Eishockey-WM in Russland Deutschland gegen Kanada — das ungleiche Duell

St. Petersburg · Der erste WM-Sieg hat der Moral des deutschen Eishockey-Teams gut getan. Gegen die kanadischen Kufencracks gilt die Mannschaft dennoch als chancenlos. Ein Torhüter und ein Stürmer stehen im Blickpunkt.

Eishockey-WM: Deutschland schlägt Slowakei
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Deutschland landet ersten Sieg

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Foto: afp

Zwei Tage nach dem Sieg gegen die Slowakei wartet einer der Topfavoriten der Eishockey-WM in Russland auf das deutsche Team. Gegner am Donnerstag (19.15 Uhr/Sport1) ist Titelverteidiger Kanada.

DER GEGNER: Der 25-malige Weltmeister hat ausschließlich NHL-Profis im Kader. Der Olympiasieger spielt bisher in einer anderen Liga, eilt durch das Turnier und hat nach drei Partien eine Torbilanz von 20:2-Treffern.

DIE AUSGANGSLAGE: Die Chancen auf dem Sprung in die K.o.-Runde sind für die Deutschen nach dem 5:1 gegen die Slowakei wieder intakt. Gegen Kanada sind sie krasser Außenseiter. Die voraussichtlich drei entscheidenden Partien im Kampf um die Viertelfinal-Plätze folgen bis Dienstag.

DIE STATISTIK: Die ist eindeutig. 128 Partien hat es zwischen beiden Nationen gegeben. Kanada gewann 96, Deutschland 23. Neun endeten unentschieden. Der bislang letzte WM-Sieg einer deutschen Auswahl gegen Kanada liegt 20 Jahre zurück. Die vergangenen beiden WM-Duelle gingen zweistellig zu Ende: Das 0:10 2015 war die höchste Niederlage gegen die Kanadier seit 48 Jahren. 2008 lautete das Ergebnis 1:10.

DIE PROTAGONISTEN: Thomas Greiss und Leon Draisaitl. NHL-Torhüter Greiss kommt am Donnerstagmorgen aus New York in St. Petersburg an. Seinen Einsatz am Abend ließ der Deutsche Eishockey-Bund offen. NHL-Stürmer Draisaitl wartet nach bisher enttäuschenden Auftritten noch auf sein erstes Tor bei der WM 2015. Kanada ist seine Wahlheimat, er spielt für die Edmonton Oilers und trifft auf drei Teamkollegen: Taylor Hall, Connor McDavid und Torhüter Cam Talbot.

DAS SAGT DER PRÄSIDENT: "Die Kanadier spielen perfektes Eishockey. Das ist total attraktiv. Sie machen einfach alles richtig", sagte der Chef des Deutschen Eishockey-Bundes, Franz Reindl.

DAS SAGT DER TRAINER: "Sie sind absoluter Topfavorit, keine Frage. Aber trotzdem ist das Spiel für uns gut, wir können daraus lernen", sagte Marco Sturm.

DER AUSBLICK: Gleich am Freitag trifft der WM-Außenseiter auf Weißrussland. Am Sonntag und Montag stehen die beiden letzten der insgesamt sieben Vorrundenpartien gegen die USA und Ungarn an.

(spol/dpa)
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