Eishockey-Nationalmannschaft Sturm-Team feiert erfolgreiche WM-Generalprobe

Ravensburg · Mit viel Rückenwind geht die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft in ihre Heim-WM. Vier Tage vor dem ersten Bully in Köln bezwang das Team von Bundestrainer Marco Sturm im letzten Test in Ravensburg Lettland mit 3:2 (0:0, 1:0, 2:2) und präsentierte sich in vielversprechender Form.

Eishockey: DEB-Team gewinnt Generalprobe vor Heim-WM gegen Lettland
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DEB-Team gewinnt WM-Generalprobe gegen Lettland

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Foto: dpa, lix hak

Der überragende US-Collegespieler Frederik Tiffels mit einem Doppelpack (29. und 49.) und NHL-Verteidiger Dennis Seidenberg (56.) bescherten der Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) einen erfolgreichen Abschluss der vierwöchigen Vorbereitung. Für die Letten trafen Frenks Razgals (52.) und Lauris Darzins (59.).

Dem ersten WM-Spiel gegen die USA kann Sturm optimistisch entgegenblicken. "Der Sieg ist gut für die Stimmung, das tut allen einfach gut", urteilte der Bundestrainer über die lange Testphase. Auch seine Spieler können es kaum erwarten. "Je näher wir nach Köln kommen, desto mehr fängt's an zu kribbeln", sagte Stürmer Marcus Kink: "So soll es auch sein, und am Freitag ist endlich WM-Auftakt."

In den letzten Tagen bis zum Start muss der Bundestrainer nur noch an der Feinabstimmung arbeiten. "An ein paar Sachen gilt es noch zu schrauben", meinte Verteidiger Konrad Abeltshauser, der nach dem Titelgewinn mit Red Bull München als einer der letzten zur Mannschaft gestoßen war, "die letzten Kleinigkeiten müssen wir noch ausmerzen, dann können wir gut gerüstet in die WM starten."

Im letzten Test am Montag in Ravensburg hatte Sturm seine beste Besetzung aufs Eis geschickt, inklusive des Kapitäns Christian Ehrhoff und der NHL-Profis Seidenberg (New York Islanders) und Tobias Rieder (Arizona Coyotes). Nur Torhüter Thomas Greiss, der tags zuvor beim unglücklichen 3:4 nach Verlängerung gegen die Balten in Bietigheim-Bissingen noch die eine oder andere Schwäche gezeigt hatte, bekam eine letzte Pause. Der 31-Jährige von den New York Islanders ist der größte Hoffnungsträger im deutschen WM-Team. "Er hat einfach ein anderes Level", sagte Stürmer Felix Schütz und betonte: "Ein guter Torhüter macht schon mal 50 Prozent aus."

Nach schleppendem Beginn hatte DEL-Rekordtorschütze Patrick Reimer die erste Großchance, setzte den Puck aber über die Latte (19.). Im zweiten Drittel trat das deutsche Team deutlich dominanter auf, mit einem Schuss aus spitzem Winkel erzielte Tiffels die verdiente Führung. Beim 2:0 setzte der Kölner, der 2015 von den Pittsburgh Penguins gedraftet worden war, im eigenen Drittel zum Solo an und traf mit der Rückhand. Der 21-Jährige hatte am Sonntag sein erstes Länderspieltor erzielt. "Manchmal geht jeder Schuss rein, heute war so ein Tag", sagte Tiffels.

In Bietigheim-Bissingen tags zuvor hatte die DEB-Auswahl zweimal einen Rückstand aufgeholt, in der Verlängerung in Unterzahl allerdings das entscheidende Tor durch Roberts Bukarts (64.) hinnehmen müssen. Aus der Vielzahl der Möglichkeiten hatten nur der Mannheimer Kink (39.), Tiffels (53.) und der Berliner Frank Hördler 18 Sekunden vor Schluss der regulären Spielzeit Kapital geschlagen.

Für den ehemaligen Nordamerika-Profi Abeltshauser und seine Münchner Meisterkollegen geht es in den letzten Tagen vor dem WM-Start vor allem darum, den Wechsel vom Offensiv-Eishockey der Red Bulls zum kompakteren Sturm-System hinzubekommen. "In München brausen wir einfach Vollgas auf die Scheiben drauf", sagte der 24-Jährige, "das bringt's bei der WM nicht so ganz."

Zwei Spieler muss Sturm noch aus dem Kader streichen. Mit 14 Stürmern, acht Verteidigern und drei Torhütern will er am Mittwoch die Kabine in der Lanxess Arena beziehen - zwei Tage vor dem WM-Start.

(sid)
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