs Landesmeister sowie die Sieger der Hauptrunde. Zudem werden Wild Cards vergeben — diesmal an die Meister aus England, Dänemark, Frankreich, der Slowakei und Norwegen sowie deren Hauptrundensieger.

Welche deutschen Klubs sind dabei? Natürlich die Klubs, die bei der Gründung eine Lizenz erworben haben, neben Krefeld sind das Berlin, Mannheim und Ingolstadt. Hinzu kommen Hauptrundensieger Hamburg sowie Köln als Nachrücker, das im Finale gegen Ingolstadt unterlag.

Nach welchem Modus wird gespielt? Jeweils vier Mannschaften in elf Gruppen bestreiten zwischen dem 21. August und 7. Oktober die Vorrunde mit Hin- und Rückspiel. Die Gruppensieger sowie die fünf besten Zweitplatzierten qualifizieren sich für das Achtelfinale. Das Finale steigt am 3. Februar 2015.

Wer trägt die Kosten? Wie hoch sind die Prämien? Als Vermarktungspartner wurde Infront gewonnen. Das Preisgeld beträgt im ersten Jahr 1,5 Millionen Euro. "Das ist im ersten Jahr recht ordentlich", sagt Gernot Tripke. "Damit steht die Königsklasse auf einem soliden Fundament." Jeder Verein erhält eine Antrittsprämie von 25.000 Euro. Hinzu kommen seinen Einnahmen aus Eintrittsgeldern sowie mögliche Sponsoreneinnahmen. Auf der anderen Seite trägt jeder Klub seine Reisekosten. Dem Sieger winken als Prämie 150.000 Euro.

Sind die Spiele im Fernsehen zu sehen? In allen teilnehmenden Ländern sind Fernsehrechte vergeben, selbst der Problemfall Deutschland wurde noch gemeistert. Hier überträgt Sport 1 in der Vorrunde jeden Spieltag eine Begegnung mit deutscher Beteiligung. Zudem gibt es im Internet Bei "La Ola" alle Spiele mit deutscher Beteiligung zu sehen.

Wie sind die Chancen für Krefeld und Köln? Im reizvollen Kampf der Eishockey-Kulturen mit osteuropäischen, skandinavischen und von Nordamerika geprägten mitteleuropäischen Teams hat Krefeld eine sehr starke Gruppe erwischt. Gegen den schwedischen Meister Skelleftea und das finnische Top-Team Helsinki bleibt die Außenseiterrolle. "Das ist die schwerste Gruppe, aber wir wollen uns europäisch präsentieren und unseren Zuschauern etwas bieten", sagt der Krefelder Aufsichtsratsvorsitzende Wolfgang Schulz. Trainer Rick Adduono hebt den Lerneffekt hervor: "Eine bessere Vorbereitung gibt es nicht." Die Kölner haben nur eine weite Reise zu einem schweren Gegner, dem finnischen Meister Oulu.

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